Konzert läutet neue Bahnhofsepoche ein
Die Besucher des Konzerts können den Charme des Bahnhofsgebäudes in Neusalza-Spremberg noch einmal auf sich wirken lassen, bevor dann die Bauarbeiten beginnen. Foto: Dr. Igor Semechin
Das 5. Konzert der Reihe „Musik an unerhörten Orten“ mit dem Vokalensemble Amarcord am Samstag, 26. September, um 20.00 Uhr, im Bahnhof Neusalza-Spremberg, am Bahnhof 3-4, läutet eine neue Bahnhofsepoche ein. Die Besucher können bei diesem kulturellen Event noch einmal den Charme des alten Gemäuers auf sich wirken lassen, bevor dann die Bauarbeiten im Bahnhofsgebäude beginnen. Diese Rekonstruktion hat auch für die Stadtentwicklung von Neusalza-Spremberg einen hohen Stellenwert.
Der Bahnhof in Neusalza-Spremberg soll nach den Bauarbeiten ein Willkommensportal für Einheimische und Gäste sein. Foto: Dr. Igor Semechin
Neusalza-Spremberg. „Wir haben den Bahnhof erworben, weil wir als Kommune zeigen wollen, was für Potenzial dieses Gebäude haben kann“, sagt Bürgermeister Matthias Lehmann. Ein Bahnhof sei ein Begegnungszentrum, ein Punkt, wo Ankunft und Abschied ganz eng beieinander liegen würden. Aus dem Grund habe das Gebäude trotz Stilllegung einen sehr hohen Charme.
Für den Bürgermeister ist das Bahnhofsgebäude das Portal, welches Fremden den ersten Blick auf die Kommune vermittelt bei der Ankunft und Abreisenden den Abschied entweder erleichtert oder erschwert.
„Wer heute an den Bahnhöfen in den ländlichen Bereichen ankommt, erhält kein Gefühl des Willkommenseins, sondern wird abgeschreckt, egal was in der Kommune sonst alles getan wird“, meint er. Deshalb sei die Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen.
Die Planungen für die Bauarbeiten von 2021 bis 2023 beinhalten die komplette Neugestaltung im Innen- und Außenbereichs sowie eine neue Verknüpfung von Bus und Bahn. Die Vorbereitungen mit dem ZVON und der Bahn laufen bereits. Nach der Baumaßnahme soll sich der Bahnhof modern, freundlich und einladend präsentieren. Matthias Lehmann spricht in diesem Zuge von einem Willkommensportal für Einheimische und Gäste. Das Gebäude soll die bisherige Attraktivität der Kommune widerspiegeln. Die Summe für die Sanierung kann der Bürgermeister noch nicht genau definieren, da gerade über die aktuell laufenden Planungen die Kosten ermittelt werden. „Mit der Wiederbelebung des Gebäudes heilen wir die Fehler, die andere begangen haben“, sagt er.
„Durch die Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden-Zittau erhält diese Strecke noch einmal eine besondere Bedeutung in den kommenden Jahren“, meint er. Matthias Lehmann würde sich wünschen, dass die Taktfrequenzen der Anbindung nach Dresden und Zittau erhöht werden. „Die Fahrzeit mit der Bahn in die Innenstadt von Dresden dauert eine Stunde. Das ist mit dem Pkw bei der aktuellen Verkehrssituation nicht möglich. Es gibt viele Gründe, die pro Bahn sprechen und bei entsprechendem Angebot und Attraktivität eine viel stärkere Belebung mit sich bringen können“, betont er.
Beim anfangs erwähnten Konzert des Vokalensembles Amarcord erwartet die Besucher unter anderem ein unverwechselbarer Klang, musikalische Stilsicherheit und eine gehörige Portion Charme und Witz. Das äußerst facettenreiche und breitgefächerte Repertoire umfasst Gesänge des Mittelalters, Madrigale und Messen der Renaissance, Kompositionen und Werkzyklen der europäischen Romantik und des 20. Jahrhunderts sowie A-cappella-Arrangements weltweit gesammelter Volkslieder und bekannter Songs aus Soul und Jazz. Die streng limitierten Karten für die Veranstaltung zum Preis von 25 Euro gibt es nur über Vorabreservierung unter Telefon (035872) 361 10 und per E-Mail kontakt@kulturfreunde.info.
