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„Stereo Pilot“ gibts gleich im Doppelpack

„Stereo Pilot“ gibts  gleich im Doppelpack

Anne Großhäuser, Frontfrau der Löbauer Band „Stereo Pilot“, fühlt sich auf der Bühne voll in ihrem Element. Foto: Michael Großhäuser

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Die Löbauer Band „Stereo Pilot“ mit der Frontfrau Anne Großhäuser gastiert jetzt mit zwei Konzerten innerhalb von zwei Tagen in der Region. Bandfoto Michael Großhäuser

Die bisher beim SPH Bandcontest, einem der größten Nachwuchsmusikwettbewerbe in Europa, erfolgreiche Löbauer Band „Stereo Pilot“ gastiert mit zwei Konzerten am Freitag, 1. Juni, um 18.00 Uhr, in der Kindertagesstätte „Storchennest“ in Ruppersdorf sowie am Samstag, 2. Juni, um 21.45 Uhr, zum Parkfest in Dürrhennersdorf. Unser Redakteur Steffen Linke unterhielt sich mit der 23-jährigen Frontfrau Anne Großhäuser.

Anne, ist das eigentlich für die Band „Stereo Pilot“ üblich, zwei Konzerte innerhalb von zwei Tagen zu geben – sozusagen in so kurzer Zeit gleich ein „Doppelpack“ hinzulegen?

Anne Großhäuser: An zwei Tagen hintereinander zu spielen, ist für uns überhaupt kein Problem. Bei uns kommt das momentan noch selten vor, aber das ist in der Branche schon so üblich. Was anderes wäre es, zwei Konzerte an einem Tag zu geben. Das wäre schon recht anstrengend und meistens durch die gegebenen technischen Bedingungen nicht realisierbar.

Was können denn die Besucher bei diesen beiden Konzerten in Ruppersdorf und Dürrhennersdorf von euch erwarten?

Anne Großhäuser: An beiden Tagen kann sich das Publikum auf unser Debütalbum „Universum“ freuen, welches wir vor einem Jahr herausgebracht haben. Der einzige Unterschied ist der, dass wir am 1. Juni ein „unplugged Konzert“ geben.

Reist ihr zwischen dieser Pause von Konzert zu Konzert kurz mal wieder nach Hause? Oder macht ihr musikalisch gleich durch?

Anne Großhäuser: Da wir alle in der Region zu Hause sind oder bei den Eltern bzw. Verwandten Unterschlupf finden, bleiben wir drei Dresdner, Richard, Ronny und ich, sicherlich gleich da und übernachten bei unseren Familien.

Anne, du lebst seit mehr als zwei Jahren in Dresden, studierst dort an der TU. In Löbau habt ihr mit „Stereo Pilot“ einen Proberaum. Und auch die meisten Auftritte finden in der Oberlausitz statt. Wie stark ist deine Bindung zur Heimat?

Anne Großhäuser: Ich habe eine große emotionale Bindung zu meiner Heimat und freue mich jedes Mal, nach Hause zu kommen, obwohl ich natürlich die Vorzüge Dresdens sehr genieße. Mein Herz wird immer in Löbau und der Oberlausitz bleiben, da ich dort aufgewachsen bin. Musikalisch hoffe ich aber natürlich, über die Grenzen dieses Gebietes hinauszukommen.

Mit Marc Winkler, dem talentierten Görlitzer Gitarristen, bist du seit über einem Jahr als „Miss Grandhouse“ unterwegs und hast dir damit ein zweites regionales Standbein in der Kulturbranche aufgebaut. Wie viel Kraft und Freude investierst du in diese Zusammenarbeit?

Anne Großhäuser: Ich investiere in jede Band gleich viel Energie und Kraft. Mit liegt sowohl „Stereo Pilot“ als auch „Miss Grandhouse“ am Herzen. Ich würde nie etwas machen, hinter dem ich nicht zu 100 Prozent stehe. Ich bin sehr vielfältig und kann das durch diese beiden Bands gut zum Ausdruck bringen. Bei „Stereo Pilot“ geht es ja doch eher etwas lauter, rockiger und wilder zu. Und mir macht es großen Spaß, diese Energie mit meinen Jungs auf der Bühne zu teilen. Außerdem spielen wir grundsätzlich eigene Songs. Bei „Miss Grandhouse“ suchen sich Marc Winkler und ich Songs aus den verschiedensten Genres aus, die wir auf unsere Art und Weise covern und interpretieren. Besonders liebe ich es dort, im Soul- und Jazzbereich zu singen. Diese Art ist viel filigraner und sanfter. Ich kann jedes Mal aufs Neue andere stimmliche Farben sowie Techniken verwenden. Meine sechsjährige klassische Gesangsausbildung bei Frau Stephanie Hauptfleisch hat mir eine unglaublich gute Grundlage geben, was vor allem Atemtechnik und Aussprache betreffen.

