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Bautzener Traditionsclub: „Wir wollen zurück in die vierte Liga“

Bautzener Traditionsclub: „Wir wollen zurück in die vierte Liga“

Handshake zwischen Spielkameraden: Max Rülicke mit der Trikotnummer 22 und Kapitän Tom Hagemann konnten in dieser Spielzeit bereits des Öfteren Erfolge feiern. Foto: Torsten Zettl

Auch bei Landesligist Budissa Bautzen ruht seit Anfang November der Ball. Und daran ändert sich vorerst auch nichts. Nach der jüngsten Entscheidung des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV) wird der gesamte Spielbetrieb auf Landesebene vorerst bis 28. Februar weiter ausgesetzt. Dabei stehen für die aktuelle Saison noch Partien der Hinrunde, die gesamte Rückrunde sowie die Fortführung der Pokalbegegnungen aus. Ein Teil davon soll nicht neu angesetzt werden, so der SFV. Vielmehr verfolge er das Ziel, eine einfache Runde zu spielen und mit Meistern, Auf- und Absteigern auch sportlich zu werten. Im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier berichteten die Budissa-Kicker Tom Hagemann und Max Rülicke darüber, wie sie sich die restliche Saison vorstellen und sie gaben einen Einblick in ihren Corona-Alltag.

Herr Hagemann, Herr Rülicke, wie sollte Ihrer Ansicht nach mit der jetzigen Situation umgegangen werden?

Tom Hagemann: Mein Vorschlag wäre, eine einfache Runde zu spielen, sodass die Hinrunde erfolgreich abgeschlossen wird. Wenn man von einem Saisonende im Juni und zehn ausstehenden Spielen ausgeht, müsste bereits Ende März weitergespielt werden – Pokalspiele noch nicht mit einberechnet. Das kann eng werden, sollte aber das Mindeste sein. Vielleicht müsste man auch prüfen, inwieweit sich unter der Woche Spiele realisieren lassen.

Max Rülicke: Zunächst sollten wir abwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt. Aber im Prinzip sehe ich es genauso, eine einfache Hinrunde zu bestreiten. Jeder gegen jeden. Sollten erst im Mai wieder die Rahmenbedingungen stimmen, bleibt wohl nichts anderes übrig als der erneute Abbruch der Saison.

Inwieweit sind Sie mit den bisher in dieser Saison erzielten sportlichen Ergebnissen zufrieden?

Tom Hagemann: Mit den bisherigen Ergebnissen sind wir natürlich sehr zufrieden. Schade ist, dass unsere Siegesserie am letzten Spieltag in Radebeul gerissen ist. Nichtsdestotrotz sind wir als Team in der Zeit sehr gut zusammengewachsen – beste Voraussetzungen also, um an die bisherigen Erfolge anknüpfen zu können.

Max Rülicke: Völlig richtig. Das ist wirklich bedauerlich. So wären wir mit der perfekten „Punkte-Ausbeute“ in die Zwangspause gegangen. Aber trotzdem können wir sehr zufrieden sein. Nicht zu vergessen ist, dass wir noch im Sachsenpokal mitmischen.

Wo sehen Sie derzeit noch Potenziale, die gehoben werden können?

Tom Hagemann: Potenziale haben wir auf alle Fälle im Spielaufbau beziehungsweise in der -kontrolle. Unsere Überlegenheit sollte sich bei einzelnen Gegnern auch in Torchancen und im Ballbesitz niederschlagen. Nur weil der Zwischenstand eng ist, dürfen wir nicht nervöser im Spielverlauf werden. Bei der einen oder anderen Partie können wir schon froh sein, dass wir gewonnen haben. Es war zwar meist verdient, aber die Qualität, Spiele für sich zu entscheiden und den Spielverlauf ruhig zu beenden, wenn man in Führung ist, ist definitiv noch ausbaufähig.

Max Rülicke: Im Spiel mit dem Ball können wir auf alle Fälle noch einen großen Schritt nach vorn machen. Wir müssen im Kombinationsspiel sicherer werden, damit wir von hinten heraus einen besseren Spielaufbau betreiben, um somit mehr Chancen kreieren zu können. So müssen wir nicht auf Fehler der Gegner warten.

Wie halten Sie sich in der trainingsfreien Zeit fit?

Tom Hagemann: Wir haben einen Laufplan vom Trainerteam bekommen – wöchentlich spulen wir drei Einheiten im konditionellen Bereich ab. Nebenbei versucht jeder natürlich, an seinen aktuellen Defiziten im körperlichen Bereich zu arbeiten. Einige wollen insgesamt fitter werden, verletzungsanfällige Spieler stärken die Muskulatur – also eine sehr individuelle Phase. 

Als Mannschaftskapitän beziehungsweise Co-Captain bekleiden Sie auch eine gewisse Führungsrolle. Wie steht es in der Budissa-Elf um Teamgeist und Zusammenhalt?

Tom Hagemann: Der generelle Teamgeist ist sehr stark in diesem Jahr. Jeder hilft jedem auf dem Platz. Keiner ist sauer, wenn er mal nicht spielt. Hier sind wir als Mannschaft sehr, sehr gut aufgestellt. Was ich mir noch wünschen würde ist, dass wir auch außerhalb des Platzes gelegentlich mehr Zeit verbringen können, um sich persönlich besser kennenzulernen oder um Grenzen – im Alter oder zu unseren tschechischen Freunden – zu überwinden. Aber derzeit ist das ja leider nicht möglich. 

Max Rülicke: Der Zusammenhalt und der Teamgeist sind sehr gut. Ich denke, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt. Wir sind auch im Mannschaftsrat. Jeder kann sich an uns wenden, sobald es Probleme gibt. Da bisher niemand auf uns zugegangen ist, unterstreicht das meines Erachtens den guten Zusammenhalt. Die Charaktere des gesamten Kaders ergeben eine gute Mischung – beste Voraussetzungen für den Erfolg.

Wo sehen Sie den Verein FSV Budissa Bautzen in fünf Jahren?

Max Rülicke: Ich sehe den Verein in fünf Jahren wieder in der Regionalliga. Es sollte unser Anspruch sein, so schnell wie möglich – aber strukturiert – aufzusteigen. Die Gegebenheiten sind da, die sollten genutzt werden – über das Stadion „Müllerwiese“ bis zum Sponsorenpool. Der Verein gehört einfach in die vierthöchste Spielklasse. 

Wagen wir noch einen kleinen Exkurs. Was geben Sie Menschen mit auf den Weg, die sich während des Lockdowns sportlich betätigen wollen?

Tom Hagemann: Erstens sollten sie sich ein klares Ziel setzen, woran sie sich immer wieder orientieren können – das sollten sie auch schriftlich festhalten. Zweitens: Einfach machen. Wenn die Zeit da ist, einfach ein wenig Sport treiben. Das Dritte ist: Die Ernährung an die sportliche Betätigung anpassen. Dabei ist folgendes Verhältnis zu beachten: Ernährung sind 70 Prozent, Sport 30 Prozent. Jeder sollte gesund essen und drei- bis viermal sportlich aktiv werden.

Max Rülicke: Laufen ist meiner Meinung nach die beste Option. Hierbei lässt sich gut variieren. Treppenläufe und Sprünge gehören definitiv dazu. Ansonsten eignen sich zu Hause auch sogenannte Workouts. Auf Videoportalen im Internet lassen sich sehr gute Möglichkeiten finden.

Redaktion / 06.02.2021

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