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Vorsperre könnte Entlastung bringen

Vorsperre könnte  Entlastung bringen

Derzeit gibt es vier Varianten, eine Entscheidung über die Vorzugsvariante fällt wahrscheinlich erst 2017. Bis dahin wird unter Natur- und Badefreunden sicher noch eifrig diskutiert. Foto: fum

Jedes Jahr aufs Neue hat der Stausee Quitzdorf mit einer sehr hohen Phosphor-Konzentration zu kämpfen, mit Blaualgen und der daraus resultierenden Empfehlung, möglichst nicht in die Fluten der Talsperre zu steigen. Eine Vorsperre könnte das ändern helfen.

Diehsa/Kollm. Viel ist über die Untersuchungen zur Vorsperre am Stausee Quitzdorf noch nicht bekannt. Doch die Landestalsperrenverwaltung bestätigt: Es gibt sie. Sprecherin Katrin Schöne: „Durch die Vorsperre können Sedimente und Nährstoffe zurückgehalten sowie die Phosphor-Konzentration um bis zu 20 Prozent reduziert werden.“ Eine gute Sache also, doch warum ist in Sachen Umsetzung noch nichts passiert?

Derzeit liegen vier Varianten auf dem Tisch, die aufzeigen, wo die Vorsperre entstehen könnte. In der Variante A wird die Stauwurzel Schwarzer Schöps benannt, in der Variante B geht es um das Teilbecken Reichendorf mit Überleitung zum Schwarzen Schöps. Die Variante C beinhaltet das Vorbecken Jänkendorf und in der Variante D werden die Stauwurzel Schwarzer Schöps und das Teilbecken Reichendorf als mögliche Alternativen genannt.

Generell gibt es für den Bau einer Vorsperre Vor- und Nachteile. Positiv wäre, dass die Sperre als Nährstofffalle wirken würde und so die Phosphor-Konzentration reduzieren könnte. Sedimente würden zurückgehalten und nicht mehr in die Hauptsperre gelangen. Außerdem würde sich die Situation bei Starkregen verbessern: Trübstoffe könnten in der Vorsperre aufgehalten bzw. abgepuffert werden.

Dem gegenüber sprechen aber auch einige Punkte gegen den Bau einer Vorsperre. So müsste mit deren Bau in Schutzgebiete der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH) eingegriffen werden. Zudem wären Einschränkungen für den Tourismus und die Fischerei möglich. Überdies würden die Kosten für den Bau des Beckens mit einem erheblichen Betrag zu Buche schlagen. Und schließlich wären Kosten- und Zeitaufwand für die Unterhaltung ziemlich hoch, weil die Vorsperre unter anderem regelmäßig beräumt werden müsste, um ihre Funktionstüchtigkeit zu erhalten.

An eine baldige Umsetzung des Vorhabens ist deshalb nicht zu denken. Immerhin liegt bereits eine Studie zu den Standortvarianten vor. Diese muss nach Informationen von Katrin Schöne nun ausgewertet werden. Erst dann könne es zu einer konkreten Entscheidung für eine Vorzugsvariante kommen.

Die Kosten für den Bau einer Vorsperre am Stausee Quitzdorf liegen bei über fünf Millionen Euro. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten von rund 750.000 Euro.

Losgelöst von anderen Maßnahmen funktioniert das Projekt nicht. „Der Bau einer Vorsperre ist nur im Zusammenhang mit einem Gesamtkonzept zur Verbesserung der Wassergüte in der Talsperre Quitzdorf zu sehen“, informiert die Sprecherin. Mit der Entscheidung sei deshalb nicht vor 2017 zu rechnen.

Frank-Uwe Michel / 26.10.2016

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