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Raus aus ständiger Buskritik

Raus aus ständiger Buskritik

Vertragsunterzeichnung durch Landrat Bernd Lange und Knut Gräbedünkel, Geschäftsführer der moVeas GmbH Foto: Landkreis

Niesky. In Niesky unterzeichneten der scheidende Landrat Bernd Lange und Knut Gräbedünkel, Geschäftsführer der moVeas GmbH, am 6. Juli die Verkehrsverträge für das „Linienbündel Nord“ sowie das „Linienbündel Görlitzer Umland“. Das Verkehrsunternehmen mit Sitz im thüringischen Arnstadt hatte in einer europaweiten Ausschreibung des Landkreises zwei Lose gewonnen und wird ab Januar 2023 unter dem Markennamen Omnibusverkehr Oberlausitz (OVO) den ÖPNV im nördlichen Landkreis sowie im Umland bedienen. Dazu wird moVeas eine Hauptniederlassung in Niesky und zwei weitere Niederlassungen in Görlitz und Weißwasser aufbauen.

Gordischer Knoten der Verknüpfung durchschlagen?

Der nun erteilte Auftrag umfasst 3,45 Millionen Fahrplan-Kilometer und hat eine Laufzeit über zehn Jahren bis zum 31. Dezember 2032. „Damit wird das Leistungsvolumen des Busverkehrs im Landkreis Görlitz um zusätzlich 900.000 Kilometer gesteigert“, verkündet Kreispressesprecherin Julia Bjar stolz. Bernd Lange hatte lange  erhebliche Proteste abzufedern, die aus verunglückter Verzahnung von Linienverkehr und Schülerbeförderung erwuchsen. Nun ist er sich sicher: „Durch unser Modell der Taktfahrpläne und unsere Initiativen zur Optimierung von Verbindungen durch Plus- und Taktbusse haben wir den Busverkehr im Landkreis Görlitz attraktiv sowohl für Einheimische mit ihrem täglichen Bedarf als auch Berufspendler auf ihren Arbeitswegen gestaltet.“
23 neue Busse hat der Unternehmer für die moVeas/OVO bereits geordert, die Auslieferung soll noch im Oktober erfolgen. Hauptniederlassung der moVeas/OVO wird das Bahnhofsgebäude Niesky, das saniert und zu einer Mobilitätszentrale als Anlaufstelle für Fahrgäste weiterentwickelt werden soll – mit modernen Arbeitsmöglichkeiten für die Mitarbeiter sowie speziellen Aufenthaltsräumen für Busfahrer.

„Der Bahnhof steht seit geraumer Zeit zum Verkauf und wir hatten im Stadtrat bereits beschlossen, den Kauf zu prüfen und Maßnahmen zur Belebung dieses Eintrittsbereiches zur Stadt Niesky zu entwickeln“, erläutert Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann. Aufgrund der finanziell drückenden Lage der Stadt freue sie sich, dass ein Dienstleister für Mobilität den Bahnhof erwerben wird. „Gemeinsam werden Stadt und moVeas GmbH sich um die Projektentwicklung und Akquise von Fördermitteln bemühen“, so Uhlemann.

Die Zentrale besteht im Bahnhofsgebäude von Niesky

Zur Umsetzung der Verkehrsverträge ab 1. Januar 2023 plant moVeas mehr als 50 Busse sowie über 100 Vollzeitkräfte ein. Davon sollen etwa 90 Mitarbeiter als Fahrpersonal eingesetzt und die übrigen in Verwaltung sowie Werkstatt tätig werden.
Die moVeas GmbH wird im Auftrag des Kreises im nördlichen Kreisgebiet unter anderem Fahrten zwischen Weißwasser, Boxberg, Mücka, Reichwalde, Niesky, Lodenau und Rothenburg ausführen. Der Fahrplan sieht zwei sogenannte Taktbus- und eine Plusbuslinie an Wochentagen vor, die Anschluss an das regionale Bahnnetz zwischen Cottbus, Hoyerswerda, Görlitz und Zittau ermöglichen
Der Taktbus, so der Kreis, zeichne sich dadurch aus, dass er an Werktagen im Zweistunden-Takt verkehrt, der Plusbus verkehre an Werktagen sogar im Stundentakt.

Takte und Umsteigeoptionen Leitidee

Im Görlitzer Umland wird moVeas zwischen Görlitz, Löbau, Weißenberg, Reichenbach, Zodel, Rothenburg, Niesky und Horka verkehren. Mit drei Taktbus- und einer Plusbuslinie erfolgt der Anschluss an das Bahnnetz zwischen Cottbus, Hoyerswerda, Görlitz, Zittau und Bautzen. Darüber hinaus sind in Niesky und Rothenburg zwischen einigen Linien der beiden Bediengebiete auch Anschlüsse untereinander vorgesehen.

T. Scholtz-Knobloch / 19.07.2022

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