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Nach dem Pfiff ist 
vor der Putz-Schicht

Nach dem Pfiff ist 
vor der Putz-Schicht

Nach Trainingsschluss ist für die Handballerinnen und Handballer des HVO Cunewalde noch längst nicht Feierabend.

Bautzen/Cunewalde. Nach dem Schlusspfiff ist vor der Putzschicht: Wenn die Handballerinnen und Handballer des HVO Cunewalde ihr Training oder Punktspiel absolviert haben, ist noch lange nicht Schluss in der Halle. Schließlich gilt es, die Spuren der abendlichen Aktivitäten zu beseitigen, damit am nächsten Morgen der Schulsport ohne Beeinträchtigung starten kann. Und so drehen die Vereinsmitglieder nach Trainingsschluss mit Pumpspender, Lappen und Wischmob ihre Runden, bis das Parkett wieder strahlt.

Damit ist es allerdings nicht getan: „Damit Pässe einhändig gefangen werden und Würfe spektakulär ins Tor rauschen, nutzen wir Handballer sogenanntes Harz – ein spezielles Haftmittel“, erklärt Vorstandsmitglied Florian Sieber, der auch als Coach der 1. Männermannschaft fungiert. Doch was den Handballsport so spektakulär macht, bedeutet Schwerstarbeit auch nach dem Abpfiff: „Das Harz muss nach jedem Spiel gründlich entfernt werden. Das ist nicht nur für die Optik wichtig, sondern vor allem für die Sicherheit aller Sportler in der Halle. Denn: Jeder Harzfleck kann zur Rutschgefahr werden und Verletzungen nach sich ziehen.“ Jahr für Jahr kostet die erforderliche Sonderreinigung die HVO-Handballer mehrere tausend Euro, wie der stellvertretende Vereinsvorsitzende Hagen Ebert betont. 

Dieses Geld wollen sich die Sportler aus der Gemeinde zwischen Bieleboh und Czorneboh künftig sparen – nicht etwa, indem sie auf die Reinigung verzichten, sondern indem sie noch gründlicher Hand anlegen: „Damit wir die nötige Qualität erreichen und die Böden zuverlässig schützen, brauchen wir professionelle Reinigungstechnik“, so Hagen Ebert. 

Um diese hochwertige und teure Technik beschaffen zu können, hat der HVO Cunewalde eine Crowdfunding-Kampagne auf der von den Volksbanken betriebenen Plattform „Viele schaffen mehr“ gestartet. Unter dem Motto „Spiel. Sieg. Saubermachen. Handballer müssen putzen!“ sind alle Unterstützer aufgerufen, bis Ende November 2.000 Euro für die Beschaffung des nötigen Equipments aufzubringen. Dazu gehören zwei bis drei Reinigungsmaschinen, ebenso viele Verlängerungskabel, Sonder-Reinigungsmittel für die Harzentfernung sowie Pumpspender für die sorgfältige Dosierung. „Dadurch, dass wir die Reinigung selbst übernehmen, können wir mehrere tausend Euro einsparen – pro Saison“, erklären Florian Sieber und Hagen Ebert. Dies ist insbesondere in der gegenwärtigen Situation wichtig: Schließlich stehen die Cunewalder Handballer seit dem Brand in der Turnhalle ihrer Heimatgemeinde ohne eigene Sportstätte da. Um die Hallen beispielsweise in der Kreisstadt Bautzen nutzen zu können, müssen sie ungeachtet der nicht selbst verschuldeten Misere hohe Nutzungsgebühren zahlen. „Insofern stellt die Aktion auch einen Beitrag zur Sicherung der Zukunft unseres Vereins dar“, betont Hagen Ebert. Doch auch, wenn die Cunewalder Halle – immerhin gibt es hoffnungsvoll stimmende Ansätze – in absehbarer Zeit wieder nutzbar sein sollte, ist das Geld nicht verloren: „Wir putzen dann natürlich auch in unserer eigenen Heimat-Halle“, versichert Florian Sieber. Denn die Spezialreinigung kostet in Cunewalde nicht weniger als in Bautzen. 

Der Spendenlink lautet: https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/hvo-cunewalde.

Uwe Menschner / 18.10.2025

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