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Preisexplosion zwingt ein Hobby in die Knie

Preisexplosion zwingt ein Hobby in die Knie

Roland Skupin (links) im Gespräch mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und einem Aussteller von Modellschiffen bei der Modellmesse „Modell und Bahn“ in Löbau. Foto: privat

Mit den ausufernden Energiekosten gehen nicht allein Handel und Gewerbe in die Knie. Auch die Freizeit ist auf Talfahrt. Die schon 2022 ausgefallene Modellbahnmesse des Görlitzer Modellbahnvereins in den Löbauer Messehallen findet auch 2023 nicht statt.

Görlitz/Löbau. „Hygienekonzepte und Zugangsbeschränkungen, verpflichtende Zugangskontrollen und vieles mehr. Das war letztlich weder personell, noch finanziell durch den Verein zu realisieren“, fasst Roland Skupin, Chef der Görlitzer Modellbahner im Rückblick zusammen, wieso es im Januar 2022 die stets heiß ersehnte Messe nicht gab. „Wir haben aufmerksam auch andere Veranstaltungen beobachtet und festgestellt, dass es unter Corona zudem einen Rückgang der Besucherzahlen von bis zu 50% gegeben hat“, fügt er im Gespräch mit der Redaktion an. Alles andere als eine Absage wäre für den Verein existenzbedrohend gewesen. Ende 2021 beschloss man, die Ausstellung erst im Januar 2023 durchzuführen. Doch die Ausstellungshallen in Löbau werden mit Gas beheizt. „Kommt es im Winter zu Rationierungen werden Sport- und Veranstaltungshallen wahrscheinlich unter den ersten sein, die nicht mehr heizen können“, meint er. Durch den Anstieg der Treibstoffpreise erhöhten sich überdies Transportkosten der Aussteller. Die Kettenreaktionen von weiteren Preissteigerungen rattert er souverän herunter. Eine erste Hochrechnung habe Mehrkosten, gegenüber der letzten Ausstellung 2020, von über 17.000 Euro ergeben – und dies bei anzunehmend weniger Besuchern. Ein weiteres Problem sei, dass in der kleinen Messehalle (Blumenhalle) weiterhin das Impfzentrum untergebracht ist. Damit fehle Ausstellungsfläche und die gastronomische Versorgung. Nun prüfe man eine Verlagerung in wärmere Tage, um auf die kostenintensive Beheizung verzichten zu können und Varianten der Ausstellungsgröße oder gar eine Terminverschiebung in das Jahr 2024. „Lässt sich keine zufriedenstellende Lösung finden und die gegenwärtige finanzielle Situation bleibt auf Dauer bestehen, wäre dies leider das Ende der Ausstellung in der bisherigen Form“, sagt Roland Skupin.

Vom 30. September bis 2. Oktober wird die erweiterte TT-Vereinsanlage bei der „modell-hobby-spiel“ in der Messe Leipzig gezeigt „und am 2. Adventswochenende werden wir damit in der ehemaligen Adler-Filiale, im Neiße-Park Görlitz-Königshufen, vertreten sein“, verspricht er als kleines Trostpflaster.

Till Scholtz-Knobloch / 19.09.2022

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