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Trainer will Selbstvertrauen zurückgeben

Trainer will Selbstvertrauen zurückgeben

Oh Schreck, das war wohl nichts: Zuhause gegen Nordhausen gab es für Budissa erneut keinen Punkt zu holen. Foto: Torsten Zettl

Bautzen. Nach dem Trainerwechsel rangiert Budissa Bautzen weiter auf dem vorletzten Tabellenrang. Zuletzt trennten die Oberlausitzer fünf Punkte vom sicheren Hafen. Redakteur Roland Kaiser hat beim Coach nachgefragt, welche Strategie er verfolgt, um dem Team das Überleben in der Regionalliga zu sichern. Torsten Gütschow hat nicht nur eine Antwort auf diese Frage, sondern auch konkrete Vorstellungen bezüglich der nächsten Saison.

Herr Gütschow, das ist wahrlich keine leichte Saison für Ihre Spieler. Warum tun sie sich so schwer, auf dem Rasen zu punkten?

Torsten Gütschow: Ich habe eine Mannschaft übernommen, die sehr verunsichert war und die wenig Selbstvertrauen besaß. Genau das versuche ich ihr im Zuge meiner Trainerarbeit einzuimpfen. Denn die Mannschaft kann Fußball spielen. Dass sie momentan schlecht da steht, wissen alle. Doch wir arbeiten jeden Tag daran, damit wir wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden. Mein Ziel ist dabei in erster Linie, den Jungs Mut einzuflößen, vor allem mit Selbstvertrauen nach vorne zu spielen. Nach dem 0:0 gegen Luckenwalde konnten wir den Fans schon einmal beweisen, dass unsere Abwehr funktioniert. Darauf möchte ich aufbauen. Fest steht: Die Spieler bereiten sich in der Woche gut vor und trainieren konzentriert, doch das Wichtigste ist das Punktspiel am Wochenende. Dort müssen wir die Erfolge einfahren und endlich den Bock umstoßen. Wir brauchen siegreiche Partien, über die sich die Jungs freuen können. Diese wünsche ich ihnen sehr. Wenn ich mich recht entsinne, ist das Spiel, bei dem es zuletzt für Budissa drei Punkte gab, schon lange her. Unabhängig davon wollen wir in der Tabelle schon noch eins, zwei Plätze gut machen.

Ihre Strategie für die nächsten Spieltage haben Sie damit kurz umrissen. Zieht die Mannschaft auch mit?

Torsten Gütschow: Die Spieler lesen die Zeitung, sie kennen die Tabelle. Damit gehe ich davon aus, dass alle wissen, was zu tun ist. Und ich habe den Eindruck, die Mannschaft will sich verbessern. Das geht jedoch nur über eine stabile Abwehrleistung. Deshalb habe ich im Gespräch mit den Jungs klargestellt, dass sie jetzt auf die in Luckenwalde gezeigte Leistung aufbauen müssen. Selbst nach vorn sollten sie endlich wieder Mut aufbringen, um mehr Tore zu erzielen. Das wird die nächste Aufgabe sein. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich derzeit spielertechnisch nicht aus dem Vollen schöpfen kann. Aufgrund der zahlreichen Verletzten kann Budissa Bautzen derzeit lediglich auf 16 Spieler zurückgreifen. Das ist ein recht schwacher Kader.

Wenn andere morgen am Ostersonntag fleißig Ostereier suchen, geht es für die Budissen zum Derby nach Neugersdorf, um hoffentlich fleißig Punkte einzuheimsen. Welche Chancen rechnen Sie sich gegen Ihren Gegner, den FC Oberlausitz, aus?

Torsten Gütschow: Ich freue mich auf das Derby, es wird viele Zuschauer anlocken. Ich gehe davon aus, dass es auch in der nächsten Saison diese Begegnung geben wird. Gerade in solch einem Spiel wie gegen Neugersdorf wollen wir beweisen, dass wir ebenfalls eine Mannschaft haben, die guten und erfolgreichen Fußball spielt. Und natürlich wollen wir die Partie gewinnen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und drücken fest die Daumen, dass Budissa Bautzen auch weiterhin in der Regionalliga ein Wörtchen mitredet. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass bei dem gesamten Projekt Klassenerhalt ein gewisser Druck seitens der Fans und der Vereinsführung auf Ihnen lastet.

Torsten Gütschow: Ich selbst spüre keinen Druck, sondern eher volles Vertrauen des Vereins. Man hat mir vollstes Vertrauen gegeben. Und ich bekomme super Unterstützung von allen Seiten und das ist erst einmal das Wichtigste.

Plant Budissa womöglich auch längerfristig mit Ihnen als Trainer?

Torsten Gütschow: Ich habe mit dem Verein einen Vertrag bis 30. Juni 2018 geschlossen und den möchte ich natürlich erfüllen. Es gibt einiges zu tun. So soll im Sommer eine Mannschaft stehen, die in der nächsten Saison nicht gleich wieder gegen den Abstieg spielt, sondern die vielmehr konkurrenzfähig ist und vielleicht einen Platz zwischen Tabellenrang 10 und 14 einnimmt. In diesem Zusammenhang wollen wir den Kaderkreis erhöhen und auch mehr junge Spieler einbauen. Wir brauchen Fußballer, die hier her passen und die wir uns auch finanziell leisten können. Einen aufgeblähten Spielerkader wird es deswegen aber nicht geben. Denn der Etat des Vereins ist deutlich kleiner im Vergleich zu Carl Zeiss Jena, Energie Cottbus oder zum Berliner AK. Und der muss gut verteilt werden.

Roland Kaiser / 17.04.2017

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