Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Hotel „Zur Krone“ wird „Integrativhaus“

Hotel „Zur Krone“ wird „Integrativhaus“

In das frühere Hotel „Zur Krone“ am Rothenburger Markt ziehen allmählich Bewohner ein. Nach dem Willen des Martinshofes soll das ein Mix von behinderten und nichtbehinderten Menschen sein. | Foto: Schleuder

Aus dem Hotel „Zur Krone“ am Rothenburger Marktplatz wird nun endgültig ein Wohnobjekt des Martinshofes. Ein Integrativhaus, wie die Verantwortlichen sagen. Denn Ärger wie in der Vergangenheit soll es mit den Anwohnern und der Stadt künftig nicht mehr geben.

Rothenburg. Noch vor einiger Zeit schlugen die Wellen der Empörung hoch in der Stadt, als bekannt wurde, dass der Martinshof im früheren Hotel „Zur Krone“ Menschen mit Handicap unterbringen wollte. Einige Monate und Gespräche später ist die Situation eine gänzlich andere. Denn das Ex-Hotel ist dabei, sich als Integrativhaus zu etablieren. Integrativ deshalb, weil hier verschiedene Wohnformen praktiziert werden sollen, von denen man hofft, dass ihr Miteinander positive Effekte bringt. So gibt es eine Mietwohnung, die seit Juni dieses Jahres bereits bezogen ist. Darüber hinaus wurden zwei Außenwohngruppen mit jeweils vier Plätzen eingerichtet, in die in den nächsten Tagen acht behinderte Personen einziehen werden.

„Fitte, selbstständige Menschen, mit denen das Zusammenleben am Marktplatz – diesem sicherlich für die Außendarstellung der Stadt wichtigen Bereich – kein Problem sein dürfte“, formuliert es Achim Trobisch. Der Bereichsleiter Heilpädagogische Einrichtungen im Martinshof geht davon aus, dass sich „das System im nächsten Vierteljahr festigen wird.“

Die Bewohner kommen mit einem Fahrstuhl auf ihre Etage, beziehen ein separates Zimmer und nutzen eine Gemeinschaftsküche. „Vom Charakter her ist das eine Wohngemeinschaft – jeder hat seine Privatsphäre, aber auch die Möglichkeit, mit den Anderen Zeit zu verbringen“, erläutert Trobisch. Aus dem früheren Gastraum ist ein Gemeinschaftsraum geworden. Die Freifläche hinter dem Gebäude soll zusammen mit den Bewohnern des direkt daneben und ebenfalls vom Martinshof bewirtschafteten „Haus am Markt“ genutzt werden können.
Dritte Komponente des integrativen Wohnkonzepts sind Zimmer für Bundesfreiwilligendienstler und junge Menschen, die im Martinshof ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.

Der Umbau des Hotels hat die diakonische Einrichtung rund 450.000 Euro gekostet. Aktuell sind Handwerker dabei, die Wohnungen mit Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen auszustatten. Wahrscheinlich im Herbst soll es einen Tag der offenen Tür geben, bei dem sich alle Interessenten ein eigenes Bild von den Gegebenheiten machen können.

Redaktion / 14.09.2016

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel