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Die Sterne werden Hoffnung bringen

Die Sterne werden Hoffnung bringen

Am 30. 11. nahmen die Konfirmanden in der Kirche von Melaune ihren Weihnachtsauftrag von Pfarrer Helmut-Andreas Spengler (mit dem Bethlehem-Schild) sowie Pfarrer Andreas Fünfstück (an einer Krippe) an. Die Konfirmanden halten Schilder ihrer Herkunftsorte.

Weil in diesem Jahr vieles anders ist, braucht man neue Ideen, auch für die Weihnachts- und Neujahrszeit. Jugendliche in Waldhufen und Vierkirchen haben im Konfirmandenunterricht nach Wegen gesucht, wie sie Senioren und einsamen Menschen Freude bringen können.

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Pfarrer Andreas Fünfstück überlegt mit den Konfirmanden, in welche Kirche diese Sternenkrippe soll. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Melaune. Es ist kalt in der historischen Kirche von Melaune. Doch das stört die etwa ein Dutzend starke Gruppe Jugendlicher nicht, denn sie haben alle Hände voll zu tun.

Die Konfirmanden kommen aus acht Kirchdörfern im Pfarrsprengel Waldhufen-Vierkirchen. Holzkrippen mussten noch vor Weihnachten in die Kirchen gebracht werden. Vorher jedoch wurden die Krippen mit Sternen gefüllt. Jeder der Konfirmanden hat von zuhause Sterne mitgebracht: aus Papier, Stroh, gebackene, geschnitzte, gekaufte oder selbstgebastelte. „Ich habe einen von den typischen Faltstern aus Papier gebastelt. Er ist etwa so groß wie ein Tennisball. Eine Klassenkameradin hat mir noch fünf solcher Sterne mitgegeben. Da hier sehr viele alte Leute leben, denke ich, dass sich der eine oder andere über einen Stern, den Jugendliche gebastelt haben, freut“, hofft Florian Nortsching aus Bucholz. „Ich habe selbst einen Opa, der schon ziemlich alt ist und nicht mehr in die Kirche gehen kann. Ich werde ihm Heiligabend einen Stern mitbringen“, so Lydia Bergel aus Melaune.

„Her damit in unsere Krippen!“, ruft Pfarrer Andreas Fünfstück den Jugendlichen zu. Er hat sich die Aktion ausgedacht. „Wir haben zu viele Kirchen und zu wenig Mitglieder. So stellt sich die Frage: Wo kann man zuerst etwas ändern?“, so Fünfstück. Durch seine Aktionen versucht er das ganze Jahr über die Menschen zu motivieren Kirchen zu besuchen. Corona ist eine zusätzliche Hürde: „Singverbot – da stößt man persönlich an seine Grenzen, denn die Melodien sich da und man möchte mitsingen“. Das sollte man auch tun, rät Fünfstück, das ginge wunderbar alleine in der „Offenen Kirche“.

„Plötzlich ist sie da – die stille Nacht und jetzt erschrecken wir.“ Anstatt sich dauernd zu fragen, was verboten sei, sollte man gucken, was noch gehe, sagt er.

Andreas Fünfstück teilt sich mit Pfarrer Helmut-Andreas Spengler die Arbeit im Pfarrsprengel Waldhufen-Vierkirchen. „Wir wollen, dass die Konfirmanden alle acht Kirchen in Sprengel kennenlernen. Deshalb ist der Konfirmationsunterricht jeweils in einer anderen unserer Kirchen. Zu Weihnachten haben wir die beste Botschaft zu bringen und so tragen die Jugendlichen ihre Sterne in die Krippen“, sagt Spengler. Nun dürfen sich Einsame und Senioren zu Heiligabend und in den Tagen bis zum 6. Januar in jeder Kirche des Sprengels einen Stern aus einer Krippe holen oder bringen lassen. Andreas Fünfstück: „So gelangen unzählige Sterne als Weihnachtsgruß aus einer Kirche an die, die in diesem Jahr nicht aus ihrer Wohnung kommen und vielleicht nicht einmal Besuch bekommen können“.

 

Till Scholtz-Knobloch / 20.12.2020

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