Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Erst Abriss, dann Neubau

Erst Abriss, dann Neubau

Ein Bild mit Erinnerungswert: Das war die alte Krebaer Turnhalle, wie sie Generationen von Sportlern kannten.

Alternativer Text Infobild

Nur ein Haufen Schutt war am Ende von der alten Turnhalle im Kreba-Neudorfer Schlosspark geblieben.

Schon seit mehreren Jahren bemüht sich die Gemeinde Kreba-Neudorf um ein neues Domizil für ihre Sportler. Erst im zweiten Anlauf hat es geklappt.

Kreba-Neudorf. Die alte Turnhalle in Kreba-Neudorf ist Geschichte. In den letzten Wochen ist das Bauwerk abgerissen worden, um einem Neubau Platz zu machen. Eigentlich sollte der Abriss schon wesentlich früher über die Bühne gehen, jedoch gab es unerwartete Verzögerungen: Im Dezember 2018 war die Baugenehmigung eingegangen, doch im April 2019 machten sich plötzlich Umplanungen erforderlich: „Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, musste das Obergeschoss eingespart und dadurch der Sportbereich im Erdgeschoss erweitert werden“, wie Bürgermeister Dirk Naumburger auf einer eigens eingerichteten Website erklärt.

Doch damit nicht genug: Die Erfüllung der einen Anforderung setzte nunmehr die Erfüllung einer anderen Anforderung außer Kraft – Bauen in Deutschland kann anstrengend sein: „Die Denkmalschutzbehörde war mit der neuen Planung nicht einverstanden, da diese das Gesamtbild des Schlossparks zerstören würde. Der Kompromiss sieht nunmehr vor, dass die Turnhalle etwas aus dem Park ’geschoben’ wird. Der neue Standort ist nunmehr der Platz, auf dem sich der Bauhof der Gemeinde befindet“, so der Kreba-Neudorfer Bürgermeister.

Bereits 2014 hatte es die Vorstellung gegeben, die vorhandene Turnhalle umfangreich zu sanieren. Diese war 1951/52 für circa 100 000 DDR-Mark errichtet worden, mithilfe der Einwohner, die umfangreiche Eigenleistungen erbracht hatten. Zwischenzeitlich wurde die Halle durch einen Geräteanbau erweitert und in den 90er Jahren mit einer Ölheizung und neuen Fenstern versehen.
Das Spielfeld der alten Krebaer Turnhalle entsprach von den Maßen her noch nicht einmal einer modernen Einfeld-Halle und verfügte nicht über genügend Platz, um Tore aufstellen zu können. Dennoch unternahm die Gemeinde Kreba-Neudorf 2015 einen ersten Anlauf, Fördermittel für die Sanierung zu beantragen. „Dieser scheiterte leider. Erst der zweite Anlauf war im März 2017 mit der Zusage von 1,525 Millionen Euro erfolgreich“, blickt Dirk Naumburger zurück. Allerdings hielt der Altbau ungeahnte Überraschungen bereit: „Im Zuge der Prüfung der Planungsunterlagen stellte sich heraus, dass eine Sanierung deutlich unwirtschaftlicher wäre als ein Neubau. Deshalb wurde die Planung auf den Neubau einer 1-Feld-Halle abgeändert“, berichtet der Kreba-Neudorfer Bürgermeister.
Dieser soll nun von den Maßen des Spielfeldes her (16 mal 27 Meter) den Anforderungen an eine moderne Ein-Feld-Halle entsprechen. Als Heizung dient eine Wärmepumpe mit Raumluftrückgewinnung, die für die zusätzliche Warmwassererzeugung durch einer Gastherme ergänzt wird. Im Sportbereich befinden sich 2 Geräteräume (1x Außengeräte, 1 x Geräteraum für Turnhalle), 4 Umkleideräume mit Toiletten/Duschen, 2 Lehrer-/Schiedsrichterumkleidräume sowie ein Lagerraum. Zwei der Hauptumkleideräume haben einen zusätzlichen separaten Außeneingang. Dadurch wird vermieden, dass die gesamte Turnhalle durch die Außensportnutzung verschmutzt wird. Zusätzlich befinden sich im Gebäude Toiletten für Besucher der Halle, des Außensportbereichs und des Sommer-, Sport- und Parkfestes. Auch hier wurde bei der Anordnung darauf geachtet, dass eine Nutzung separat erfolgen kann. Im Vereinsbereich sind neben weiteren Toiletten zwei Vereinsräume für die SG Kreba-Neudorf und den Jugendverein vorgesehen.

Die Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro, wovon 1,925 Millionen Euro aus einem Bundesprogramm zur Sanierung Kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur bereitgestellt werden.
„Der Neubau soll sich optisch den benachbarten Gebäuden optimal anpassen, um mit diesen wieder eine Einheit zu bilden“, betont Bürgermeister Dirk Naumburger mit Blick auf das Schloss und das Gemeindeamt. Deshalb ist der Baukörper in einem barock anmutenden Gelb-Ocker-Ton gehalten, das Dach mit roten Ziegeln eingedeckt.

Service: Wer schon mal einen Blick auf das geplante Aussehen der neuen Turnhalle werfen möchte, kann dies im Internet unter http://http://www.turnhalle-kreba-neudorf.de/ tun. Auf der Seite gibt es noch weitere umfangreiche Informationen zu dem Vorhaben.

Uwe Menschner / 02.09.2019

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel