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Libellen sollen den Titel verteidigen

Libellen sollen den Titel verteidigen

Nicht nur die Feuerlibelle könnte der Oberlausitz zu neuer Ehre in Sachen eines Naturwunders verhelfen. Foto: Mario Trampenau

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Auch die Grüne Flussjungfer kann sich in unserer Region richtig wohl fühlen. Foto: Mario Trampenau

Die Gladiolenwiese im Daubaner Wald hat dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft im vergangenen Jahr den Titel des des schönsten Naturwunders Deutschlands beschwert. Nun soll ein anderer Star den Titel in die Region holen – die Libelle!

Biosphärenreservat. Gemeinsam suchen die Heinz-Sielmann-Stiftung und der Europarc Deutschland e. V. als Dachverband der Schutzgebiete auch in diesem Jahr wieder nach dem schönsten Naturwunder Deutschlands in heimischen Biosphärenreservaten sowie National- und Naturparks.

Im vergangen Jahr konnte die Gladiolenwiese im Daubaner Wald bereits den Titel für sich gewinnen. Nun möchte die Biosphärenreservatsverwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gemeinsam mit den Bewohnern, Kennern und Besuchern der Region natürlich den Titel verteidigen!

Der diesjährige Wettbewerb widmet sich dem Thema „Letzte Refugien für bedrohte Insekten“. Gesucht werden Lebensräume oder Landschaftselemente, in denen seltene Insektenarten anzutreffen sind. Und da hat die Region etwas besonderes zu bieten – das Libellenreich Oberlausitzer Teiche. Immerhin drei Viertel aller in Deutschland nachgewiesenen Arten dieser Akrobaten der Lüfte leben bei uns.

Die Erfassung der Libellen geht beim Biosphärenreservat auf Herbert Schnabel zurück, der bereits Anfang der 90er Jahre zahlreiche Libellenexuvien bestimmen lassen wollte. Nachdem er beim späteren Senckenberg-Museum in Görlitz erfuhr, dass man dort in Sachen Libellen nicht die nötige Expertise hätte, wandte sich Herbert Schnabel an das Museum der Westlausitz in Kamenz. Die Breite der Libellenarten viel damals erstmals wissenschaftlich auf.

Vor einigen Jahren erschien sogar ein Libellenatlas Sachsen als Gemeinschaftsproduktion vieler Naturkundler im Freistaat. „Uns ist beim Biosphärenreservat nach und nach immer bewusster geworden, wie unheimlich groß die Artenvielfalt gerade bei uns ist. 55 von 81 Arten sind bei uns heimisch“, berichtet die Pressesprecherin des Biosphärenreservats Christina Schmidt stolz.

Menschen haben hier vor Jahrhunderten die Teiche angelegt. Noch heute werden diese bewirtschaftet und für die Karpfenzucht genutzt. Das Mosaik aus Mooren, Heiden, Tagebauseen und kleinen Flüssen macht die Kulturlandschaft zum perfekten Lebensraum für Libellen und viele andere Wasserinsekten.
Zu den im Norden der Oberlausitz erfassten Arten zählen die stark gefährdete Östliche Moosjungfer, die gebänderte Heidelibelle aber auch neu aufgetauchte Arten, wie die Feuerlibelle und seit diesem Jahr auch der Spitzenfleck.

Herbert Schnabel beeindruckt bei seiner Arbeit vor allem eines. „Es ist nicht nur der enorme Artenreichtum an sich. Bei uns kann man ganze Schwäre an Libellen beobachten und das nicht nur in den Teichen, sondern auch in den Sümpfen, Mooren und an Fließgewässern“, sagt Schnabel, der sich über ein gesteigertes Interesse an Besuchern zu diesem Thema freuen würde. Bislang hat er im Sommer jeweils eine Führung angeboten. Ob nun noch einmal ein Sieg im Wettbewerb herausspringt oder nicht – „Libellenführungen werde ich in Zukunft auf jeden Fall häufiger mit einem Kollegen anbieten“, sagt er.

Das Biosphärenreservat hat sich in diesem Jahr bis zum 2. September in einer einer großen Konkurrenz mit namhaften Naturwundern zu behaupten. Unter den insgesamt 16 Mitbewerbern, die sich der Abstimmung unter www.sielmann-stiftung.de stellen, finden sich zum Beispiel die Harzer Hochmoore, die Mordaualm in den Berchtesgadener Alpen, das Geotop Saarschleife bei Mettlach, das Mergel-Kliff Klein Zicker auf Rügen oder die Solitäreiche im Wörlitzer Winkel.

TSK / 07.08.2018

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