Truck Trial: Ein Versuch, der es in sich hat

So sieht es aus, wenn sich eines der Teilnehmerfahrzeuge beim Truck Trial so richtig in einem Schlammloch festgefahren hat. Foto: TTCD e.V.
Hohwald. Die Geräuschkulisse ändert sich: Das Knacken und Brechen beim Mahlen von Gestein wird vorübergehend durch das Dröhnen kräftiger Motoren abgelöst. Am kommenden Wochenende, dem 26. und 27. August, jeweils ab 10.00 Uhr, findet im Lamprophyrsteinbruch Oberottendorf im Hohwaldgebiet der vierte Lauf zur Internationalen Truck Trial Meisterschaft statt. „Zum wiederholten Male hat uns die ProStein GmbH eingeladen, auf ihrem Gelände einen Wertungslauf für unsere Meisterschaft durchzuführen“, freut sich Manja Schmidt, 2. Vorsitzende des gastgebenden Truck Trial Club Deutschland e.V.
Das Wort „Trial“ leitet sich vom englischen „try“ – „Versuch“ – ab. Vor ungefähr 70 Jahren nämlich versuchten einige Unerschrockene erstmals, mit Motorrädern unwegsames Gelände zu durchqueren. „Das war zu jener Zeit wesentlich schwieriger als heute, und der Ausdruck Try beschreibt am Besten, was diese Unentwegten damals taten“, meint Manja Schmidt.
Blieben die „Trials“ anfangs den Motorradartisten vorbehalten, so stiegen in den 80er Jahren auch LKW-Piloten in die Szene ein. „Die LKWs fahren mit speziellem Allradantrieb und Kurzchassis auf extremen Parcours“, so die zweite Vorsitzende. Dies können Sandgruben, natürliche Landschaften oder auch – wie im Hohwaldgebiet – Steinbrüche sein.
„Im Vordergrund steht beim Trial die Fahrzeugbeherrschung in den ’Sektionen’ genannten Sonderprüfungen. Die Fahrtzeit spielt eine untergeordnete Rolle, obwohl die Höchstfahrzeit festgelegt ist, um eine Veranstaltung überhaupt im Griff zu halten“, erklärt Manja Schmidt. Gräben, Schlamm, Wurzeln, Steine, hohe Stufen, enge Kehren um Bäume und andere Hindernisse müssen möglichst fehlerfrei umfahren werden.
Vor dem Start darf die „Sektion“ von Fahrern und Beifahrern für maximal zehn Minuten besichtigt werden, danach ist jeglicher Zutritt ohne fahrbaren Untersatz tabu. Für Fahrfehler gibt es Strafpunkte, und die Teams dürfen auch die Einfahrt in eine Sektion verweigern, wofür sie jedoch mit der Maximalzahl an Strafpunkten belegt werden. Immerhin gehen die Crews mit ihren Fahrzeugen bei einzelnen Prüfungen an die fahrphysikalischen Grenzen ihrer nicht ganz billigen Trucks.
Der veranstaltende Truck Trial Club Deutschland (TTCD) e.V. ist Mitglied im Deutschen Motorsport-Verband (DMV) und hat seinen Sitz in Oranienbaum-Wörlitz (Sachsen-Anhalt).
„Wir möchten den Truck Trial Sport für jeden zugänglich machen und dafür jede Altersgruppe gewinnen und begeistern“, betont Manja Schmidt. Nach dem Rennen in Hohwald, in dessen Rahmen auch ein Gastrennen der tschechischen Truck-Trial-Serie stattfindet, geht es innerhalb der ITTM noch nach Elbingerode (Harz, 9. und 10. September).