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Bekenntnis zu Verkehrsprojekten in der Lausitz

Bekenntnis zu Verkehrsprojekten in der Lausitz

Der Haltepunkt Gersdorf befindet sich entlang der Bahnstrecke Dresden - Görlitz. Wenn Bund und Land Wort halten, sollen auch dort irgendwann keine Dieselzüge mehr verkehren. Wann die Elektrifizierung in dem Bereich erfolgt, bleibt jedoch weiterhin offen.

Region. Ministerpräsident Michael Kretschmer und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer haben am Donnerstag im Beisein von Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig eine Absichtserklärung zwischen dem Freistaat und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zu wichtigen Schienen- und Straßenprojekten in Sachsen unterzeichnet. Das teilte die Staatskanzlei in einer Medieninformation mit. Die Absichtserklärung beschreibt das weitere Vorgehen unter anderem zur Bahnstrecke Dresden – Görlitz und zum Ausbau der Autobahn A 4.

Startschuss erfolgt mit Streckenabschnitt Bischofswerda - Dresden 

Demnach ist im Fall der Elektrifizierung der Schienenverbindung östlich der Landeshauptstadt nunmehr angedacht, kurzfristig mit der Planung zu beginnen, um einen Baubeginn im Abschnitt Dresden bis einschließlich Bischofswerda ab 2028 zu gewährleisten. „Die Finanzierung dieses Abschnittes könnte im Falle der Förderfähigkeit aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungs-gesetzes (GVFG) erfolgen und aus Landesmitteln kofinanziert werden“, verlautete in der Mitteilung. Das Gesamtvolumen für den sogenannten Westabschnitt würden nach derzeitiger Schätzung rund 300 Millionen Euro betragen. „Die Realisierung des Westabschnitts ergänzt die mit Strukturwandelmitteln finanzierte und abzweigende Strecke Arnsdorf – Kamenz – Hosena.“ Unterdessen soll die Planung für den Ostabschnitt von Bischofswerda bis zur polnischen Grenze weiter vorangetrieben werden. Ziel für den Freistaat sei, die Aufnahme des Ostabschnittes in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zu erreichen. 

Sachsen hält an Ausbau von A 4 fest

Hingegen sei der Ausbau der A 4 von Nossen bis zur Landesgrenze nach Polen eines der drängendsten Anliegen des Landes Sachsen, wie es noch einmal hieß. „Mit dem Bund ist vereinbart, dass die laufende Vorplanung bis Bautzen-Ost unverändert fortgesetzt und bis zum Ende des Jahres 2021 abgeschlossen wird.“ Das DEGES-Büro in Bautzen bleibe dafür weiter bestehen. Ziel sei hier eine Finanzierung des Ausbaus der Autobahn aus Mitteln des Bundesfernstraßenhaushalts - vor allem aufgrund des anhaltend hohen und wachsenden Verkehrsaufkommens.

Doch auch beim notwendigen Lückenschluss der B 178 in Höhe Weißenberg tut sich offenbar etwas. So ließ der Lausitzer Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk wissen: „Als positiv bewerte ich, dass nach der Absichtserklärung das Straßenbauvorhaben B 178 Nostitz - A 4 nun doch aus Bedarfsplanmitteln des Bundes und nicht aus Strukturstärkungsmitteln finanziert werden soll.“ Dies habe er immer wieder gefordert.

Politik klopft sich auf die Schultern

Im Ergebnis des heutigen Treffens sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Aus den Bundesmitteln für den Strukturwandel können nicht alle für Sachsen wichtigen Verkehrsprojekte finanziert werden. Deshalb haben der Freistaat und der Bund in den letzten Wochen intensive Gespräche zu den noch nicht finanziell untersetzten Vorhaben geführt. Ich bin dem Bundesverkehrsminister sehr dankbar, dass wir uns kurzfristig auf Realisierungswege für bedeutende Verkehrsvorhaben in Sachsen verständigen konnten. Dies ist ein wegweisendes Signal für die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen.“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer entgegnete: „Die Bundesregierung unterstützt den Strukturwandel in den ehemaligen Kohlerevieren mit bis zu 40 Milliarden Euro. Den Verkehrsprojekten, die daraus finanziert werden, kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Denn Konnektivität ist ein Hopp-oder-Top-Kriterium für Unternehmen bei der Standortwahl. Auch die vier Verkehrsprojekte, zu denen wir uns heute über das weitere Vorgehen verständigt haben, sollen neue Unternehmen und damit Arbeitsplätze in die Region bringen. So geht Strukturwandel im Zeichen des Klimaschutzes – mit konkreten Angeboten und Perspektive für die Menschen in den vom Wandel am stärksten betroffenen Regionen.“

Indes erklärte Thomas Jurk: „Die Absichtserklärung eröffnet eine Perspektive für die Finanzierung der Bahnstrecke Dresden - Görlitz aus Bundesmitteln. Die Realisierung dieser Maßnahme setzt allerdings weitere Bewertungen und Beschlüsse auf Bundes- und Landesebene voraus.“ Gleichzeitig mahnte der SPD-Politiker: „Unabhängig von der künftigen Zusammensetzung der Bundesregierung muss diese Strecke dabei weiterhin eine hohe Priorität haben.“

Redaktion / 23.09.2021

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