700 Flüchtlinge sind zu viel für Großröhrsdorf

Nach Aussage der Staatsregierung hat das Unternehmen Portatec dem Freistaat die Schüco-Hallen zur Vermietung als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber angeboten. | Foto: Katrin Kunipatz
Großröhrsdorf. Die Stadt Großröhrsdorf wehrt sich gegen die Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 700 Personen in den Schüco-Hallen. Stadtrat, Bürgermeisterin Kerstin Ternes und Pfarrer Stefan Schwarzenberg sind sich einig, dass Großröhrsdorf mit dieser Anzahl aufzunehmender Flüchtlinge aufgrund der Einwohnerzahl von rund 6.600 und der vorhandenen Infrastruktur überfordert und damit die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt sei.
Außerdem betreibt der Landkreis Bautzen in Großröhrsdorf bereits eine Notunterkunft mit bis zu 70 Personen in der alten Turnhalle des Schulzentrums Großröhrsdorf. Hier sei es durch gutes Zusammenstehen von breiten Schichten der Bevölkerung gelungen, ein friedliches Miteinander zu leben, heißt es. Nun prüft die Stadtverwaltung rechtliche Schritte und fordert gleichfalls die Staatsregierung auf, die Großröhrsdorfer bei einer Bürgerversammlung über den Sachstand zu informieren.
Am Montag dieser Woche hatte Sachsens Finanzminister Georg Unland den Stadtrat Großröhrsdorf, Bürgermeisterin Kerstin Ternes und Pfarrer Stefan Schwarzenberg über die Pläne des Freistaates informiert, die Schüco-Hallen an der Pulsnitzer Straße in Großröhrsdorf anzumieten und in kürzester Zeit in eine Flüchtlingsunterkunft umbauen.
Nach Aussage der Staatsregierung hat das Unternehmen Portatec dem Freistaat die Schüco-Hallen zur Vermietung als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber angeboten. Dies solle nach Plänen des Freistaates längerfristig geschehen. Die Staatsregierung plane, das Gebäude für die Aufnahme von momentan 700 Personen einzurichten.