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Sparkasse: Weniger Filialen, mehr Geld

Sparkasse: Weniger Filialen, mehr Geld

Aus Kostengründen schließt die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien bis 2020 einige Filialen in der Region, so auch die in Zittau-Süd. | Foto: Steffen Linke

Landkreis Görlitz. Das hat irgendwie schon einen Beigeschmack. Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien hat ein für Montag, 25. April, schon länger angesetztes offizielles Pressegespräch zur Jahresbilanz 2015 in Zittau abgesagt, weil der Vorstandsvorsitzende Michael Bräuer zuvor schon an die Öffentlichkeit gegangen ist. Bei dem Termin sollte es unter anderem um die Reaktionen der Sparkasse auf die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gehen. Das Finanzinstitut verschickte stattdessen eine Mitteilung und ließ den Pressetermin sausen.

Wie aus den Ausführungen hervor geht, konnte die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien laut Michael Bräuer das Geschäftsjahr 2015 mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abschließen und ihre Stellung als Marktführer im Kreis klar behaupten. Der Jahresüberschuss liegt mit 4,5 Millionen Euro allerdings wieder unter dem Vorjahreswert. Die Negativzinspolitik der EZB und das Anwerfen der Notenpresse durch die Europäische Zentralbank hätten begonnen, massive Nebenwirkungen zu zeigen, so Bräuer. Sollte die EZB auch in „den nächsten Jahren den Patienten Europa mit einer Überdosis an Geld versorgen,“ so ist nach Meinung des Vorstandsvorsitzenden der Kollaps des Euroraums nur eine Zeitfrage. Darauf werde  sich die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien auch im Interesse ihrer Kunden vorbereiten. Nicht zuletzt wegen der europäischen Finanzentwicklung setzt die Sparkasse den Rotstift an. So werden die Filialen in Uhyst, Hagenwerder, Görlitz-Südstadt, Obercunnersdorf, Leutersdorf und Zittau-Süd bis 2020 geschlossen. Dies habe auch mit der abnehmenden Zahl der Kundenbesuche zu tun und der Tatsache, dass das Internet immer stärker genutzt werde. Alternativen wie die mobile Filiale oder Bargeldagenturen würden aber weiterhin angeboten.

Sparen will man auch bei den Mitarbeitern, deren Zahl in den nächsten Jahren ohne betriebsbedingte Kündigungen verringert werden soll. Teilzeitarbeit soll stattdessen ausgebaut werden.
Allerdings gibt es auch Positives zu berichten. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung im Landkreis Görlitz überstieg die Bilanzsumme der Sparkasse erstmals den Wert von drei Milliarden Euro. Der Hauptgrund dafür war ein deutlicher Anstieg der Kundeneinlagen. Neue Darlehen in Höhe von 160,5 Millionen Euro wurden zugesagt. Der Großteil davon entfiel auf Unternehmen und Selbstständige (58,3 Prozent). Deutlich rückläufig war das Geschäft mit Krediten an Kommunen und öffentliche Haushalte. Sehr erfreulich verlief hingegen das Geschäft mit polnischen und tschechischen Kunden. Hier gab es zweistellige Zuwachsraten.

Neben dem weiteren Ausbau des rentablen Kundenkreditgeschäftes soll perspektivisch auch das Angebot der Internet-Filiale deutlich erweitert werden. So sollen Kunden in Zukunft Baufinanzierungen mit der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien vollständig über das Internet abschließen können.

Redaktion / 27.04.2016

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