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Landkreis Bautzen startklar für den Breitbandausbau

Landkreis Bautzen startklar für den Breitbandausbau

Staatssekretär Stefan Brangs (mi.) übergab den Fördermittelbescheid an Landrat Michael Harig und seine Beigeordnete Birgit Weber.

Bautzen. Der Landkreis Bautzen kann loslegen: Stefan Brangs SPD), Staatssekretär im sächsischen Wirtschaftsministerium, übergab am Montag einen Förderbescheid über 55,6 Millionen Euro für den Ausbau des Breitbandnetzes an Landrat Michael Harig (CDU). Damit steht die Finanzierung des Megaprojektes, das ein Gesamtvolumen von 240 Millionen Euro hat. Bereits zuvor hatte der Bund 119,4 Millionen Euro zugesagt.

Was den Internetausbau anbelangt, zählte der Landkreis Bautzen schon immer zu den Vorreitern im Freistaat Sachsen. Bereits zwischen 2011 und 2013 investierte er 14 Millionen Euro, um flächendeckend eine Versorgung von zwei Mbit pro Sekunde zu gewährleisten. Aus damaliger Sicht ein großer Schritt nach vorn, nach dem heutigen Stand der Technik allerdings schon längst nicht mehr schnell genug. „Wir reden jetzt über Geschwindigkeiten von 100 Mbit pro Sekunde, die wir mit dem bevorstehenden Ausbau erreichen wollen“, so Landrat Michael Harig (CDU). Von dieser Offensive profitieren 51 000 Haushalte und 8200 Unternehmen in fast allen Städten und Gemeinden des Landkreises (lediglich die Gemeinden Cunewalde, Großnaundorf und Wilthen haben sich bereits für eigenständige Lösungen entschieden.)

Ziel der Initiative ist es, Gebiete, die sonst dauerhaft unterversorgt bleiben würden, an die Datenautobahn anzuschließen. „Als unterversorgt gilt, wer über einen Datendurchsatz von weniger als 30 Mbit pro Sekunde verfügt“, erklärt die für Kreisentwicklung zuständige Beigeordnete des Landrates, Birgit Weber (CDU). Das bedeutet im Umkehrschluss, das Haushalte und Firmen, bei denen bereits 30 Mbit pro Sekunde und mehr anliegen, von der jetzigen Ausbauinitiative nicht profitieren. „Wir gehen davon aus, dass diese Bereiche so attraktiv sind, dass die Internetanbieter selbst an einem weiteren Ausbau interessiert sind“, Landrat Michael Harig.

Den nächsten Schritt bildet nun die Veröffentlichung der Ausschreibungen. Um den Förderrichtlinien zu entsprechen, wurde der Landkreis Bautzen in neun „Cluster“ aufgeteilt. Um jedes dieser Cluster können sich Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen bewerben. „Die Ausschreibung erfolgt technologieoffen“, so Andreas Heinrich, Leiter des Amtes für Kreisentwicklung. Durch die Vorgabe einer „Mindestgeschwindigkeit“ von 100 Mbit pro Sekunde sollte sich allerdings – bis auf einzelne Ausnahmen – die Glasfaser-Technologie durchsetzen. Ihr Vorteil laut Landrat Michael Harig: „Sie lässt sich auch für künftiger Anforderungen noch weiter ausbauen und verbessern.“ Das Gesamtvorhaben soll bis zum Jahre 2019 abgeschlossen sein; so sehen es auch die Förderbedingungen vor. Bis dahin muss – bildhaft gesprochen – fast der gesamte Landkreis noch einmal „aufgebuddelt“ werden – ein Konjunkturprogramm für die Tiefbaubranche.

Für Staatssekretär Stefan Brangs stellt die Breitbandoffensive des Landkreises Bautzen eine Investition in die Zukunft im besten Sinne dar: „Damit wird gezeigt, dass auch ländlich geprägte Regionen den Anschluss an die moderne Technologie halten können.“ Gleichzeitig zeige der Freistaat, dass er nicht nur die Zentren, sondern auch den ländlichen Raum im Auge behält.

Uwe Menschner / 23.10.2016

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Kommentare zum Artikel "Landkreis Bautzen startklar für den Breitbandausbau"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Katzer Frank schrieb am

    es gibt auch Gebiete in denen schon Glasfaser verlegt wurde. Da sollte doch der Aufwand doch relativ gering sein. Zum Beispiel Amt Guttau. Da gibt es nur DSL über Funk. Warum ist das so?

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