Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Flugplatz Rothenburg hört auf zu existieren

Flugplatz Rothenburg hört auf zu existieren

Vom Verkauf des Rothenburger Flugplatzes betroffen ist auch die Solaranlage.

Der Görlitzer Kreistag befürwortet den Verkauf an die Delon Automotive GmbH. Diese benötigt die gesamte Fläche.

Rothenburg/Görlitz. Der Görlitzer Kreistag hat dem Verkauf des Flugplatzes Rothenburg an die Delon Automotive GmbH zugestimmt und damit die entsprechende Entscheidung seiner Vertreter im Flugplatz-Zweckverband bestätigt. Eine öffentliche Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt fand nicht statt.
Aus der Beschlussvorlage geht jedoch zumindest hervor, dass die Delon – eine hundertprozentige Tochter der chinesischen Bejing WKW Automotive – ihre geplante Automobilfabrik (der Niederschlesische Kurier berichtete) in drei Abschnitten errichten möchte.

Der erste Bauabschnitt umfasst die bisherigen Flugbetriebsflächen. Das 162 Hektar große Areal wird in einer als Anhang ausgereichten Karte als „sofort verfügbar“ bezeichnet, da es sich im Eigentum des Zweckverbandes befindet und nicht verpachtet ist. Der 2. Bauabschnitt besteht demnach aus „Erweiterungsflächen“, die ebenfalls im Besitz des Verbandes sind. Beim dritten Abschnitt schließlich handelt es sich um „verpachtete und mit Solaranlagen belegte Flächen.“ Circa acht Hektar der Gesamtfläche von 365 Hektar befinden sich nicht im Eigentum des Zweckverbandes, der beabsichtige, diese von den Eigentümern zurückzukaufen. Weiter heißt es in der Vorlage: „Von den Flächen, die vermietet und verpachtet sind, sollen die bestehenden Verträge im gegenseitigen Einvernehmen beendet werden.“ Im Endeffekt geht das gesamte Gelände des Rothenburger Flugplatzes in das Eigentum der Delon über, womit dessen Geschichte endet. Der Kaufpreis soll von einem unabhängigen Gutachter ermittelt werden. Nach Einschätzung von Landrat Bernd Lange (CDU) handelt es sich um „eine große Chance für die Region, die sich abzeichnenden Probleme aus den strukturpolitischen und demografischen Entwicklungen zu bewältigen.“ In der ersten Ausbaustufe entstehen demnach 1.000 Arbeitsplätze, nach der vollständigen Inbetriebnahme sollen jährlich circa 350.000 Fahrzeuge vom Band rollen. Die Investitionssumme war in früheren Verlautbarungen mit mehr als einer Milliarde Euro angegeben worden.

Ein wenig verwirrend erscheint in diesem Zusammenhang ein Beschluss, den der Görlitzer Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung fasste. Demnach sollen noch bis August die Bahnrandmarkierung, die Rollwegmarkierung und weitere Anlagen des Rothenburger Flugplatzes für 65.000 Euro erneuert werden. Die Stadt Görlitz ist als Mitglied des Flugplatzzweckverbandes an den entsprechenden Entscheidungen beteiligt. Bereits im Vorjahr, als die geplante Investition noch nicht bekannt war, wurden Schwellen- und Mittellinienmarkierung für 42.000 Euro erneuert. All diese Maßnahmen sind Bestandteil einer Auflage der Landesdirektion, die diese nach einer Inspektion im Juli 2016 erteilt hat.

Uwe Menschner / 03.07.2017

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel