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Nachwuchstalent träumt von Olympia

Nachwuchstalent träumt von Olympia

Seit ihrer frühesten Kindheit trainiert Johanna Kleiner fast täglich. Ihr großes Ziel ist eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen. | Foto: Privat

Kubschütz. Johanna Kleiner ist eine aufgeweckte junge Dame und verdammt schnell. Die 14-Jährige aus Kubschütz bei Bautzen geht zur Zeit auf das Sportgymnasium Dresden und zählt zu den Hoffnungsträgern in der Leichtathletik.

Bereits als Kindergartenkind war Johanna kaum zu bremsen, schon da erkannten die Eltern: die Kleine kann nicht stillsitzen und hat einen ausgeprägten Bewegungsdrang. „Ich bin immer schon gern gelaufen. Jedes Mal wenn wir mit dem Auto auf unser großes Grundstück gefahren sind, bin ich schon an der Einfahrt rausgehüpft und zum Haus gerannt“, erzählt sie.
Ihr Talent zeigte sich schnell und Johanna fing an im Bautzener Leichtathletik-Verein Rot-Weiß 90 e.V. zu trainieren. Seit der ersten Klasse betreibt sie Leistungssport. Als 2012 der Ostsächsische Leichtathletikverein Bautzen (e.V.). gegründet wurde, wechselte sie dahin.

In täglichen Trainingseinheiten verbesserten sich stetig ihr Leistungen, sodass verschiedene Trainer und der Landessportbund Sachsen auf sie aufmerksam wurden. Bereits ab dieser Zeit liebäugelte Johanna mit der Sportschule in Dresden. „Es war mein Traum da zu lernen und zu trainieren. Die Bedingungen sind einfach fantastisch“, erzählt die Vollblutsportlerin. Ihre Eltern waren erst skeptisch, auch eine mögliche Trennung von ihrer Tochter war anfänglich schwer zu ertragen. Doch was sich Johanna in den Kopf gesetzt hatte, wollte sie auch durchsetzen. Als sie in der siebenten Klasse war, gab es einen Tag der offenen Tür in dem Sportgymnasium in Dresden, und da wollte die heute 14-Jährige unbedingt hin. In Dresden angekommen war es Liebe auf den ersten Blick. Als ihr Kinderarzt den Eltern dann gut zuredete und die Bedenken nahm, war die Entscheidung gefallen. Nun besucht sie ihre Traumschule und wohnt unter der Woche im Internat. „Es ist das Beste für sie. Unsere Tochter muss nicht jeden Tag zwischen Bautzen und Dresden pendeln. Sie hat viele Freunde dort gefunden und das ganze Organisatorische  ist dadurch viel einfacher geregelt“, erzählt Sylvana Kleiner.
Jeden Tag trainiert Johanna nun mehrere Stunden.

Die harte Arbeit hat sich auch bereits bezahlt gemacht. Mehrfach stand die Nachwuchssportlerin alleine oder mit der Mannschaft bei den U 16-Meisterschaften auf dem Podest. Im vergangenen Jahr belegten die Jugendlichen einen guten vierten Platz in der Deutschen Meisterschaft (DM) im Mehrkampf–Block. Die Paradedisziplin von Johanna sind allerdings die 800 Meter. In dieser Disziplin startet sie auch an diesem Wochenende das erste Mal im Einzel bei der DM in Bremen. „Ich bin schon aufgeregt. Es ist zwar meine dritte DM, aber die erste in einer Einzeldisziplin.“
Vor dem Wettkampf hatte Johanna einen genauen Trainingsplan zu absolvieren. „Das variiert von Tag zu Tag. Mal werden Kondition und Ausdauer trainiert und dann wieder Kraft. Direkt vor den Wettkämpfen geht es etwas ruhiger zu, damit wir nicht schon vorher ausgepowerd sind“, sagt die Sportlerin.

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Seit einem Jahr geht Johanna Kleiner auf das Dresdener Sportgymnasium. Unter der Woche wohnt sie im Internat. | Foto: Privat

Bei der Ernährung muss sie keine strenge Diät halten, nur bei Süßigkeiten darf sie nicht übertreiben. Dass ihr Körper als Leistungssportler mehr nach bestimmten Spurenelementen wie zum Beispiel Eisen verlangt, muss sie natürlich beachten. Aber der Gänsebraten zu Weihnachten ist natürlich erlaubt.“
Dass Johanna ehrgeizig an ihrer Karriere arbeitet, zeigt sich auch bei einer Verletzungspause vor einigen Monaten. „Ich hatte eine Muskelansatzreizung und musste etwas kürzer treten. Das ist mir nicht leicht gefallen, aber es musste sein. Jetzt bin ich wieder ganz fit und freue mich auf die DM am Wochenende.“
Begleitet wird sie dann immer von ihrer Familie. „Wer es sich einrichten kann, ist dabei. Es dreht sich halt alles um den Sport. Ob Urlaub oder Familienfeiern, alles muss nach dem Wettkampf-Plan abgestimmt werden“, so die Mutter.

Mit Leuchten in den Augen erzählt Johanna, was ihr einziges Ziel ist: Sie möchte unbedingt Profisportlerin werden und bei Olympia starten. „Deutschland hat zur Zeit auf der Mittelstrecke, also über 800 Meter, nicht so viele gute Läufer. Die besten kommen größtenteils aus Kenia. Das will ich ändern“, sagt sie selbstbewusst. „Ich liebe den Sport einfach und möchte erfolgreich werden“.
Wenn heute die Olympischen Sommerspiele in Rio beginnen, werden Johanna und ihre Mitbewohner im Internat sicher gespannt vor dem Fernseher sitzen und die Übertragungen, besonders die Lauf-Disziplinen, verfolgen. Nach der Deutschen Meisterschaft kann sie erst einmal durchatmen, doch sicher nicht lange, denn die talentierte Läuferin kann nicht anders, zu sehr liebt sie ihren Sport.

 

 

Cornelia Fulk / 07.08.2016

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