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Eine neue Kita für Ralbitz-Rosenthal

Eine neue Kita für Ralbitz-Rosenthal

Bürgermeister Hubertus Ritscher versenkte gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer die Kapsel im Grundstein.

In der sorbischen Gemeinde geht es jetzt mit einem Strukturwandel-Vorhaben tatsächlich los. Zuvor mussten allerdings zahlreiche Hürden überwunden werden.

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Die Jungen und Mädchen sorgten mit ihrem Tanz in sorbischer Tracht für viel Freude.

Ralbitz. In Ralbitz (Gemeinde Ralbitz-Rosenthal) wurde am vergangenen Donnerstag im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer der Grundstein für den Neubau der Kindertagesstätte gelegt. Ralbitz-Rosenthal gilt sachsenweit als eine der Gemeinden mit den höchsten Geburtenraten und mit dem jüngsten Durchschnittsalter. Kein Wunder, dass gerade hier diesbezüglich besonderer Handlungsbedarf besteht. Dazu erklärte Bürgermeister Hubertus Ritscher: „Wir haben uns seit dem Jahre 2013 mit der Thematik ’Erweiterung der Kindertagesstätte’ beschäftigt. Wir mussten den Hort aus dem Kita-Gebäude herausnehmen und im Keller der Oberschule platzieren. Dies führt aber dort wiederum zu Kapazitätsproblemen, so dass wir uns Gedanken über einen Kindergarten-Neubau machen mussten.“

Zunächst verlegte die Gemeinde Ralbitz-Rosenthal die Kinderkrippe nach Schmerlitz in den dortigen früheren Kindergarten. Die jeweils fünfjährige Betriebserlaubnis musste mehrmals verlängert werden. Immer in der Hoffnung, einmal eine dauerhafte Lösung zu finden: „Wir haben dann einen Variantenvergleich anstellen lassen: Kompletter Neubau hinter der Schule, oder den bisherigen Standort und zusätzlich Schmerlitz belassen. Das hätte bedeutet, zusätzliches Personal beschäftigen zu müssen. Oder ein kompletter Neubau im Garten mit Sanierung des bisherigen Kita-Gebäudes zum Hort. Letzteres ist die Variante, die jetzt realisiert wird.“ 

Für eine kleine Gemeinde wie Ralbitz-Rosenthal stellt ein solches Vorhaben einen großen Kraftakt dar. Der Bürgermeister schildert die Schwierigkeiten, mit denen man zu kämpfen hatte und noch immer hat: „Es sind natürlich enorme Kosten von 8,8 Millionen Euro, wobei wir auch schon mit Kostenerhöhungen zu kämpfen haben, für die wir einen Antrag auf Anerkennung als Mehrkosten gestellt haben. ...

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Allen ist bekannt, dass die Baupreise ansteigen, und es beteiligen sich kaum noch Firmen an öffentlichen Ausschreibungen.“

Eine weitere große Frage bestand zu Beginn darin, auf welcher Grundlage man das Vorhaben überhaupt finanzieren soll. Der Gemeinderat gab 2018 die Planung in Auftrag, ohne zu wissen, ob der Bau je realisiert werden kann. Ein Risiko, das sich am Ende jedoch lohnte. Dazu Hubertus Ritscher: „Wir sind dann fündig geworden über das Investitionsgesetz Kohleregionen und sind gleich in die erste Runde mit reingekommen. Unser Glück war, dass wir schon eine komplette Planung hatten, aus dem Grund sind wir berücksichtigt worden.“ Der zweigeschossige Neubau wird eine Kapazität von 155 Kindern haben, wobei die Krippe im Erd- und die Kita im Obergeschoss untergebracht wird. Bürgermeister Hubertus Ritscher erklärt zum zeitlichen Ablauf: „Der Plan ist, dass der Neubau im Spätsommer 2024 fertiggestellt wird. Danach ziehen die Kinderkrippe aus Schmerlitz und der Kindergarten hier ein. Parallel lassen wir die Planung für die Sanierung des Altgebäudes konkretisieren, sodass diese 2025 und 2026 erfolgen kann. Bis 2026 muss alles fertig sein.“ Die Kinder, die zur Grundsteinlegung mit Liedern und Tänzen erfreuten, werden also nicht mehr von dem Neubau, vielleicht aber noch von dem neuen Hort profitieren. Und an Nachschub in den noch jüngeren Jahrgängen herrscht in Ralbitz-Rosenthal kein Mangel.

Uwe Menschner / 27.08.2023

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