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Unwetter sorgt für Stromausfälle und legt Bahnstrecken lahm

Unwetter sorgt für Stromausfälle und legt Bahnstrecken lahm

Aufräumen auf dem Hof der Grundschule in Goldbach: Wie hier hatten am Freitag die Bauhofmitarbeiter vielerorts im Stadtgebiet von Bischofswerda Unwetterschäden zu beseitigen. Foto: Stadtverwaltung Bischofswerda

Region. Das Unwetter der vergangenen Stunden hat in weiten Teilen des Landkreises Bautzen zu großen Schäden geführt. Noch am Freitagmorgen war der Zugverkehr auf den Streckenabschnitten Bautzen – Bischofswerda sowie Wilthen – Bischofswerda beeinträchtigt. Dort drehte sich aufgrund umgestürzter Bäume kein Rad. Einem Sprecher der Länderbahn zufolge pendelten die Trilex-Züge zwischen Görlitz und Bautzen, Dresden und Bischofswerda sowie Zittau und Wilthen. „Seit 13.30 Uhr ist die Strecke Görlitz – Dresden wieder durchgehend befahrbar. Von und nach Zittau dauern die Räumarbeiten jedoch nach wie vor an. Deshalb ist noch ein Busnotverkehr zwischen Bischofswerda und Wilthen notwendig“, sagte Trilex-Sprecher Jörg Puchmüller. „Wir bitten die Fahrgäste, sich im Internet, auf dem Trilex-Facebook-Kanal oder bei unseren Zugbegleitern über die aktuelle Lage zu informieren.“ Bereits am Donnerstagabend  hatte das Notfallmanagement den Weitertransport der Fahrgäste mit Bus und Taxi organisiert, soweit dies die Wetterlage ermöglichte. 

Umgestürzte Bäume sorgten unterdessen in Königsbrück, Kamenz und Demitz-Thumitz für Schäden an Fahrzeugen und Wohngebäuden. Ein böses Erwachen gab es für Besucher des Stadtbades in Königsbrück. Ihre Autos waren genauso in Mitleidenschaft gezogen worden, wie einige Pkw auf dem Behördenparkplatz an der Macherstraße in Kamenz. In der August-Bebel-Straße in Demitz-Thumitz kippte zudem eine Linde auf ein Wohnhaus und beschädigte dadurch das Dach. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. 

Darüber hinaus ging nach Angaben von Energieversorger ENSO in rund 2.500 Haushalten das Licht aus. Durch Sturmböen umgeknickte Bäume sorgten für gekappte Stromleitungen. Blitzeinschläge und vom starken Wind wie Streichhölzer umgeknickte Masten taten ein Übriges. Im Oberland beispielsweise waren noch Stunden nach dem Unwetter einige Haushalte wie die Oberschmiede in Sohland/Spree ohne Elektrizität. „Ich bin etwas ratlos“, sagte Inhaber Lucica Balulescu dem Oberlausitzer Kurier. Der Restaurantbetreiber hoffte darauf, dass die Stromversorgung schnell wieder hergestellt wird.  „Die meisten Störungen konnten in der Zwischenzeit auch mit Hilfe von Umschaltungen innerhalb des Stromnetzes beseitigt werden“, erklärte ENSO-Sprecherin Birgit Freund auf Anfrage. „Allerdings werden unsere Mitarbeiter in den kommenden Tagen noch an zahlreichen Stellen die Schäden beseitigen müssen, weil beispielsweise zunächst Provisorien errichtet wurden.“ Doch nicht nur starker Wind sorgte für Beeinträchtigungen. Augenzeugen berichten von größeren Hagelkörnern.

Der städtische Bauhof Bischofswerda ist zur Stunde im Stadtgebiet unterwegs, um die Unwetterschäden des gestrigen Tages zu beseitigen. „Wir bitten alle Grundstücksbesitzer und Anwohner, uns bei der Beseitigung der Schäden und Verunreinigungen vor ihren Grundstücken zu helfen – viele Bürger machen dies bereits, wofür wir uns ganz herzlich bedanken wollen! Gleichzeitig bitten wir um Verständnis, dass wir nicht überall sofort da sein können“, meinte Schiebocks Bauhofleiter René Wilhelm.

Die Integrierte Regionalleitstelle in Hoyerswerda meldete am Freitagvormittag für ihren Bereich mehr als 220 Rettungseinsätze. Der überwiegende Teil davon betraf einen Korridor zwischen Oberland, Radeberg, Pulsnitz und Kamenz. Zum Vergleich: Im Landkreis Görlitz mussten Einsatzkräfte wetterbedingt gerade einmal 17 Mal ausrücken.  Trotz allem habe sich das Wetterereignis nicht von anderen in besonderer Weise abgehoben, meinte Dienstgruppenleiter Lutz Strehlitz. „Von dem ganz großen Unwetter wie dem im Westen sind wir glücklicherweise verschont geblieben.“ In Wittichenau, wie er selbst beobachten konnte, sei von allem nichts zu spüren gewesen. Dort habe es lediglich leicht geregnet. (RED/Foto: Stadt Bischofswerda)

Redaktion / 23.06.2017

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