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Künstliche Intelligenz (KI) fürs regionale Handwerk

Künstliche Intelligenz (KI) fürs regionale Handwerk

Handwerker aus der Region trafen sich mit Vertretern aus Forschung, Entwicklung und Bildung auf Schloss Gröditz um Potenziale für KI im Handwerk zu erarbeiten. Ab Herbst 2025 soll auf der Rittergutsanlage ein Campus für dieses Thema entstehen.

Gröditz. Wo einst die Bibliothek den Horizont erweiterte, soll in Kürze eine Akademie für Künstliche Intelligenz (KI) entstehen. Das nach historischem Vorbild sanierte Schloss Gröditz in der ländlichen Oberlausitz ist seit 2024 Stammsitz des Kammermusikfests Oberlausitz nebst zugehöriger Akademie für den musikalischen Nachwuchs. Zudem beherbergt es die ’Stiftung Kammermusikfest Oberlausitz, Rittergut Schloss & Park Gröditz, Beatus von Zenker zu Pommritz, Margarete Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld gUG’. In diesem Jahr formt sich aus Förderern und Freunden des Hauses ein Kreis an Menschen, bestehend aus Unternehmern und Privatpersonen, mit starken Innovationsgedanken. Die Themen reichen in ganz unterschiedliche Bereiche hinein. Verbindendes Ziel ist die Weiterentwicklung der Rittergutsanlage zu einem Ort, der Relevanz für die ländlichen Themen beinhaltet. Auf Einladung von Schlossbesitzer Beatus von Zenker und Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld, Intendant Kammermusikfest Oberlausitz und Geschäftsführer der Stiftung, versammelten sich nun Vertreter aus Forschung, Entwicklung und Bildung gemeinsamen mit Fachvertretern des Handwerks. Sie diskutierten die Chancen und Möglichkeiten einer Akademie für Künstliche Intelligenz im Sinne einer Kaderschmiede für den Führungsnachwuchs. Diese soll vordergründig bei Handwerksbetrieben in der Region zum Einsatz kommen. 

Keine Roboter auf dem Dach

Christoph Scholze, Geschäftsführer der Transformationsarchitekten in Görlitz, und Steffen Roschek, Geschäftsführer der fkon Consulting GmbH in Bautzen, gaben einen Einblick in das Potenzial von KI im Handwerk. Dabei gehe es nicht darum das Handwerk aus den Händen zu geben, sondern mit KI Kapazitäten zu schaffen, um tatsächlich wieder mehr produktive Zeit für die Arbeit mit den Händen zu ermöglichen. „Mit KI Lösungen lassen sich circa 30 Prozent Zeit bei administrativen Aufgaben einsparen. Dort möchten wir ansetzten. Mit KI kann man viele dieser Prozesse vereinfachen und automatisieren. Die dazugehörigen Tools sind mittlerweile sehr praxiserprobt“ sagt Christoph Scholze. In der Gröditzer Akademie für KI im Handwerk sollen unter Beteiligung möglichst vieler Handwerksfirmen die Problemlagen und Lösungswünsche zusammengetragen werden. Forschungsgruppen sind beteiligt, wenn es um neue Lösungsansätze geht. Ersten Input gab es beim Workshop in Gröditz von der Hochschule Zittau/Görlitz und vom Construction Future LAB. „Zukunftstechnologie? Ja, aber bitte niederschwellig, alltagstauglich und sofort einsetzbar. Wir etablieren keine KI-Laborkurse, sondern ein Zentrum für praktische Intelligenz – maßgeschneidert für die Bedürfnisse kleiner Handwerksbetriebe in der Lausitz“, fasst Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld das Zielprogramm zusammen. 

Betont wurde, welchen Stellenwert KI für die nachfolgenden Generationen im Handwerk hat. Es wird mit den nächsten Jahrgängen eine Generation ins Berufsleben eintreten, die vom Tag Null an mit der Digitalisierung in Berührung gekommen ist. Für diese Generation wird die KI als nächster Schritt innerhalb der Digitalisierung eine große Selbstverständlichkeit in zahlreichen Lebensbereichen haben. Die KI-Akademie möchte ab Herbst 2025 auf dem Gröditzer Campus Handwerksbetriebe aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz an das Thema KI heranführen und ihnen das Rüstzeug für die Zukunftstechnologie vermitteln. Hinzu kommen Managementkurse, um den Führungsnachwuchs fit für die Unternehmensnachfolge zu machen.

Interessierte Personen oder Unternehmen, die den Stiftungsgedanken des Ritterguts Schloss & Park Gröditz in sich tragen und mit dabei sein wollen, wie dort eine Bildungsstätte für musikalische und handwerkliche Nachwuchstalente entsteht, wenden sich gern per E-Mail an info@kammermusikfest-oberlausitz.de an Hagen Lippe-Weißenfeld.

Bettina Hennig / 02.06.2025

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