Das Kulturhaus in Hirschfelde lebt wieder auf

Das Bruno-Seidler-Haus in Hirschfelde weckt bei vielen älteren Menschen in der Region Erinnerungen an kulturelle Veranstaltungen. Foto: Archiv
Hirschfelde. Auch wenn es noch ein bisschen hin ist, der Termin steht schon fest: Der Arbeitskreis Geschichte Hirschfelde zeigt am Samstag, 27. September, ab 14.00 Uhr, im großen Saal des ehemaligen Hotels Rieger in Hirschfelde, Am Markt, in einer Bilderpräsentation auf großer Leinwand Teile der spannenden Historie des einst größten Kulturhauses des Ortes bis hin zur Gegenwart. Mit einprägsamen Momenten, Erlebnissen und Fakten begleitend vorgetragen und mit Musik ergänzt. Die Geschichte des 86 Jahre alten, einstöckigen markanten Ziegelbaus ist mit vielen Erinnerungen verbunden. Das 1939 entstandene größte Gemeinschaftshaus der Oberlausitz bot circa 1.000 Besuchern Platz.
Es war laut Wilfried Rammelt vom Arbeitskreis Geschichte Hirschfelde das Zentrum eines umfangreichen kulturellen Lebens im Raum Hirschfelde und hatte auch darüber hinaus Bedeutung. Mitten auf dem Werksgelände der damaligen Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) gelegen, wurden die sozialen Bedingungen der Werktätigen verbessert und gleichzeitig ein großer, multifunktionaler Festsaal im ersten Stock geschaffen.
Nach 1945 bekam das Haus eine Namensänderung und wurde zum Bruno-Seidler-Haus. Es habe sich damals ein umfangreiches, vielschichtiges Kulturprogramm entwickelt, so Wilfried Rammelt weiter. Die unterschiedlichen Veranstaltungen seien immer von sehr großem Publikumsinteresse begleitet worden.
Die Bedeutung des Hauses für die Region zeigt sich auch darin, dass oft Künstler des Stadttheaters Zittau und Orchestermitglieder die bestehenden Chöre sowie die Werkskapelle verstärkten. Mit Beginn der Fit-Produktion 1968 behielt das Haus seine Bedeutung für die Kultur und als sozialer Mittelpunkt des Werksgeländes.
Gerade bei vielen älteren Menschen werden die unterschiedlichsten Erinnerungen schnell wach und haben einen festen Platz gefunden. Tanzabende, Jugendweihen, Weihnachtsfeiern, Kulturveranstaltungen und die „Heitere Muse“ in den 1980er Jahren sind heute noch bei den einst zahlreichen Besuchern im Gedächtnis. Unter anderem traten dort auch Schlagersänger Uwe Jensen sowie das Gesangsduo Monika Hauff und Klaus Dieter Henkler auf. Die Nutzung des Hauses für kulturelle und betriebliche Veranstaltungen war mit der politischen Wende Anfang der 90er Jahre beendet. Karten im Vorverkauf für die Veranstaltung am Samstag, 27. September, gibt es am Dienstag, 22. Juli, von 9.00 bis 12.00 Uhr, am Freitag, 25. Juli, von 14.00 bis 18.00 Uhr, am Samstag, 26. Juli, von 9.00 bis 12.00 Uhr, sowie an der Tageskasse direkt zur Bilderpräsentation ab 13.00 Uhr im Erdgeschoss des ehemaligen Hotels Rieger in Hirschfelde, Am Markt.