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Stolpersteine zur Erinnerung

Stolpersteine zur Erinnerung

Die Stolpersteine sind kleine Denkmale aus Beton und Messing, die an Menschen erinnern, die während der NS- Herrschaft verfolgt und ermordet wurden. Foto: Patrick Weißig

Zittau. Der Künstler Gunter Demnig verlegt am Montag, 2. Dezember, vier weitere Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Gessler. Bruno, Ema, Hans und Otto Gessler wohnten bis 1938 in der Äußeren Weberstraße 79. Die Gesslers waren jüdischer Herkunft, betrieben ein Schuhgeschäft in der Inneren Weberstraße und wurden unter dem nationalsozialistischen Regime als Juden verfolgt.
Hans überlebte als einziger von ihnen den Holocaust. „Nun gedenken wir der Familie, indem wir vor ihrem ehemaligen Wohnhaus Stolpersteine verlegen“, so Yvonne Müller, verantwortlich für das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit in der Hillerschen Villa. Die Stolpersteine seien das größte dezentrale Mahnmal der Welt für Verfolgte des Nationalsozialismus. Als Beitrag dazu werden um 13.30 Uhr am Kronenkino Zittau Schülerprojekte zum Thema präsentiert. Im Anschluss werden um 15.00 Uhr die Stolpersteine an der Äußeren Weberstraße 79 verlegt. Nachfahren werden bei der Verlegung der Stolpersteine anwesend sein.

Die Stolpersteine selbst sind kleine Denkmale aus Beton und Messing, die an Menschen erinnern, die während der NS- Herrschaft verfolgt und ermordet wurden. In den Bürgersteig eingelassen, werden sie vor dem letzten selbstgewählten Arbeits- oder Wohnort verlegt. Die Stolpersteine sollen Passanten zum „gedanklichen“ Stolpern, Innehalten und Nachdenken verleiten.
In Zittau werden die Stolpersteine durch die Netzwerkstatt der Hillerschen Villa betreut. Begründer der Aktion Stolpersteine in Zittau ist die 2004 gegründete Initiative „Erinnerung & Versöhnung“. Die Verlegung wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Aktuell befinden sich in Zittau an 18 Orten 24 verlegte Steine. Am Montag, 2. Dezember, kommen in der Äußeren Weberstraße 79 – wie schon erwähnt – vier weitere hinzu.

Die Planungen laufen darauf hinaus, jedes Jahr eine Stolpersteinverlegung durchzuführen. Dazu müssen noch weitere Biografien erforscht und nicht zuletzt Spenden gesammelt werden. Mit 120 Euro kann die Verlegung eines Stolpersteins finanziert werden. Spenden können unter dem Spendenzweck „ Stolpersteine“ bei der Bank für Sozialwirtschaft, BIC BFSWDE33DRE, IBAN DE55850205000003645500 eingezahlt werden.

Steffen Linke / 01.12.2019

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