Landratsamt veröffentlicht Corona-Statistik

Symbolbild
Bautzen. Wie verhalten sich die Corona-Fallzahlen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Bautzen? Diese Frage stellen sich viele Menschen angesichts der Tatsache, dass es anders als im Nachbarkreis Görlitz bislang keine öffentlich einsehbare Statistik dazu gab. Inzwischen hat die Kreisverwaltung reagiert und mit Stand Donnerstag, 5. November, bis dahin bekannte Daten zur Verfügung gestellt.
Demnach gab es zuletzt in der Kleinstadt Wittichenau, die momentan die Spitzenreiterposition einnimmt, 158 SARS-CoV-2-Infektionen. Zum Vergleich: Dort leben rund 5.700 Einwohner. In der etwa 39.000 Einwohner zählenden Kreisstadt Bautzen wiederum tragen aktuell 145 Männer, Frauen und Kinder das Virus in sich. Damit ist die Kommune gleichauf mit Hoyerswerda (etwa 32.000 Einwohner).
Weiter abgeschlagen folgen Kamenz (74 Corona-Fälle), Cunewalde (56), Radibor (49), Königswartha (48), Ralbitz-Rosenthal (46), Panschwitz-Kuckau (41), Schirgiswalde-Kirschau (39), Bischofswerda (36), Lohsa (35), Großdubrau (32) und Radeberg (30) – um einige Beispiele zu nennen. Die Infektionszahlen in allen anderen Kommunen lagen darunter.
Entspannter zeigte sich die Situation hingegen in Ohorn, Schmölln-Putzkau, Obergurig, Frankenthal, Großnaundorf, Rammenau, Schwepnitz und Steina. Dort registrierte das Gesundheitsamt jeweils weniger als fünf Corona-Fälle.
Begründet wurde die bisherige Zurückhaltung im Übrigen damit, dass das Landratsamt - so formulierte es Landrat Michael Harig am Freitagvormittag während einer Pressekonferenz - vor allem während der ersten Corona-Welle befürchtete, eine Veröffentlichung könnte zu einer „Stigmatisierung“ einzelner Orte führen. Diese Sorge gäbe es nun nicht mehr, da sich das Virus inzwischen in der Fläche verbreitet habe. Mit Beginn der kommenden Woche soll in dem Punkt mehr öffentliche Transparenz geschaffen werden, versprach er.
Fast gleichzeitig hatten Sachsens Linke gefordert, das Infektionsgeschehen überall auf Gemeindeebene auszuweisen. „Wir brauchen die Mitwirkung der Bevölkerung“, betonte der Vorsitzende der Landtagsfraktion, Rico Gebhardt. „Die gibt es aber kaum ohne ausreichende Informationen insbesondere auf der regionalen Ebene. Diese Informationslücke muss geschlossen werden, was auch zu einem ruhigen und besonnenen Vorgehen der Bevölkerung beitragen dürfte. Akzeptanz für die Seuchenschutzmaßnahmen und die notwendige Mitwirkung werden nur zustande kommen, wenn umfassende Transparenz herrscht und Entscheidungen nachvollziehbar dargestellt werden.“