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Freier Netzempfang im Zug bleibt noch Theorie

Freier Netzempfang im Zug bleibt noch Theorie

Die Odeg bedient mindestens bis 2030 das Spree-Neiße-Netz, zu dem auch die Strecke Zittau-Görlitz-Cottbus zählt. | Foto: Archiv

Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) bedient von 2018 bis 2030 das grenzübergreifende Spree-Neiße-Netz in Ostsachsen und Südbrandenburg. Es umfasst die Strecken Zittau-Görlitz-Cottbus und Cottbus-Forst sowie eine Option auf die Strecke Görlitz-Hoyerswerda.

Oberlausitz/Niederschlesien. Bis zum Ende dieses Jahres soll es sich entscheiden, ob der Personenverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Görlitz, Niesky und Hoyerswerda wieder aufgenommen wird. Bis dahin läuft die Option, diese Verbindung in das „Linienbündel“ des Spree-Neiße-Netzes zu integrieren und sie in die getätigte Vergabe einzubeziehen. „Die Lösung der damit verbundenen Probleme liegt innerhalb des Freistaates Sachsen“, weiß der Vorsitzende des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon), Michael Harig (CDU). Dieser müsse die „Vorweg-Entnahme“ von den Regionalisierungsmitteln, die der Bund für den Nahverkehr in Sachsen zur Verfügung stellt, reduzieren. „In diesem Zusammenhang sind wir auf den sächsischen Doppelhaushalt 2017/18 gespannt. Wir wünschen uns eine politische Diskussion über die Erreichbarkeit des ländlichen Raumes für den öffentlichen Verkehr“, so Harig. Er fungiert auch als Landrat des Landkreises Bautzen, zu dem Hoyerswerda gehört.

Unfraglich hingegen ist der Zugverkehr auf den Strecken Zittau-Görlitz-Cottbus sowie Cottbus-Forst, die das Spree-Neiße-Netz bilden. Dieses wurde vom Zvon und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) gemeinsam vergeben, wobei sich der VBB federführend um die Modalitäten kümmerte. „Wir sind zufrieden mit Ergebnis und Preis“, erklärt dessen zuständiger Bereichleiter Thomas Dill. „Die Odeg hat bereits in der Vergangenheit mit Freundlichkeit und Service überzeugt.“

Der Service spielt auch künftig eine wichtige Rolle. So waren der Fahrkartenverkauf an Bord ohne Aufpreis, die Ausstattung der Wagen mit Schiebetritten zur Erleichterung des Ein- und Ausstiegs, das Anbringen von Info-Monitoren zu Umstiegen und Anschlüssen sowie von Überwachungskameras bereits als Bedingungen in der Ausschreibung enthalten.

Und auch das Anbieten von freiem WLAN in den Zügen hatten die Verkehrsverbünde ins Pflichtenheft der Bewerber geschrieben, wobei dies nicht nur von diesen abhängt. „Wir können nur verlangen, dass die Züge entsprechend ausgerüstet werden“, erklärt Zvon-Geschäftsführer Hans-Jürgen Pfeiffer. „An den Funklöchern entlang der Strecke können die Verkehrsunternehmen nichts ändern. Ein Signal der Stärke null kann man verstärken wie man will, es wird immer Stärke null haben.“ Die Abschirmung durch die Wagenkarosserie stelle ein weiteres Hindernis dar.

„Die Lösung dieses Problems liegt bei den Mobilfunkanbietern“, fügt Zvon-Vorsitzender Michael Harig hinzu, wohl wissend, „dass es sofort wütende Proteste gibt, wenn irgendwo ein Mast aufgestellt werden soll.“ Der durchgehende freie Netzempfang im Zug wird also auf absehbare Zeit Theorie bleiben.

Uwe Menschner / 31.07.2016

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