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Gefahr aus dem Verdampfer –
Polizei warnt vor illegalem Handel

Gefahr aus dem Verdampfer –
Polizei warnt vor illegalem Handel

Die Dämpfe enthalten beispielsweise krebserregende Aldehyde und Rückstände von Schwermetallen. Foto: Symbolbild / mit KI generiert

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Zu den ernstzunehmenden gesundheitlichen Risiken kommt die Gefahr illegaler Produkte hinzu. Foto: Symbolbild / mit KI generiert

Region. Die gesundheitlichen Risiken von E-Zigaretten werden im Vergleich zu herkömmlichen Tabakprodukten oft als weniger schädlich dargestellt. Die Vapes, so die englische Bezeichnung, sind bunt, ansprechend für Jugendliche verpackt und in weit mehr als einhundert Geschmacksrichtungen auf dem Markt erhältlich. Meist stammen sie aus China. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten sehr genau mit ihren Kindern über die gesundheitlichen Risiken sprechen.

In Aufklärungsveranstaltungen der Polizeidirektion Görlitz in Schulen für Schüler der Klassenstufen 7 bis 9 sind die Gefahren, die das Rauchen von E-Zigaretten, mit oder ohne Nikotin, mit sich bringen, immer wieder Thema. Die Dämpfe enthalten beispielsweise krebserregende Aldehyde und Rückstände von Schwermetallen. Eine genaue Analyse der Inhaltsstoffe ist aufgrund der Vielzahl der Aromen, die vom Hersteller noch unterschiedlich kombiniert werden können, kaum möglich. Die vollständige Angabe der Inhaltsstoffe fehlt oft. Dauerhafte Schädigungen der Atemwege bis hin zur Lungenerkrankung COPD, Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Entzündungen der Blutgefäße, ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle sowie Störungen der normalen Gehirnentwicklung können die Folgen sein. Vor diesem Hintergrund wird das Rauchen von E-Zigaretten hoffentlich ganz schnell uncool.

Zu den ernstzunehmenden gesundheitlichen Risiken kommt die Gefahr illegaler Produkte hinzu. Dabei handelt es sich um E-Zigaretten, die den Grenzwert der Füllmenge für Einwegprodukte von 2 Milliliter überschreiten. Derzeit ist das für die Polizei im Landkreis Bautzen in den Städten Hoyerswerda und Kamenz ein Thema.

Illegale Vapes im Handel – Verstöße gegen Jugendschutz

„Die Polizei wurde darauf aufmerksam, dass in einem Geschäft in Hoyerswerda Vapes ohne die vorgeschriebene Steuerbanderole verkauft werden. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass diese Geräte gezielt an Minderjährige abgegeben wurden. Das stellt einen klaren Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz dar. Im Rahmen der Kontrolle wurden außerdem Vapes mit bis zu 30 Milliliter Füllmenge festgestellt. Solche Geräte dürfen in Deutschland nicht verkauft werden“, so Polizeisprecherin Anja Leuschner von der Polizeidirektion Görlitz.

„Im Bereich Kamenz bearbeitet die Kriminalpolizeiinspektion gerade einen Fall zu den größeren Vapes. In diesem hat der Beschuldigte Handel mit Vapes (nikotinhaltig) mit größerem Volumen als erlaubt betrieben. Diese enthielten bis zu 35 ml Liquid. Außerdem waren diese wohl unzulässig mit Geschmack versetzt. Es wurden auch Vapes sichergestellt. Die Ermittlungen laufen noch“, ergänzt Anja Leuschner.

Große Vorsicht ist auch bei einer neuen Entwicklung geboten: Illegale Liquids für E-Zigaretten, sogenannte Görke Liquids, umgangssprachlich auch Ballerliquid oder Klatschliquid genannt, werden vielerorts angeboten. Dahinter verbirgt sich eine gefährliche Droge, die beim Rauchen nicht sofort zu erkennen ist. Bei Görke Liquids handelt es sich um synthetische Cannabinoide, eine künstliche Substanz, die dreihundertfach stärker wirkt als pflanzliches Cannabis und lebensbedrohliche Folgen haben kann. Der Handel damit ist verboten.

Das unbekümmerte Ziehen an einer E-Zigarette vom Kumpel wird so schnell zur ernsthaften Gefahr. Die genaue Zusammensetzung ist immer unterschiedlich und kann nur im Labor nachgewiesen werden. Das Landeskriminalamt Hannover geht daher von einer erheblichen Dunkelziffer aus.

In anderen Bundesländern warnt die Polizei bereits davor. Auch wenn im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Görlitz noch keine Fälle von Görke bekannt geworden sind, sollten Eltern trotzdem wachsam sein und gemeinsam mit Schulen, Polizei und Beratungsstellen wirksame Präventionsmaßnahmen ergreifen und fördern.

Bettina Hennig / 14.07.2025

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