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Jugend musiziert wieder in Bautzen

Jugend musiziert wieder in Bautzen

Lena Witke und Helene Vogel lösten beim Regionalausscheid in Hoyerswerda das Ticket für den Landeswettbewerb. Foto: privat

Bautzen. Eine Marke kehrt zurück an die Spree. Nach 2007 wird die Stadt ein zweites Mal zum Austragungsort für den Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“. Im Zuge einer Ausschreibung des Veranstalters hatte die Kommune bereits frühzeitig ihr Interesse bekundet, teilte am Dienstag der Chef des Sächsischen Musikrates Torsten Tannenberg während eines Pressegesprächs mit. Oberbürgermeister Alexander Ahrens outete sich in der Runde als Liebhaber der Akkordeon-Kammermusik, die innerhalb des diesjährigen Wettstreits einen festen Platz innehat. Er freue sich schon sehr auf entsprechende Darbietungen junger Künstler. Und natürlich zwei tolle Wochenenden.

Diese versprechen bei einem Blick in das Begleitheft spannende Sololeistungen vor allem in den Reihen der Pianisten, Sänger und Schlagzeuger. In der Ensemblewertung stehen diesmal die Bläser, Streicher und Jazzer im Mittelpunkt.

„Jugend musiziert“ geht vom 17. bis 19. März sowie vom 24. bis 26. März an verschiedenen Veranstaltungsorten über die Bühne. Dazu zählen das Steinhaus, die Cafeteria im Neubau des Beruflichen Schulzentrums, die Kreismusikschule sowie das Melanchthon- und das Schiller-Gymnasium. Die Wertungsrunden, bei denen die insgesamt 512 Teilnehmer ihr musikalisches Können den 53 aus dem ganzen Bundesgebiet angereisten Juroren unter Beweis stellen, sind öffentlich und kostenfrei. Das Publikum kommt somit in den Genuss von über 100 kleineren Konzerten. Gefördert wird das Vorhaben mit Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien. An der Finanzierung beteiligen sich zudem die Kreissparkasse Bautzen gemeinsam mit dem Ostdeutschen Sparkassenverband, die Stadt Bautzen und eine Klavierbaufirma aus Löbau. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 60.000 Euro.

Bereits im Januar hatten mehr als 1.000 Nachwuchsmusiker an den fünf Regionalwettbewerben teilgenommen. In dieser Runde löste etwa die Hälfte von ihnen das Ticket für den Landesausscheid. Hoyerswerda zählte zu einem der Vorrundenorte.

„Bei ‚Jugend musiziert‘ steht stets der Team-Gedanke im Vordergrund“, erklärte Torsten Tannenberg einen der Beweggründe für die Ausrichtung des Wettstreits. „In diesem Rahmen bekommen die jungen Leute Vergleichsmöglichkeiten. Sie können lernen, ihre Leistungen besser einzuschätzen. Außerdem werden nach der Wettbewerbsphase weitere Förderungen und Stipendien vermittelt.“ Das können Projekte des Sächsischen Musikrates sein. Dazu zählen unter anderem das Landesjugendorchester oder auch das Jugendjazzorchester.

Unabhängig davon geht es für die Besten des Landesausscheids zu Pfingsten nach Paderborn. Etwa 130 Musiker aus Sachsen werden am Ende den Freistaat im Bundesfinale vertreten.

Und wer weiß, eventuell wird man den einen oder anderen schon bald auf den größeren Bühnen wiedersehen. Erfahrungsgemäß, so ließ es Torsten Tannenberg anklingen, kann ein Viertel beziehungsweise ein Fünftel der Teilnehmer „Jugend musiziert“ als Sprungbrett für eine musikalische Karriere nutzen.

Welche Auswirkungen das Musikfestival auf das angeschlagene Image der Stadt hat, wird sich erst noch zeigen. „Ich gehe davon aus, dass die Teilnehmer gemeinsam mit ihren Familien, die zu den Aufführungen mitunter von weither anreisen werden, vor Ort gutes Geld lassen“, unterstrich Torsten Tannenberg die Bedeutung der Veranstaltung. Er lobte Bautzen für seine vielfältigen Angebote – sowohl in Bezug auf die kulturelle als auch gastronomische Infrastruktur. Beides sei super. Alexander Ahrens zeigte sich im gleichen Atemzug überzeugt davon, dass für alle, die zum ersten Mal hierher kommen, die Stadt das Sahnehäubchen sein wird. Er wünschte dem Wettbewerb viel Erfolg.

Keineswegs unerwähnt wollte der Geschäftsführer des Sächsischen Musikrates lassen, welchen Beitrag der Landesausscheid auch in punkto Hotellerie leistet. Die Unterbringung der Juroren und anderer, in den Wettbewerb involvierter Personenkreise spiele der Bettenbranche am Spreeufer einen hohen vierstelligen Betrag ein. „Wir kommen gern hierher“, versicherte Torsten Tannenberg. Allein deswegen, weil die Wahrnehmung am Spreeufer eine andere sei als in Metropolen wie Dresden oder Leipzig. In letzterer gastiert das Landesfinale von „Jugend musiziert“ im übernächsten Jahr. 2018 wird es im vogtländischen Reichenbach ausgetragen.

Roland Kaiser / 18.03.2017

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