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Weitere Investitionen im Neubaugebiet

Weitere Investitionen im Neubaugebiet

Karsten Hummel, Geschäftsführer der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Olbersdorf, weist auf weitere Investitionen im Olbersdorfer Neubaugebiet hin. | Foto: Steffen Linke

Olbersdorf. Die Kommunale Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Olbersdorf (KWV) investiert weiter in der Grundbachsiedlung, um dort das Wohnumfeld attraktiver zu machen. Vielleicht nicht immer für jedermann sichtbar, aber mit Plan, wie Geschäftsführer Karsten Hummel betont.

Der Großvermieter wird künftig in ausgewählten Gebäuden der Grundbachsiedlung die Wohnungen in den fünften und sechsten Etagen nicht mehr vermieten. Das betrifft insgesamt acht Blöcke, bei denen bereits seit über zwei Jahren 50 Prozent und mehr der Wohnungen in den fünften und sechsten Etagen leer stehen. „Die meisten Mieter sind dort schon ausgezogen und wir konnten in unserem Wohnungsbestand einen geeigneten Ersatz für sie finden“, sagt der Geschäftsführer. Auch wenn die Aussicht von oben auf das Zittauer Gebirge und das weite Umland sehr schön ist, will heutzutage offensichtlich niemand mehr  so viele Treppen steigen –  auch die jungen Menschen nicht.

Karsten Hummel weiß, dass die leeren Wohnungen in den oberen Etagen das Umfeld nicht gerade verschönern: „Wir müssen aber aus wirtschaftlichen Gründen so handeln. Denn auch bei den leerstehenden Wohnungen fallen Betriebskosten an.“ Dieser finanzielle Aufwand muss durch die KWV getragen werden und steht für andere  Investitionen in den  Gebäudebestand nicht mehr zur Verfügung. Natürlich laufen die Planungen darauf hinaus, die stillgelegten Etagen perspektivisch zurückzubauen.  Einen konkreten Zeitplan gibt es dafür noch nicht. „Denn ohne Förderung wird das eine schwierige Herausforderung“, sagt der Geschäftsführer.

Die weiteren Gebäude in der Olbersdorfer Grundbachsiedlung mit Aufzügen auszustatten, ist für die KWV immer noch ein Thema. Allerdings haben sich in den Jahren von 2006 bis 2014 die Kosten dafür um circa  45 Prozent erhöht. Die Mieten im gleichen Zeitraum stiegen allerdings nur um 14 Prozent. „Dazwischen klafft eine große Lücke, die wir aus Eigenmitteln nicht ohne Weiteres schließen können“, sagt er.  Zwei Gebäude hatte die KWV einst mit Aufzügen ausgestattet, eines davon im Zuge von grundlegenden Grundrissänderungen.

Nach Meinung von Karsten Hummel ist der Bedarf an weiteren Aufzugsnachrüstungen durchaus vorhanden.  Denn der demografische Wandel sei nicht nur durch Abriss zu bewältigen.

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Nach dem Abriss des Neubaublocks in der Buchbergstraße 9 bis 13 soll diese Fläche in den nächsten zwei Jahren freundlicher gestaltet werden. | Foto: Steffen Linke

Vielmehr ist laut seiner Auffassung ein Mix aus Aufzugsanbauten und geschossweisem Rückbau notwendig. „Doch ohne Förderung geht das aufgrund der im Vergleich zu anderen Regionen des Freistaates niedrigen Mieten in unserem Landkreis nicht. Darüber haben wir auch schon mit unseren Bundes- und Landtagsabgeordneten gesprochen“, sagt er.

Und er fügt hinzu: „Denn derzeit fließen die Fördermittel des Freistaates zu oft in die Regionen, in denen der Markt hervorragend funktioniert. Leider fehlen sie dann in unseren Regionen, wo sie am nötigsten gebraucht werden, weil hier der Markt nicht oder nicht mehr funktioniert.“  So lange dies so bleibt, muss sich die KWV selbst helfen. Deshalb wurde in diesem Jahr mit der Sanierung der Versorgungsleitungen in den Gebäuden begonnen. Im Grundbachtal 37 bis 41 stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss. „Die Instandhaltung ist aufgrund des Alters der Anlagen jetzt einfach notwendig“, sagt der Geschäftsführer.

Auch im Gebäude Buchbergstraße 10 bis 14  laufen die Vorbereitungen für diese Baumaßnahme. Dabei werden die Mieter während der Bauzeit durch die KWV in voll ausgestatteten Ausweichwohnungen untergebracht, um die Einschränkungen durch den Bauablauf so gering wie möglich zu halten. „Die Details dazu sprechen wir mit den Mietern jeweils individuell ab“, so Karsten Hummel.
Auf der Brachfläche nach dem Abriss des Gebäudes Buchbergstraße 7 bis 13 hat die Graseinsaat noch nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, sodass Nacharbeiten erforderlich werden. Ziel ist es, diesen Bereich innerhalb der nächsten zwei Jahre insgesamt freundlicher zu gestalten.

Einst zählten 23 Gebäude zum Bestand der KWV. Zwei davon wurden im Rahmen der Alt- und Wendeschuldenhilfe privatisiert und drei sind wegen Leerstands abgerissen worden.  

Dennoch betont der Geschäftsführer abschließend: „Wir stehen zur Grundbachsiedlung, unseren Gebäuden und den Menschen, die in unseren Wohnungen wohnen. Den Menschen in der Siedlung ein lebenswertes Umfeld langfristig zu bewahren, ist unser Ziel.“

Steffen Linke / 12.10.2016

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