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Großharthau feiert bei der Feuerwehr

Großharthau feiert bei der Feuerwehr

Bei der Feuerwehr Großharthau dreht sich am 25. und 26. Juni alles um historische Fahrzeuge. Tino Kretschmer, Günther Hantsch und Gerold Kunath (v.l.n.r.) machen sich schon an der 100 Jahre alten und voll funktionstüchtigen Handdruckspritze warm. Foto:kk

Großharthau. Historisch geht es bei der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Großharthau am Wochenende, 25. und 26. Juni, zu. Geladen wird zum dritten Großharthauer Haubertreffen und dem 26. Oberlausitzer Handdruckspritzentreffen.

Neu sind die beiden Fahrzeuge der Feuerwehr Großharthau nicht mehr. Das Tanklöschfahrzeug ist Baujahr 1968 und das Löschfahrzeug Baujahr 1975. Die Oldtimer stehen seit 1993 und 2003 im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Großharthau. Maschinisten pflegen die beiden Hauber mit viel Hingabe, damit auf die Mercedesfahrzeuge beim Einsatz Verlass ist.

Wirklich alt, aber noch voll funktionsfähig ist die Handdruckspritze der FFW Großharthau. Einige Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung kümmern sich um die vor genau 100 Jahren gebaut und in Großharthau in Dienst gestellte Pferdehanddruckspritze. Hergestellt wurde sie bei der Firma Müller in Döbeln. 1916 erwarb die Gemeinde Großharthau die Spritze, um eine 1915 kriegsbedingt verschrottete Spritze aus dem Jahr 1798 zu ersetzen.

„Jeder Mann war damals verpflichtet, sich an Löscheinsätzen zu beteiligen“, erklärt Gerold Kunath, Chef der Alters- und Ehrenabteilung. Üblich waren Eimerketten. Mit der Handdruckspritze konnte mit einem maximal sechs Meter langen Saugschlauch Wasser auch aus Teichen oder Bächen entnommen werden. Lag die Brandstelle zu weiter von einer Wasserquelle entfernt, wurde Wasser über eine Eimerkette in den Bottich der Spritze geschöpft. Jeweils sechs Personen bewegten an den Querstangen die Pumpe und zwei weitere Männer kümmerten sich um die Brandbekämpfung mit der Spritze. „Das Pumpen ist so anstrengend, dass schon nach zehn Minuten die Mannschaft getauscht werden muss“, erklärt Günther Hantsch, der ebenfalls mit der Restauration der Handdruckspritze befasst ist.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums kann man die Handdruckspritze am Sonntag, 26. Juni, in Aktion erleben. Die FF Großharthau lädt ab 10.00 Uhr zum 26. Oberlausitzer Handdruckspritzentreffen ein. „Wir erwarten über 30 Handdruckspritzen“, sagt Thomas Kunath, vom Förderverein FFW Großharthau. Geplant sind neben der Ausstellung historischer Feuerwehrtechnik auch Handdruckspritzenwettkämpfe. Für ein ordentliches Erscheinungsbild sorgen die historischen Uniformen. Jeder Feuerwehrmann hat einen eigenen Helm, der aus festem Leder gearbeitet ist. Der Zierrat ist damals wie heute individuell. Nur unterstützt heute der Förderverein die Großharthauer Truppe beim Kauf der Ausstattung. Vor 100 Jahren war jeder für die persönliche Schutzausrüstung selbst verantwortlich.

Das Handdruckspritzentreffen ist eigentlich nur ein Teil des Festwochenendes. Gemütlich wird es auch schon am Freitag, 24. Juni, 19.00 Uhr beim Handwerkerstammtisch mit „Andy's Sandokan Disco“. Zum Handwerkerstammtisch hat der Förderverein alle Handwerker und Gewerbetreibende des Ortes eingeladen.

Am Samstag, 25. Juni, 10.00 Uhr beginnt das dritte Großharthauer Haubertreffen. Organisiert wird es vom Förderverein. Als Hauber werden Lkw bezeichnet, bei denen der Motor unter einer vor der Windschutzscheibe hervorstehenden Motorhaube verborgen ist. Zwei der drei Feuerwehrfahrzeuge in Großharthau sind solche Hauber. 2012 fand das erste Haubertreffen statt. Viele Feuerwehrfahrzeuge, aber auch historische Lieferwagen und andere Oldtimer trafen sich damals in Großharthau. 2014 folgte das zweite Treffen. „Und 2016 zum dritten Treffen werden wieder rund 30 Hauber erwartet“, sagt Tino Kretschmer, Vorsitzender des Fördervereins.

Zusätzlich zur Präsentation der Fahrzeuge auf der Wiese vor dem Feuerwehrgerätehaus ist eine zweistündige Ausfahrt geplant. Start ist 13.00 Uhr in Großharthau. Wer als Beifahrer mitfahren will, sollte sich beim Förderverein melden. Die Tour führt über Fischbach, Arnsdorf, Wallroda, Radeberg, Großröhrsdorf, Bretnig zum Schloss Rammenau, über Geißmannsdorf zum Markt in Bischofswerda und über Goldbach und Frankenthal zurück nach Großharthau. Hier startet 15.30 Uhr die Meisterschaft im Gummistiefelweitwerfen und 19.00 Uhr beginnt die Sonnenwendfeier mit dem Countryduo „Hannes & Ramona“ und Sonnenwendfeuer.

Katrin Kunipatz / 22.06.2016

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