Oberlausitz-Klinik als Betreiber
Das Barmherzigkeitsstift war zwischen 1824 und 1826 auf Veranlassung von Johann Gottfried Bönisch erbaut worden.
Kamenz. Die Oberlausitz-Kliniken gGmbH (OLK) will die künftige betreute Wohneinrichtung für Senioren im Barmherzigkeitsstift betreiben. Dies wurde unlängst im Rahmen eines Vor-Ort-Termins mit Vertretern der Stadtverwaltung, des Eigentümers und der OLK bekannt gegeben. Diese betreibt neben den Krankenhäusern in Bautzen und Bischofswerda über ihre Tochtergesellschaft Westlausitz Pflegeheim und Kurzzeitpflege gGmbH Einrichtungen in Ohorn, Pulsnitz und Elstra. Auch im Zusammenhang mit dem geplanten Trägerwechsel des bislang von den Maltesern geführten Kamenzer Krankenhauses war das Unternehmen Gegenstand von Spekulationen.
Der Kamenzer Stadtrat hatte im September 2018 den Verkauf des Barmherzigkeitsstiftes für 312.000 Euro an die in Bautzen ansässige Hentschke-Bau GmbH für die Nutzungsart „barrierefreies/altengerechtes Wohnen“ beschlossen. Bestandteil des Beschlusses war eine Bauverpflichtung innerhalb von zwei Jahren nach notarieller Beurkundung des Kaufvertrags. Im April 2019 genehmigte der Stadtrat den Weiterverkauf an die Alscher Kamenz GbR sowie die Hentschke Dienstleistung II GmbH.
Das Barmherzigkeitsstift war zwischen 1824 und 1826 auf Veranlassung von Johann Gottfried Bönisch erbaut worden und diente bis 2000 als Krankenhaus, zuletzt von den Maltesern betrieben. Seitdem steht es leer. In einer 2014 durch die Stadt Kamenz erstellten Nutzungsstudie wurde das Konzept eines „Baselitzmuseums“, das hier eingerichtet werden sollte, als nicht tragfähig eingeschätzt. Bereits zuvor hatte die Stadt An- und Erweiterungsbauten abgebrochen und eine Schwammsanierung durchgeführt, um den Verfall zu verhindern. In dieser Studie war unter anderem die Unterbringung der Stadtbibliothek befürwortet worden, die jetzt ihr neues Domizil im erweiterten Lessing-Gymnasium bekommt. Auch die Unterbringung eines Hospizes erschien als machbar.