Bezieht sich neue Gästekarte nicht mehr auf Niederschlesien?

Der aus Brandenburg stammende Vorsitzende der TGG Neißeland und Rietschens Bürgermeister Ralf Brehmer sieht ein Marketing ohne Niederschlesien. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Region. Die Touristische Gebietsgemeinschaft (TGG) Neißeland e.V. hat auf ihrer zweiten Mitgliederversammlung 2025 über die Einführung einer Gästekarte sowie die geplante Neustrukturierung des Tourismus in der Oberlausitz beraten. Susanne Mannschott von der Stadtentwicklungsgesellschaft Zittau stellte die Gästekarte Oberlausitz vor, die Gästen Vergünstigungen bietet und im Naturpark Zittauer Gebirge bereits eingesetzt wird. Die TGG will im kommenden Jahr prüfen, ob das Modell auch im Neißeland eingeführt werden könne. Ein weiterer Schwerpunkt war die Gründung des neuen Tourismusverbandes Oberlausitz e.V., der ab 2026 die Aufgaben der bisherigen Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO) übernimmt. Die TGG Neißeland beschloss einstimmig, als Gründungsmitglied beizutreten und künftig im Vorstand vertreten zu sein. Kritik äußerte für die Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH am neuen Verband gegenüber der Redaktion Gerd Weise. Ohne jede Not wolle man im neuen Tourismusverband Oberlausitz e.V. also künftig auf den Namensbestandteil „Niederschlesien“ verzichten. Touristisch mindere man damit sogar die Chancen im Marketing, die sich an der Schnittstelle von Deutschland und Polen so viel deutlicher zeigen könnten. Weise verwies insbesondere auch darauf, dass schon die Präambel der Sächsischen Verfassung die politische oder kulturelle Anerkennung der historischen Identität Niederschlesiens innerhalb Sachsen gebietet.