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Lückenschluss auf der B 178n?

Lückenschluss auf der B 178n?

Der Neubau der Bundesstraße B 178 zwischen der Bundesautobahn A 4 und der Landesgrenze zu Polen ist für die Region im Dreiländereck ein unverzichtbares verkehrliches Infrastrukturprojekt. Foto: Steffen Linke

Gibt es nun endlich mal wieder einen Schub für eine der wichtigsten Verkehrsadern in unserer Region? Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der B 178 zwischen Oberseifersdorf bis zur Nordumgehung Zittau erlassen. Empfänger des Beschlusses ist das Sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr.

Oderwitz/Zittau. „Diese Straßenverbindung hat überragende Bedeutung für den grenzüberschreitenden Verkehr im Freistaat Sachsen“, ordnet Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, den Beschluss ein. „Der Neubau schafft zugleich eine deutliche Entlastung der Bürgerinnen und Bürger vom Durchgangsverkehr und damit von Lärm und Abgasen“, so Kraushaar weiter.
Mit dem Planfeststellungsbeschluss besteht sofort vollziehbares Baurecht für den genannten Abschnitt. Die noch verbliebene Lücke für den Neubau der B 178n auf der Strecke Löbau-Süd bis zur Landesgrenze zwischen Deutschland und Polen kann damit geschlossen werden. Der rund sechs Kilometer lange Abschnitt stellt einen Teil der großräumigen Verbindungsachse zwischen dem Oberzentrum Dresden über die Autobahn 4 und dem Oberzentrum Liberec dar. Der festgestellte Plan zeigt eine dreistreifige Bundesstraße mit einer Breite von 15,5 Metern. Die Fahrtrichtungen sind auf der gesamten Strecke durch einen verkehrstechnischen Mittelstreifen voneinander getrennt. Durch den regelmäßigen Wechsel von zwei- und einstreifigen Abschnitten in beiden Fahrtrichtungen sind durchgängig sichere Überholmöglichkeiten gegeben. Änderungen und Ergänzungen im Wegenetz komplettieren den Straßenneubau.
Der dreistreifige Neubauabschnitt verläuft überwiegend auf Flächen, die gegenwärtig landwirtschaftlich genutzt werden. Er umfasst sechs Brückenbauwerke, von denen drei ökologische Funktionen als Tierpassagen und Fledermauskorridore haben werden. Die Trasse hält ausreichend Abstand von Siedlungen, sodass keiner der für die Lärm- oder Schadstoffbelastung geltenden Grenzwerte überschritten wird. Umfangreiche landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen – anrechenbare Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Umfang von 280.020 Quadratmetern sowie 243 Baumpflanzungen – gewährleisten eine vollständige Kompensation der Eingriffe in die Umwelt. Allein für den dauerhaften Waldverlust von rund 4.000 Quadratmetern findet eine Wiederaufforstung bei Kottmarsdorf auf knapp 69.000 Quadratmetern statt.

Der Planfeststellungsbeschluss und die planfestgestellten Unterlagen werden in den Städten Löbau, Herrnhut, Seifhernnersdorf, Ostritz und Zittau sowie in den Gemeinden Großhennersdorf, Mittelherwigsdorf, Oderwitz, Kottmar, Obercunnerdorf und Niedercunnersdorf ausgelegt. Auslegungsort und -zeit werden vorher ortsüblich bekannt gemacht, heißt es.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Stephan Meyer hofft, dass die europaweite Ausschreibung zügig vonstatten geht und 2021 die ersten Arbeiten erfolgen können und 2024 die Straße in Betrieb geht.

Ursprünglich war die Fertigstellung der gesamten B 178n von Zittau bis Weißenberg für 2008 geplant!

Redaktion / 02.12.2020

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Kommentare zum Artikel "Lückenschluss auf der B 178n?"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Torsten schrieb am

    Hallo Bernd,

    wie soll denn der Abschnitt von Löbau nach Salzenforst Deiner Meinung nach genau verlaufen - entlang der B6? Bis Bautzen - und dann wie weiter?

  2. Bernd schrieb am

    Der Bau von Oderwitz bis zum Anschluss Polen ist schon lange überfällig. Im Gegensatz dazu ist der Sinn des wenig genutzten Abschnitts Löbau-Weißenberg fraglich. Die einzige Nutzungsmöglichkeit dieses Streckenverlaufes wäre eine Weiterführung bis Cottbus. Da dies Utopie bleiben wird, ist ein Rückbau angebracht und die Verlegung dieses Abschnitts nach Salzenforst zur A4. Der Anschluss der Zittauer Region an Bautzen und A4 wird immer wichtiger. Es gibt auch leider keine nutzbaren Angebote vom ÖPNV.

  3. Torsten schrieb am

    Na das wurde ja auch mal Zeit. Und Ersatzflächen für Flora und Faune sind - auf den ersten Blick - auch gleich mit eingeplant - sehr vorbildlich!!! Da freue ich mich schon auf die erste Fahrt auf der neuen Strecke ins Dreiländereck.

  4. Fritz schrieb am

    Es wird nicht lange dauern, da werden die ersten Klimaterroristen auf den Baumhäusern sitzen...

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