Geplante Werkszufahrt: Waldkäuzen droht der Rauswurf aus ihrem Horst
Hoch droben in einem ausgehöhlten Baumstamm nahe des Bombardiergeländes thront eine Waldkauzfamilie. Foto: privat
Bautzen. Ein seit Jahrzehnten am Rande des Humboldthains ansässiges Waldkauz-Pärchen beschäftigt zurzeit die Untere Naturschutzbehörde des Bautzener Landratsamtes. Für die Errichtung einer zweiten Zufahrt zum Bombardiergelände sollen mehrere Bäume gefällt werden, wie eingeweihte Anwohner dem Oberlausitzer Kurier berichteten. Einer von ihnen beherberge die Brutvögel. Die Behörde prüft nun im Auftrag der Stadt, inwieweit dies zutrifft. „Zu den einzelnen Arten wird im Rahmen der weiteren Planung eine Betroffenheitsabschätzung erfolgen“, erklärte der Leiter des kommunalen Hoch- und Tiefbauamtes, Falko Wendler. „Erforderliche Maßnahmen und Planänderungen werden mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.“ Die Frage, inwiefern sich das Ganze womöglich auf die angesetzten Gesamtkosten für das Bauvorhaben auswirkt, könne erst beantwortet werden, wenn „die Betroffenheit festgestellt ist und Maßnahmen erforderlich werden“.
Für etwa 2,6 Millionen Euro wollen Kommune und Land dem Schienenfahrzeughersteller eine alternative Werkszufahrt bauen sowie eine bestehende Brücke gegen eine Konstruktion ersetzen, über das künftig auch 40-Tonner rollen können. Voraussichtlich im nächsten Frühjahr beginnen zunächst die Straßen-bauarbeiten. Bis Ende 2020 soll die Verkehrsfreigabe erfolgen. Linken-Stadtrat Steffen Grundmann: „Sollte das Waldkauz-Pärchen tatsächlich direkt betroffen sein, werden hoffentlich geeignete Maßnahmen für dessen Schutz getroffen.“