Siegeszüge des Abstrakten
Auch dieses abstrakte Kunstwerk ist in der Gemeinschaftsausstellung zu sehen. Foto: Städtische Museen Zittau
Zittau. Die Städtischen Museen Zittau präsentieren mit dem Oberlausitzer Kunstverein bis 25. September an den Standorten des Kulturhistorischen Museums Franziskanerkloster und der Galerie Kunstlade die Ausstellung „Wege in die Abstraktion im Dreiländereck“
Über 100 Jahre Kubismus
Paris, Berlin und New York gelten weithin als Metropolen der Moderne, die sich in Wesen und Anspruch als avantgardistisch verstehen und durch unterschiedliche Stile der Abstraktion in der bildnerischen Darstellung geprägt sind. Doch bleiben bei dieser traditionellen Sichtweise regionale Entwicklungen außerhalb dieser Metropolen weitgehend unbeachtet? Expressionistische, kubistische und konstruktivistische Varianten abstrakter Kunst gibt es seit mehr als 100 Jahren. Auch der Raum des heutigen Dreiländerecks zwischen den Kunstzentren Prag, Dresden und Breslau wurde davon ergriffen. Politische Intoleranz, zwei Weltkriege und die jahrzehntelange Spaltung Europas unterbrachen Entwicklungen oder unterdrückten diese.
Die Abstraktion hat hier jedoch in immer neuen Spielarten ihren Platz im Kunstgeschehen bis heute behauptet. Kunstexperten denken dabei an Namen wie Otto Mueller, Gerhart Richter, Strawalde, Sigmar Polke, Horst Weber, Frank Nitsche und Thoralf Knobloch, prominente Vertreter, die hier aufgrund ihre ersten künstlerischen Erfahrungen sammelten und später Galerien, Museen und den Kunstmarkt der Welt eroberten.
Der Kunstaustausch in der Region funktioniert wieder
Auch gilt es, viele weitere, bislang international wenig beachtete Künstler wieder zu entdecken, die wie Hans Tischler, Fritz Neumann-Hegenberg, Marg und Oscar Moll, Carl Lohse, Willy Schmidt, Horst Strempel, Hans Schulze oder Reinhard Roy Wege fanden und offenhielten, sodass, seit der grenzüberschreitende kulturelle Austausch wieder selbstverständlich geworden ist.