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Sandwichplatten als Zeichen für Innovation

Sandwichplatten als Zeichen für Innovation

Acosa-Geschäftsführer Frank Zenker (links) erläuterte den Eröffnungsgästen, unter ihnen Ministerpräsident Michael Kretschmer (rechts), auf einem Rundgang die Produktpalette des Unternehmens. Foto: Uwe Menschner

Die Aircraft Composites Sachsen GmbH (Acosa) hat ihr neues Werk in Kodersdorf eröffnet. Die Tochter der Elbe Flugzeugwerke GmbH stellt hier Frachtraumverkleidungen und Bodenplatten für Airbus her.

Kodersdorf. Sandwichplatten. Das klingt erst einmal nicht unbedingt nach Hightech. Ein paar Schichten unterschiedlicher Materialien aufeinander gepackt, verklebt – und das war’s? Weit gefehlt.

„Unsere Leichtbaukomponenten werden auf modernsten CNC-gesteuerten Fertigungsanlagen hergestellt und danach manuell mit Anbauteilen und Funktionalelementen komplettiert“, erklärt der Geschäftsführer der Aircraft Composites Sachsen GmbH, Frank Zenker. Immerhin kommen die in Kodersdorf gefertigten Elemente in der Luftfahrt zum Einsatz – einer der sensibelsten Branchen überhaupt, wenn es um Sicherheit und Zuverlässigkeit geht.

Die Acosa GmbH stattet die Airbus-Baureihen 320 und 321 mit Bodenplatten und Frachtraumverkleidungen aus.
„Airbus stellt höchste Anforderungen hinsichtlich der Präzision“, betont Andreas Sperl. Und er muss es wissen, kennt er doch als Geschäftsführer der Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW) die Abläufe des größten europäischen Luftfahrtkonzerns aus dem Effeff.
Schließlich liefert das in Dresden ansässige Unternehmen bereits seit Jahrzehnten Leichtbaukomponenten an Airbus und rüstet Passagierflugzeuge zu Frachtmaschinen um. Und so wie bei Airbus die Zeichen auf Wachstum stehen, gilt dies auch für die Zulieferer.
„Wir verlagern keine Arbeitsplätze von Dresden nach Kodersdorf, sondern schaffen hier komplett neue Kapazitäten“, versichert Andreas Sperl. Dabei war es keineswegs sicher, dass die 40-Millionen-Euro-Investition in Kodersdorf stattfindet: „Wir wollten eigentlich nicht in Deutschland investieren und haben weltweit nach einem Standort gesucht“, bekennt der EFW-Geschäftsführer. Der heutige sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer habe bei einem Treffen noch als CDU-Bundestagsabgeordneter sehr direkt gefragt: „Warum nicht Kodersdorf?“
Und tatsächlich: Warum nicht? „Wir hatten mit einer anderen Tochter, der CCI Assembly GmbH, bereits gute Erfahrungen an diesem Standort gemacht“, so Andreas Sperl. Diese fertigt seit 2016 ebenfalls Leichtbaukomponenten für Airbus.

Und auch was die Unterstützung durch Politik und Verwaltung anbelangt, habe man sich nie beklagen können: „Und so steht das Werk jetzt eben hier.“ Mit einer Gesamtbauzeit von nur 14 Monaten habe man wohl „einen neuen Rekord aufgestellt.“
Und es soll weiter wachsen. Ab Juni, wenn die Serienfertigung beginnt, will Acosa mit circa 100 Beschäftigten bis zum Jahresende 42.000 Leichtbauplatten fertigen.

2019 sollen es mit 130 Mitarbeitern 200.000 Platten sein. Mittelfristig sieht Andreas Sperl die Zahl der Arbeitsplätze bei bis zu 200.
Den dafür benötigten Platz hat die Acosa GmbH bei der Planung ihrer großzügig bemessenen Hallen bereits berücksichtigt. Und „Ideengeber“ Michael Kretschmer war bei der offiziellen Werkseröffnung natürlich auch dabei und würdigte diese als „Beispiel für den erfolgreichen Wandel der Lausitz von der Kohle- und Energieregion zur Innovationsregion.“

Und auch Andreas Sperl versucht sich hierzu als regionaler Mutmacher: „Trotz aller Strukturbrüche sehe ich die Lausitz als eine Region mit einer guten Zukunft.“

Uwe Menschner / 29.05.2018

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