Senfproduzenten bekommen mehr Lohn
Unter anderem auf dem Kornmarkt hatten die Beschäftigten des in Kleinwelka produzierenden Senfbetriebes auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Foto: RK
Bautzen. Der mehrtägige Arbeitskampf hat sich ausgezahlt: Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist jetzt für die rund 50 Beschäftigten beim Senfhersteller in Kleinwelka ein Tarifabschluss erzielt worden. Auf diesen hätten sich die Tarifvertragsparteien geeinigt.
Demnach werden zum 1. Oktober die Tarifentgelte von allen Arbeitnehmern um 107 Euro angehoben. In den Jahren 2021 bis 2024 werden die Tarifentgelte jeweils zum 1. September um 100 Euro angehoben. Die Ausbildungsvergütung wird in den Jahren 2020 und 2021 um 50 Euro, in den Jahren 2022 bis 2024 um jeweils 25 Euro erhöht.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2025 und kann dann neu verhandelt werden. Mit dem Tarifabschluss sei der am 21. September begonnene Streik eingestellt worden, hieß es.
Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, begrüßte den erfolgreichen Tarifabschluss: „Dieser ist das Ergebnis erfolgreicher Wahnstreiks und selbstbewusster Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für gerechte Löhne in Ostdeutschland.“ Und weiter: „30 Jahre nach der Deutschen Einheit wird es Zeit, dass auch die Lohnmauer fällt. In Ostdeutschland verdienen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschnittlich 700 Euro weniger als ihre westdeutschen Kolleginnen und Kollegen. Die Beispiele in der Nahrungsmittelindustrie zeigen, dass Tarifverträge und Sozialpartnerschaft dabei helfen, das zu ändern. Das zeigt: Starke Betriebsräte und Gewerkschaften machen Sachsen gerechter.“
