Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Spreehotel in Bautzen bleibt Asylunterkunft

Spreehotel in Bautzen bleibt Asylunterkunft

Die Kosten für Miete, Betrieb und Betreibung des Spreehotels bleiben unverändert.

Bautzen. Der Landkreis Bautzen wird das ehemalige Spreehotel in Bautzen zunächst bis Ende Februar 2026 weiter als Asylunterkunft nutzen. In der Unterkunft werden wie bisher Asylbewerber untergebracht. Dadurch können in anderen Objekten – insbesondere in der Macherstraße Kamenz – Kapazitäten für die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen freigehalten werden. Die leerstehende Unterkunft in der Dillinger Straße in Hoyerswerda wird zudem in den Standby-Betrieb versetzt.

Die Entscheidung, die Unterkunft Spreehotel nicht bereits Ende Oktober auslaufen zu lassen, erfolgte aufgrund aktualisierter Zuweisungsprognosen für Ukrainer durch die Landesdirektion. Nach der Verteilungsplanung rechnet der Landkreis Bautzen aktuell mit einer Zuweisung von etwa 150 ukrainischen Flüchtlingen pro Monat. Um Kapazitäten dafür zu schaffen, wird das Spreehotel vor allem für die Unterbringung von Asylbewerbern weiterhin genutzt.
Die Kosten für Miete, Betrieb und Betreibung des Spreehotels bleiben unverändert. Seit Beginn der Nutzung im November 2022 sind rund 5,8 Millionen Euro angefallen. Dem Landkreis entstehen daraus jedoch keine Mehrbelastungen, da die Ausgaben über die Flüchtlingspauschale des Freistaates nach dem Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetz erstattet werden. Dies gilt für aufgenommene Asylbewerber während der Verfahrensdauer, für Ukrainer nur im ersten Monat nach ihrer Ankunft im Landkreis. Aus diesem Grund soll das ehemalige Spreehotel vorrangig für Asylbewerber genutzt werden, welches Platz für maximal 190 Personen bietet.

Mit Stand Februar 2025 waren rund 3.500 Ukrainerinnen und Ukrainer im Landkreis Bautzen gemeldet. Darunter befanden sich 1.635 erwerbsfähige Ukrainer, davon waren 815 arbeitslos. 509 waren sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das entspricht einer Beschäftigungsquote von 31,1 Prozent. Die Beschäftigungsquote von Ukrainern liegt in Sachsen bei 29 Prozent, vier Prozent unter dem deutschen Durchschnitt. Eine Auswertung erfolgt jedoch nur bis auf Ebene des Bundeslandes, nicht bis auf die Landkreise. Zur Steigerung der Integration in eine Beschäftigung führt das Jobcenter engmaschige Beratungsgespräche mit den ukrainischen Leistungsbeziehern, gibt verstärkt Stellenangebote aus und fordert zusätzliche Eigenbemühungen. Der Arbeitgeberservice des Jobcenters steht im engen Austausch mit regionalen Arbeitgebern, geht aktiv auf diese zu und bietet Bewerber an. Zudem werden mit regionalen Arbeitgebern und Zeitarbeitsfirmen Bewerbertage durchgeführt.

Weitere aktuelle Artikel