Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Lessing-Museum soll Leuchtturm werden

Lessing-Museum soll Leuchtturm werden

Zur Zukunft des Lessingmuseums nach dem Auszug der Bibliothek gibt es klare Vorstellungen.

Der bevorstehende Auszug der Kamenzer Bibliothek aus dem Lessinghaus eröffnet ganz neue Perspektiven. Die Museumsleitung hat schon klare Vorstellungen.

Kamenz. Das Kamenzer Lessing-Museum blickt einer verheißungsvollen Zukunft entgegen, und das gleich aus zwei Gründen: Einerseits wird es bald, erstmals in der Geschichte, das Lessing-Haus ganz für sich allein haben. Und andererseits steht es auf der Liste der Institutionen, die im Zuge des Strukturwandels besonders unterstützt werden sollen: „Ende Dezember 2020 erhielt die Stadt Kamenz die Zusage der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Umbau des Lessing-Museums mit insgesamt 1,25 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen zu fördern“, informierte Oberbürgermeister Roland Dantz bereits vor einiger Zeit den Stadtrat.

Freilich müssen die Stadt und das von ihr getragene Museum zuvor ihre Hausaufgaben erledigen. Den ersten Schritt dazu bilden „Erste konzeptionelle Überlegungen zum Umbau des Lessing-Museums“ von Dr. Sylke Kaufmann. Doch wie stellt sich die Leiterin des Lessing-Museums die Zukunft ihres Hauses vor? „Es sind sowohl Baumaßnahmen als auch Maßnahmen zur Gestaltung der neuen Ausstellungsräume geplant“, erklärt Sylke Kaufmann. Nach dem Auszug der Lessing-Bibliothek in den Erweiterungsbau des gleichnamigen Gymnasiums, der Ende 2021 erfolgen soll, werden zunächst im Unter- und im Obergeschoss Umbauarbeiten nötig sein. Insbesondere im Untergeschoss sind demnach umfangreiche Maßnahmen erforderlich, um „eine sinnvolle Raumstruktur zu schaffen.“ So stellt sich die Leiterin insbesondere einen „modernen Servicebereich für die Besucher“ vor, der auch vergrößerte Sanitäranlagen umfasst: „Diese sind derzeit völlig unzureichend.“ Der Eingangsbereich soll klar von den Arbeitsräumen der Mitarbeiter getrennt sein. Ebenfalls im Untergeschoss soll die Fachbibliothek unterkommen.

Weitgehend unverändert bleibt laut dem Grobkonzept die mittlere Etage, welche die Dauerausstellung und den Seminarraum beherbergt. Umso größere Veränderungen plant Sylke Kaufmann im Obergeschoss: „Die obere Etage soll komplett für die Besucher zugänglich gemacht und für Ausstellungen genutzt werden. Der große Saal wird als Raum für Sonderausstellungen hergerichtet.“ Dadurch, so die Direktorin, könne das Lessing-Museum erstmals große Sonderschauen im eigenen Haus zeigen. Bislang geschah dies im Malzhaus, wo die Bedingungen allerdings eher ungünstig sind: „Das Malzhaus als einer der ältesten Profanbauten der Stadt kann nicht so ertüchtigt werden, dass dort die konservatorischen Bedingungen für die Präsentation hochkarätiger Objekte des 18. Jahrhunderts erreicht werden.“ Der neue Ausstellungsbereich im Lessinghaus hingegen solle nach den aktuellen Standards ausgestattet werden: „Dazu gehören neben entsprechender Sicherheitstechnik vor allen Dingen eine Verdunklungsmöglichkeit sowie eine Klimatisierung der Räume.“ Hinzu kommen im Obergeschoss noch zwei Kabinette für „Lessings letzte Privatbibliothek“ sowie für multimediale Angebote. 

„Mit den geplanten Maßnahmen wird das Lessing-Museum über ein zukunftsfähiges Haus verfügen, das es ihm ermöglicht, deutlich attraktivere Sonderausstellungen zu präsentieren und die Besucherzahlen signifikant zu steigern“, zeigt sich Sylke Kaufmann überzeugt. Oberbürgermeister Roland Dantz gibt dafür einen straffen Zeitplan vor: „Nach Beendigung der Planungsphase erfolgen 2022 die Auftragsvergabe und eventuell in der zweiten Jahreshälfte bereits erste Baumaßnahmen. Der Hauptteil der Umsetzung wird 2023, eventuell auch noch 2024 durchzuführen sein.“ 

Uwe Menschner / 13.10.2021

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel