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Konventblasen läutet Weihnachtsmarkt ein

Konventblasen läutet Weihnachtsmarkt ein

Posaunenchöre aus der ganzen Region beteiligen sich am weihnachtlichen Konventblasen auf dem Löbauer Rathausbalkon. Foto: privat

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Die Musiker können bei ihren Auftritten die schöne Aussicht vom Rathausbalkon auf den Löbauer Weihnachtsmarkt genießen. Foto: privat

Das ist doch mal ein musikalischer Auftakt. Das weihnachtliche Konventblasen vom Löbauer Rathausbalkon läutet traditionell am Donnerstag, 14. Dezember, um 14.00 Uhr, sowie am Freitag, 15. Dezember, am Samstag, 16. Dezember, und am Sonntag, 17. Dezember, jeweils um 13.00 Uhr, den Löbauer Weihnachtsmarkt ein.

Löbau. Beim Konventblasen beteiligen sich Posaunenchöre aus der ganzen Region. Die meisten davon proben dafür einmal pro Woche circa 1,5 Stunden. An den Auftrittstagen zum Löbauer Weihnachtsmarkt treffen sich die Bläser etwa 15 Minuten vor Beginn des musikalischen Ständchens. Vom Eingang des Rathauses bis auf den Balkon führen 59 Stufen nach oben. Pusten da manche Musiker schon mal kräftig durch? „Wir machen uns auf jeden Fall rechtzeitig auf den Weg, um noch einmal kurz durchatmen zu können. Denn für den Auftritt ist eine ausgeglichene Atmung unerlässlich“, erklärt Kirchenmusikdirektor Christian Kühne. Und das musikalische Zubehör muss schließlich auch mit hinauf getragen werden. Zu den leichtesten Instrumenten zählen die Trompeten mit etwa 1,5 Kilogramm. Die Tuba wiegt immerhin acht Kilogramm!

Auf dem Rathausbalkon steht den acht Bläsern genug Platz zur Verfügung. Die Posaunenchöre spielen circa jeweils 20 Minuten Advents- und Weihnachtslieder, ganz bekannte sowie auch neuere Melodien bzw. Lieder aus verschiedenen Ländern. Jeder hat sein eigenes Repertoire. Deshalb sind die Programme an den Tagen auch unterschiedlich.

Ab und an kann es dabei schon mal richtig kalt sein auf dem Rathausbalkon. „Wir haben schon bei minus sieben Grad musiziert. Allerdings wird es dann schwierig. Denn beim Spielen entsteht Kondenswasser“, sagt er.
Und erklärt: „Das heißt: Das Wasser in der Atemluft kondensiert innerhalb des Instrumentes an dem kalten Blech. Wenn das Wasser gefriert, kann es sein, dass bei den Posaunen der Zug und bei den Trompeten die Ventilmechanik durch das Eis blockiert werden. Dann können wir nur ins Warme gehen und warten, bis das Eis wieder getaut ist.“

Bei gravierenden Kältegraden ein bisschen miteinander kuscheln, nutzt leider nichts, „weil wir beim Spielen einen gewissen Bewegungsfreiraum brauchen“, fügt er hinzu. Bei starkem Regen haben die Bläser schon die Balkontüren geöffnet und im Ratssaal gespielt. „Der Saal einerseits und der Markt andererseits haben eine so gute Akustik, dass die Musik bis in die angrenzenden Straßen zu hören ist“, sagt er. Christian Kühne selbst schwärmt geradezu vom herrlichen Ausblick vom Rathausbalkon auf den Weihnachtsmarkt: „Die gemütliche Atmosphäre mit dem Weihnachtsbaum, den Schafen, den Buden und den Feuerkörben finde ich sehr berührend.“ Die Resonanz zum Weihnachtsmarkt sei in der Regel sehr gut. Manche Besucher kommen ganz zielgerichtet, um das Konventblasen zu hören, andere sehen erstaunt nach oben. Viele freuen sich jedenfalls über die Bereicherung der innerstädtischen Atmosphäre     – hin und wieder gibt es sogar Beifall. Der ein oder andere Bläser geht nach dem Auftritt ganz bestimmt noch auf den Weihnachtsmarkt. Da alle Musiker in ihrer Freizeit spielen, haben viele gerade an den Wochentagen aber noch weitere dienstliche Verpflichtungen. Für den Kantor ist der gemütliche Löbauer Weihnachtsmarkt ein Ort der Begegnung: „Meistens bummeln wir als Familie über den Markt, um noch ein paar kleine Geschenke zu kaufen, Freunde zu treffen und einen Glühwein zu trinken.“ Neben dem Konventblasen bereitet dem Kirchenmusikdirektor auch das Weihnachtssingen des „Collegium canorum Lobaviense“ zum Abschluss des Löbauer Weihnachtsmarktes große Freude: „Meistens sind zu diesem Aufritt sehr viele Besucher da. Und wir haben das Gefühl, dass nach dem offiziellen Schluss des Weihnachtsmarktes keiner so richtig nach Hause gehen möchte.“

Steffen Linke / 13.12.2017

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