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Corona-Protest: O-See-Challenge-Hauptsponsor steigt aus

Corona-Protest: O-See-Challenge-Hauptsponsor steigt aus

André Werner bei einer Veranstaltung in Olbersdorf mit Altministerpräsident Stanislaw Tillich Foto: Peter Weißbach

Leutersdorf. Der Unternehmer André Werder, einer der vier Hauptsponsoren der O-See-Challenge, hat für einen Paukenschlag gesorgt. Der Experte für Bedachungen (u.a. der Stadien in Dresden und Aue) hatte sich am 23. Dezember mit einem Brief an das Team des O-See Sports e.V. und vorrangig an Dr. Klaus „Benno“ Schwager gewandt. Werder kündigt darin an, als Sponsor des Crosstriathlons rund um den Olbersdorfer See komplett auszusteigen.

Überschrieben ist der dieser Tage öffentlich gewordene Brief mit „Nachruf – Ein Volk gibt sich selbst auf“. Werder schreibt u.a.: „Unsere Wege trennen sich; sie laufen offensichtlich in gänzlich gegensätzliche Richtungen und das finde ich zutiefst traurig (...) Schon in diesem Sommer habe ich bedauernd festgestellt, dass das sportliche Event als solches benutzt wurde, um Politik eine Bühne zu bieten, einer Politik, die unsere Gesellschaft zunehmend – und ich behaupte absichtlich – spaltet (...) Werden bald zum ersten Mal Teile der Menschen, die auch gern an dieser Sportveranstaltung teilnehmen würden, vom Wettkampf ausgeschlossen? Haben wir im Jahr 2022 3G-Wettkämpfe? Oder 2G? Oder 2G+? (...) Wie sieht es aus mit Menschen, die gegen den Entzug ihrer Freiheitsrechte aufbegehren? Toleriert ihr diese? (...) Ich werde mich an keiner Form der Spaltung beteiligen und an keiner Form der Diffamierung und Ausgrenzung anders Denkender oder anders Handelnder“. Werder betont, nicht zur Verfügung zu stehen, wenn Kräften ein Forum geboten werde, „die der Meinung sind, die Meinungs- und Deutungshoheit für die gesellschaftliche Situation zu besitzen (...) Ihr mögt einwenden, dass es unter den derzeitigen, aktuellen Umständen keine andere Wahl gibt, als sich angemessen anzupassen. Aber das stimmt nicht. Man hat immer eine Wahl“, notfalls falle dann eine Veranstaltung auch mal aus.

Der Oberlausitzer Kurier erreichte Dr. Klaus Schwager am Dienstag telefonisch. Schwager betonte, dass er sich über die Feiertage mit den Vorwürfen nicht näher befassen wollte und mit Vereinskollegen noch keine Antwort verfasst habe. Er bezeichnete die Vorwürfe André Werders als „diffus“. Man sei stets für gemeinsame Erlebnisse angetreten. Diesbezüglich hatte Werder im Offenen Brief betont: „Egal wer Du bist, egal wo Du herkommst, egal welcher Nationalität oder Religion Du bist, egal wie Du Deinen Alltag meisterst; wenn die Menschen am Start der O-See-Challenge stehen, gibt es nichts was sie trennt, sondern nur den Sport.“ Dr. Schwager sieht den Bestand des Events durch den Ausfall Werders als „nicht gefährdet“ an. Gegenüber dem Oberlausitzer Kurier bekundete Werder, auf seinen Brief habe er immense Zustimmung aus Unternehmerkreisen erfahren. Endlich habe einmal jemand die „lähmende Sprachlosigkeit der Wirtschaft“ durchbrochen, höre er.

Till Scholtz-Knobloch / 09.01.2022

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