Ritterschlag für erfahrenen Kaninchenzüchter!

Alexander Hensel aus Sohland am Rotstein, Mitglied im Herwigsdorfer Rassegeflügel- und Rassekaninchenzuchtverein, verwöhnt seinen Rammler namens Helmut mit vielen Streicheleinheiten. Foto: privat

Der aktuell circa fünf Kilogramm schwere Rammler hat bei Alexander Hensel zu Hause knapp 40 Nachkommen in diesem Jahr gezeugt! Foto: privat
Für Alexander Hensel aus Sohland am Rotstein ist es als Kaninchenzüchter sozusagen ein Ritterschlag: Sein Rammler Meißner Widder in gelb wird abgesamt, um die Rasse auch in Zukunft am Leben zu halten.
Sohland am Rotstein/Herwigsdorf. Der zweifache verheiratete Familienvater kennt aus seiner Tätigkeit als selbstständiger Besamer für Kühe, dass Sperma eingefroren wird und Genreserven geschaffen werden, zum Beispiel bei Auerochsen, Pinzgauer Rindern usw..
Meißner Widder besitzt Alexander Hensel seit 2011. „Vorher hatte ich andere Rassen aber diese Rasse ist genau mein Ding, weil ich ein Faible dafür habe“, sagt er. Sein Rammler namens Helmut, der jetzt abgesamt wird, geboren 2024, ist reinrassig, tätowiert, ausstellungserprobt und strotzt nur so vor Männlichkeit.
Das aktuell circa fünf Kilogramm schwere Tier hat bei Alexander Hensel zu Hause knapp 40 Nachkommen in diesem Jahr gezeugt!
Der Züchter füttert den Rammler zweimal täglich mit Heu, Gras, Schalen von Gemüse, hartem Brot und frischem Wasser und bereitet seinen „Liebling“ für Ausstellungen vor. Durch seine vielen Streicheleinheiten habe sich ein sehr vertrautes Verhältnis zwischen Tier und Mensch entwickelt, wie er betont.
Da Alexander Hensel aktives Mitglied im Herwigsdorfer Rassegeflügel- und Rassekaninchenzuchtverein ist, wurde der Rammler am 1. Advent des vergangenen Jahres zur Lokalschau von Preisrichter Jens Zscharschuh entdeckt. Jens Zscharschuh ist auch derjenige, der das Sperma von dem Rammler in Pirna gewinnt und nach Mariensee abliefert. In Mariensee, Neustadt am Rübenberge befindet sich das Institut für Nutztiergenetik.
Das gewonnene Sperma wird dort auf verschiedene Qualitätsmerkmale geprüft und zuletzt eingefroren. Im Institut ist es laut weiteren Informationen von Alexander Hensel lange Zeit lagerfähig und dient somit als Genreserve.
„Wenn diese Rasse es nicht schafft, sich selber zu erhalten, hat man dort später einmal Zugriff darauf und könnte diese Rasse in diesem Farbschlag wieder neu aufleben lassen“, sagt er.
Nachdem Alexander Hensel 2019 schon einmal Meißner Widder in den Kölner Zoo geliefert hatte, „ist das jetzt natürlich die größte Auszeichnung für mich, ein Teil dieses Förderprojektes zu sein“, das Sachsen als erstes Bundesland initiiert habe. Es sei sozusagen ein Ritterschlag für den Kaninchenzüchter.
Seine Meißner Widder und seine Sachsenhühner in gelb (auch extrem gefährdet) werden am Sonntag, 30. November, zur Lokalschau des Herwigsdorfer Rassegeflügel- und Rassekaninchenzuchtvereins im Vereinshaus zu besichtigen sein. An diesem Hobby habe seine ganze Familie Spaß.