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E-Zigarette löst Großeinsatz aus

E-Zigarette löst Großeinsatz aus

Foto: Roland Kaiser

Bautzen. Damit hätte Jan Kiefer nicht gerechnet: Am Dienstagvormittag standen plötzlich Feuerwehr und Polizei in seinem Raucherladen in der Kornmarktpassage an der Karl-Marx-Straße. Dort, wo Tabakkonsumenten von ihrem Laster allmählich entwöhnt werden sollen, hatte ein Brandmelder Alarm geschlagen. Das alles war passiert, nachdem der Ladeninhaber Kunden die Vorzüge einer E-Zigarette demonstrierte.

Ein Großaufgebot von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr rückte zu dem verqualmten Geschäft aus. Von diesem ging zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise keine Gefahr für andere Menschen in dem Büro- und Geschäftshaus aus, wie sich schnell herausstellte. Der weiße Dampf verzog sich auch recht rasch, als die herbeigeeilten Kameraden den Raum durchlüften ließen.

„Mir wurde versichert, dass der Brandmelder nur bei einem Feuer anspringt“, sagte Jan Kiefer vollkommen baff. Der Angestellte wechselte erst kürzlich von Freiburg an die Spree, um hier den Raucherladen zu managen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, gab er unumwunden zu, auch vor dem Hintergrund, dass am Eröffnungstag weit mehr Kunden in seinem Geschäft standen und für Qualm sorgten. „Da sprang kein Brandmelder an.“ Einsatzleiter Jens Grubert zeigte durchaus Verständnis und gab ihm den Tipp, einen Sensor einbauen zu lassen, der ausschließlich auf thermische Reize reagiert. Die aktuell eingebaute Meldeanlage macht das definitiv nicht, wie sich zeigte.

Passanten wie ein 45 Jahre alter Bautzener konnten beim Beobachten des ganzen Szenarios nur mit dem Kopf schütteln. „Ich habe mir das Rauchen von heute auf morgen abgewöhnt, dazu brauche ich keinen Laden wie diesen. Das ist reine Kopfsache. Aber die Frage ist doch, wer trägt die Kosten für den Einsatz?“ Auskunft darüber konnte Jens Grubert zunächst nicht geben. „Wir prüfen das jetzt erst einmal in unserem Haus.“ Fakt ist: Die 22 Einsatzkräfte mit ihren fünf Fahrzeugen inklusive Drehleiter konnten recht schnell wieder den Rückzug antreten.

Was die E-Zigarette im Allgemeinen anbelangt, sehen nach anfänglicher Skepsis inzwischen selbst deutsche Wissenschaftler deren Einsatz als möglichen Weg an, um von der Tabakqualmerei loszukommen. Ehemalige Raucher berichten nach einem Selbstversuch davon, dass sich unter anderem der mit dem Tabakkonsum einhergehende quälende Husten und Brustschmerz mit der Zeit durchaus wieder legt.

Roland Kaiser / 09.05.2017

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Kommentare zum Artikel "E-Zigarette löst Großeinsatz aus"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Jens Eckes schrieb am

    Fachgeschäfte für E-Zigaretten nennt man Dampferläden und nicht Raucherläden!
    Weil die Kundschaft eben dampft und NICHT raucht!

  2. Olli Langstrumpf schrieb am

    Wenn dann schon korrekt schreiben. Es ist kein Raucher Laden sondern ein Dampfsperre und es ist kein Qualm sondern Dampf ( Wasser Dampf)
    Wir sind keine Qualner oder Raucher wir sind Dampfer und das ist auch gut so

  3. Genussdampfer schrieb am

    Kann schon mal passieren bei Subohm.
    Aber wir DAMPFER (nicht Raucher)sind froh das es wenigstens diesen Laden gibt.

  4. Corinna schrieb am

    Liebe Redaktion,
    aus einer E-Zigarette / Dampfe kommt kein Rauch und Dampfer sind auch keine Raucher! Wie der korrekte Begriff schon sagt, Dampfer / Dampf! Ok?!

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