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Waldschulheim: Dann sind sie kleine Förster

Waldschulheim: Dann sind sie kleine Förster

Anreisetag im Waldschulheim Stannewisch. Leiter Ralf Eichler erklärt den Kindern aus der Klasse 4a der Grundschule Reichenbach, was sie in den nächsten Tagen erwartet. | Foto: fum

Stannewisch. Im Waldschulheim Stannewisch gibt es kein Verschnaufen. Bis auf zwei Restwochen ist die Einrichtung in diesem Schuljahr ausgebucht. Und wer Termine für das Folgeschuljahr haben will, muss sich beeilen. Eine Erfolgsgeschichte, wie im 25. Jahr des Bestehens deutlich wird.

Wenn Ralf Eichler ein paar Schritte aus seinem Büro macht und den Blick nach draußen wirft, kann er all das sehen, was ihm beruflich am Herzen liegt. Links das in den Jahren 2008/09 neu erbaute Waldhaus mit so nützlichen Dingen wie Bastelraum und Holzwerkstatt. Rechts das ein paar Jahre zuvor entstandene Unterkunftsgebäude, das seitdem die altehrwürdigen Finnhütten ersetzt, die dem Stannewischer Waldschulheim lange Zeit ein unverwechselbares Gesicht gegeben haben. Eichler ist seit 25 Jahren Chef in dem Objekt, das zum Staatsbetrieb Sachsenforst gehört. Er hat all die Veränderungen mit initiiert und lebt die Einrichtung wie kein Anderer.

Längst haben sich die Vorteile der im Wald an der B 115 bei Stannewisch gelegenen Bildungsstätte in den Schulen der Region und auch den Kindergärten herumgesprochen. Die Auslastung liegt konstant bei fast 100 Prozent, jede Woche kommen neue Schulklassen aus ganz Sachsen, wobei die Oberlausitz am stärksten vertreten ist. Sie erleben hier Projektunterricht mitten in der Natur, gehalten von drei ausgebildeten und zertifizierten Waldpädagogen. „Die Kinder sollen in der Theorie und am praktischen Beispiel erleben, wie das Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen im Wald funktioniert. Dabei orientieren wir uns an den Lehrplänen im Fach Sachkunde der Klassenstufen eins bis vier und des Faches Biologie ab der fünften Klasse“, erläutert der Leiter des Waldschulheimes. „Schon nach ein paar Tagen sind sie kleine Förster.“ Die Lage mitten unter Bäumen hilft dabei natürlich ungemein. Zudem gibt es gleich nebenan ein zehn Hektar großes Wildgehege mit Wildschweinen, Dam- und Muffelwild. „Wir können alles hier vor Ort bieten, haben zu jedem die Natur betreffenden Thema das nötige Fachwissen. Davon profitieren die Kinder – und sind begeistert.“

Das merkt man an der gerade eintreffenden Klasse 4a der Grundschule in Reichenbach, deren Lehrerin für Ralf Eichler eine „alte“ Bekannte ist. „Die Schule kommt regelmäßig zu uns“, sagt er und weiß sie damit in bester Gesellschaft.

Oft werden gleich neue Anmeldungen abgegeben, da ist die laufende Woche noch gar nicht zu Ende. „Das aktuelle Schuljahr ist ausgebucht. Nur im Dezember 2016 und im Februar 2017 haben wir noch zwei Termine frei. Momentan läuft die Anmeldung bereits für das Schuljahr 2017/18“, ist der gelernte Förster und Jäger froh über die außerordentlich gute Resonanz.

Alternativer Text Infobild

Von seinem Büro aus hat Ralf Eichler den besten Überblick über das Waldschulheim, das es seit nunmehr 25 Jahren in Stannewisch gibt. Im Hintergrund links das 2008/09 erbaute Waldhaus mit Bastelraum und Holzwerkstatt, rechts das 2004/05 entstandene Unterkunftsgebäude. | Foto: fum

Die Kindergärten der Region nutzen seit ein paar Jahren ebenfalls die Vorteile des Waldschulheimes und bekommen hier abwechslungsreiche Walderlebnistage geboten. Auch hierbei ist bis Juli nächsten Jahres „alles dicht“. Die meisten kommen, wenn sie einmal da waren, immer wieder.

Am Samstag, 3. September, laden die Mitarbeiter des Stannewischer Waldschulheimes zu einem Tag der offenen Tür aus Anlass des 25-jährigen Bestehens ihrer Einrichtung ein. Ab 13.00 Uhr gibt es ein buntes Programm – mit den Jagdhornbläsern aus Niesky und der Kita Rietschen, deren Kinder einst als erste erlebnisreiche Tage unter den Bäumen verbrachten. Natürlich wird auch Baumklettern angeboten – ein Hit bei den Jüngsten, wie Ralf Eichler meint. Außerdem Basteln, Kunst mit der Motorsäge, Bogen- und Armbrustschießen. „Wir haben zwar alle Schulen und Kindergärten der Umgebung angeschrieben. Selbstverständlich sind aber auch alle anderen Interessenten eingeladen“, wirbt der Chef der grünen Bildungseinrichtung um Besucher.

Frank-Uwe Michel / 31.08.2016

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