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Tierische Geschenke sollten gut überlegt sein

Tierische Geschenke sollten gut überlegt sein

Auch im Tierheim Bloaschütz wird sich für die Weihnachtszeit gerüstet. Katrin Zorn schwingt sich vor diesem Hintergrund gern in ein entsprechendes Outfit. Foto: Archiv

Bautzen. Die diesjährige Adventszeit und das bevorstehende Weihnachtsfest verlangen der Mannschaft vom Tierheim in Bloaschütz wie anderen Lebensbereichen auch Kreativität und Einfallsreichtum ab. Um Tiere in den Tagen des Corona-Lockdowns erfolgreich zu vermitteln, müssen besondere Regelungen eingehalten werden. Darauf machten der Leiter der Einrichtung, Uwe Bär, und seine Stellvertreterin Katrin Zorn aufmerksam.

„Wer ein Tier von uns einmal aus der Nähe betrachten will, sollte sich zunächst darüber im Klaren sein, was er möchte, und sich dann auf unserer Homepage informieren. Diese ist stets zeitnah aktuell und beinhaltet – gerade bei unseren Hunden – auch vorab schon Informationen wie Alter, Größe und Gewicht. Unser Pflegepersonal berät bei der Terminvereinbarung am Telefon auch noch einmal und dient gerne mit weiteren Details, die eventuell im Internet nicht zu finden sind.“ Die Vergabe von Besuchszeiten müsse mindestens 24 Stunden vor der Wahrnehmung eines Termins erfolgen. Wer das Tierheim aufsucht, habe die Abstandsregeln einzuhalten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und sich die Hände zu desinfizieren. „Unser Ziel ist es, auch in diesen schwierigen Zeiten für jeden unserer Schützlinge ein geeignetes Zuhause zu finden. Dabei vertreten wir aber in erster Linie die Interessen der uns anvertrauten Tiere“, sagen beide. „Denn es soll ja eine Verbindung auf Lebenszeit sein und nicht nur die Kontaktbeschränkungen in Homeoffice-Zeiten überbrücken.“

Mit Stand Mittwoch waren vor Ort 21 Hunde, 60 Katzen, sieben Zwergkaninchen, drei Meerschweinchen und ein Kanarienvogel untergebracht. Damit diese auch weiterhin gepflegt werden können, sind Spenden jederzeit willkommen. Denn auch in der Einrichtung am Bautzener Stadtrand hat sich die Corona-Krise bemerkbar gemacht. „Weil weniger Besucher auf direktem Wege zu uns kommen können, verzeichnen wir auch weniger direkte Geldspenden“, beklagt Uwe Bär. „Die Einnahmen aus der Katzen- und Hundepension sind fast vollständig weggebrochen und können auch nicht nachträglich erwirtschaftet werden. Die Vermittlung von Tieren dauert länger und kostet damit auch mehr Geld aufgrund der zunehmenden Verweildauer der Tiere im Tierheim.“

Er warb bei Spendenwilligen dafür, das Tierheim auf dem digitalen Wege zu unterstützen. „Im Zeitalter der Technik ist es durchaus möglich, auch kontaktlos Geld zu spenden, wenn man das möchte. Gerade kürzlich haben wir von einer netten Tierfreundin 2.000 Euro überwiesen bekommen und hätten uns super gerne bei ihr persönlich dafür bedankt. Leider haben wir keine Adresse, sodass wir diese Gelegenheit nutzen möchten, uns bei Frau Annelies L. recht herzlich zu bedanken. Vielleicht melden Sie sich ja noch einmal bei uns.“

Aber auch andere Formen der Hilfe seien möglich. „Gerade jetzt in der Adventszeit erhalten wir vermehrt Päckchen und Pakete sowie selbst gebastelte Adventskalender von ehemaligen Weggefährten oder guten Freunden, die nicht nur an unsere tierischen Schützlinge, sondern auch immer öfter an die Mitarbeiter im Tierheim denken.“ Die stehen im Übrigen vor einigen Herausforderungen in den kommenden Monaten. „Sobald die momentan laufende Baumaßnahme am Dach des Katzenhauses abgeschlossen ist, soll der Aufbau einer Solaranlage erfolgen. Außerdem wollen wir die Einrichtung weg vom Gas an eine alternative Heizungsform anschließen. Zudem steht die dringend erforderliche Sanierung des Katzenaußengeheges auf dem Plan“, zählte Katrin Zorn einige Punkte auf.

Was das Verschenken von Tieren anbelangt, empfiehlt sie in jedem Fall, sich einen Gutschein ausstellen zu lassen. Denn, so ihre Erfahrung: „Wenn die Personen mit jenen, denen sie eine Freude machen möchten, zu uns kommen, suchen sich die Beschenkten oft ein völlig anderes Tier aus oder im Extremfall wollen sie aufgrund des eigenen Alters oder der persönlichen Lebensbedingungen gar keines mehr. Die Anschaffung eines Tieres sollte stets wohl überlegt, geplant und vorbereitet sein. Spontane Entscheidungen gehen meist zu Lasten des Tieres.“ Und das vollkommen unabhängig von jeder Krise.

Roland Kaiser / 02.12.2020

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