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Klostergebäude nach vielen Jahren saniert

Klostergebäude nach  vielen Jahren saniert

Der ehemalige Pferdestall mit der Statue von Papst Johannes Paul II. davor erstrahlt nach der Sanierung in neuem-altem Glanz. Foto: IBZ

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Bei den 15 Gebäuden des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal handelt es sich um ein Flächendenkmal von nationaler Bedeutung. Foto: IBZ

Nach mehr als 20 Jahren ist ist mit dem ehemaligen Pferdestall des Klosters St. Marienthal das letzte der 15 denkmalgeschützten, ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters von außen saniert worden, die das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) über einen Erbbaurechtsvertrag vom Kloster gepachtet hat.

Ostritz. Beim ehemaligen Pferdestall wurden der Außenputz, die Elektrik, der Blitzschutz und ein Teil des Dachtragwerks erneuert. Das Gebäude erhielt einen neuen Farbanstrich und eine Mauerwerksabdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Hangwasser. Zusätzlich wurden drei Räume im Inneren des Gebäudes saniert.
Der ehemalige Pferdestall dient nun der Lagerung von Hochwasserschutzelementen und Baumaterialien. Zudem sind die Dienstfahrzeuge des IBZ dort untergebracht. Die Baukosten für die Sanierung dieses Gebäudes lagen bei circa 120.000 Euro. Zusätzlich wurden von den Hausmeistern des IBZ zahlreiche Arbeiten in Eigenleistung erbracht.

Neben dem ehemaligen Pferdestall wurden seit 1994 folgende Gebäude des IBZ von außen saniert: der Kuhstall (heute Celsa-Pia-Haus), die Getreidemühle und Mühlenscheune (heute Gästehaus St. Franziskus), das Kanzleigebäude (heute Gästehaus St. Hedwig), der Kälberstall und Rinderstall (heute Gästehaus St. Clemens), der Stutenstall (heute Werkstatt), die Tischlerei (heute Winzerraum sowie der Raum für „Spiel und Sport“), das Fachwerkhaus (heute Elektro-Heizungs- und Brandmeldezentrale), das Beamtenhaus und der Altstädter Hof (heute Mietwohnungen), das Sägewerk (heute Schausägewerk), die Wagenremise (heute Haus der Familie), und die Brauerei (heute Gästeempfang und Büros).

Der Vorstandsvorsitzende des IBZ, Dr. Michael Schlitt, dazu: „Zu Beginn der Sanie-rungsarbeiten Mitte der 90er Jahre hat kaum jemand daran geglaubt, dass diese ehemaligen Klostergebäude so gut saniert werden. Heute sind diese Gebäude vermutlich schöner als je zuvor in der Geschichte des Klosters. Und wir schauen voller Stolz und Dankbarkeit auf das Erreichte.“

Die Gesamtkosten für die Sanierung der Gebäude lagen bei circa 16 Millionen Euro. Da das IBZ mit innovativen Nutzungskonzepten aufwarten konnte, gelang es schrittweise, von der öffentlichen Hand – EU, Bund und Freistaat Sachsen – sowie von Stiftungen finanzielle Zuwendungen zu erhalten. Michael Schlitt: „Mehr als zehn Stiftungen haben sich an den Baukosten beteiligt – allen voran die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück), die allein mehrere Millionen Euro bereit gestellt hat. Es gibt in Deutschland nur wenige Orte, an denen sich so viele Stiftungen gleichzeitig engagiert haben.“

Bei den Bauarbeiten gab es eine Vielzahl von Problemen zu lösen. Der seit 2010 vom IBZ mit der Planung und Überwachung von Arbeiten Beauftragte, Dr. Andreas Bednarek, betont: „Bei den 15 Gebäuden des IBZ handelt es sich um ein Flächendenkmal von großer nationaler Bedeutung.

Wir mussten bei der Planung und Ausführung der Arbeiten mit einem Höchstmaß von Sorgfalt und Einfühlungsvermögen in die alte Bausubstanz vorgehen. Dabei hat die Abstimmung mit dem Sächsischen Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde bestens geklappt. Auch die Firmen, die fast alle aus der näheren Umgebung kamen, haben hervorragende Arbeit geleistet.“

Heute werden die sanierten IBZ-Gebäude insbesondere für die Bildungsarbeit und als Tagungszentrum genutzt. Auch Touristen, Firmen und Vereine können das IBZ nutzen. „Unser Haus ist für alle Menschen offen. Wir fragen weder nach Religion, Nation oder Weltanschauung“, so Michael Schlitt.

Insgesamt stehen für Gäste 150 Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung – vom Einzelzimmer im Drei-Sterne-Standard bis hin zu Vierbettzimmern und Schlafsälen im gehobenen Jugendherbergsstandard. In den Hotelportalen wird das IBZ regelmäßig mit Bestnoten bewertet, sagt er nicht ohne stolz.

Zusätzlich verfügt das IBZ über 12 Seminar- und Tagungsräume für bis zu 250 Personen. Dabei steht sämtliche moderne Tagungstechnik bis hin zur Simultandolmetscheranlage zur Verfügung.

Auch von innen ist die Sanierung der IBZ-Gebäude inzwischen so gut wie abgeschlossen. Es fehlt nun nur noch die teilweise Innensanierung der ehemaligen Tischlerei und des ehemaligen Beamtenhauses. „Sobald die Finanzierung für diese Maßnahmen steht, wollen wir auch diese Arbeiten in Angriff nehmen“, so Michael Schlitt.

Redaktion / 23.01.2018

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