Daneben bist du als Backgroundsängerin beim Oberlausitzer Mundartkünstler „KurtL“ tätig und arbeitest immer wieder gern mit der Löbauer Band „D.Time“ zusammen. Inwieweit interpretierst du diesen Stellenwert daneben? Wenn halt mal Zeit bleibt?

Anne Großhäuser: Mit beiden Bands arbeite ich insofern zusammen, wie die Anfragen kommen. Wird „KurtL“ für einen Gig mit großer Liveband gebucht, werde ich auch meistens angefragt, ihn als Backgroundsängerin zu unterstützen. Das ist sehr spannend, denn obwohl ich aus der Oberlausitz komme, ist mein Dialekt nicht groß ausgeprägt und ich muss mich auf jedes Lied von ihm genau vorbereiten, um der Oberlausitzer Mundart gerecht zu werden. Mit D.Time ist die Zusammenarbeit seltener, aber jedes Mal sehr angenehm. Die Löbauer Band mit Denis Wenzel, Steffen Langenfeld und Barry McCourt ist in erster Linie eine selbstständige Band. Wir sind gut miteinander befreundet. Gibt es von einem Veranstalter aus Richtung D.Time den speziellen Wunsch einer Sängerin, fragen sie gern bei mir an. So arbeite ich auch immer wieder gern mit ihnen zusammen, wenn ich als eigenständige Sängerin für ein Projekt angefragt werde. So war es auch beim Tag der Sachsen 2017 in Löbau, für den wir das Oberlausitzlied in einer, wie ich finde, wunderschönen neuen Version arrangiert und eingespielt haben. Zusehen ist das immer noch auf YouTube.

Die Band „Stereo Pilot“ hat im Bärenzwinger Dresden den ersten Platz bei der Vorrunde des SPH Bandcontest, einem der größten Nachwuchsmusikwettbewerbe in Europa, belegt. Somit seid ihr in dem Wettbewerb eine Runde weiter. Das Finale findet am 13. Juli im Bärenzwinger statt. Welche Chancen rechnet ihr euch dort aus?

Anne Großhäuser: Wir sind an diesen Bandcontest zunächst ohne große Erwartungen herangegangen. Der Spaß stand dabei ganz groß im Fokus. Dass es dann tatsächlich der erste Platz geworden ist, war natürlich der Wahnsinn. Nun würden wir uns freuen, eine Runde weiterzukommen. Wir sehen das jedoch alles nicht zu verbissen, da wir einen konzertreichen Sommer vor uns haben und uns besonders darauf konzentrieren. Vor allem Anfang August steht ein für uns wichtiges Konzert an. Wir wurden als Vorband für „Milow“ angefragt, der am 10. August 2018 beim Park Open Air auf dem Messegelände Löbau vor mehreren tausenden Menschen spielen wird. Das ist für uns eine riesen Sache, auf die wir nun eifrig hinfiebern.

Anne, wie funktioniert eigentlich so eine Band wie „Stereo Pilot“ rein zwischenmenschlich? Seid ihr mehr Freunde oder Kollegen? Ist das pures harmonisches Zusammenwirken? Oder geht ihr euch auch manchmal auf den Keks?

Anne Großhäuser: „Stereo Pilot“ hat sich aus keinem kommerziellen Druck gegründet. Enrico Meier und ich haben nach Bandmitgliedern gesucht, denen die Musik gefiel, bei denen das Interesse und das musikalische Vermögen übereinstimmte und die vor allem Bock drauf hatten. Wir sind super glücklich, dass es bei uns so gut harmoniert. Wir sind auf jeden Fall in erster Linie gute Freunde anstatt nur Bandkollegen.

Wie sehen eure bzw. deine musikalischen Visionen für die Zukunft aus?

Anne Großhäuser: Meine musikalischen Vorstellungen für die Zukunft kann ich nicht genau definieren. Das will ich auch gar nicht. Ich lasse mich von dem überraschen, was auf mich drauf zukommt und freue mich über neue, spannende Herausforderungen. Dabei bin ich jedoch immer zielstrebig und eisern, mein musikalisches Leistungsvermögen stets zu verbessen und voranzutreiben. Auch wenn ich noch nicht weiß, wo und mit wem ich in wie vielen Jahren singen werde, weiß ich, dass ich noch eine große Entwicklung vor mir habe, auf die ich mich sehr freue.

Was machts du, wenn du mal von der Musik abschaltest?

Anne Großhäuser: Musik war, ist und wird immer der wichtigste Bestandteil meines Lebens sein. Musik ist die Entspannung für mich. Vor allem da sie ja auch so vielfältig ist. Will ich runter kommen, höre ich bevorzugt Jazz. Brauche ich etwas Antrieb, dröhnen bei mir Popsongs aus dem Lautsprecher. Es vergeht kein Tag, an dem ich keine Musik höre, Klavier spiele oder singe.

Steffen Linke / 29.05.2018

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