Verkehrsinsel wird zum Politikum

Die Verschwenkinsel auf der Nord- Ecke Goethestraße rief großen Unmut in Stadtratskreisen hervor. Nun soll sie wieder verschwinden.
Kamenz. Sind die Barrieren auf der Nordstraße ein Schildbürgerstreich oder ein geeignetes Mittel, um den Verkehr zu beruhigen? Dazu gehen die Meinungen zumindest zwischen der Fraktion Die Linke im Stadtrat und der Verwaltung auseinander. Während erstere der Meinung ist, dass das Verkehrshindernis schnellstens wieder verschwinden soll, findet die Verwaltung: Es soll bleiben.
Für den Linken-Stadtrat Wolfgang Schubert stellt die Barriere ein Ärgernis dar. Er erklärt: „Die Nordstraße ist gut ausgebaut und erlaubt einen Fahrzeugverkehr mit der innerorts zulässigen uneingeschränkten Geschwindigkeit.“ Hingegen verursache die aufgestellte Verschwenkinsel Verschlechterungen der Luftreinheit und eine Erhöhung der Verkehrsgeräusche, sie habe schon zu Unfällen geführt. Schubert fordert neben dem Abbau, dass derlei Maßnahmen künftig stets zuvor dem Stadtrat vorzulegen seien. Die Stadtverwaltung verteidigt indes die Maßnahme. Sie verweist auf die Abstufung der Nordstraße zur Gemeindestraße nach dem Bau der S 94 und darauf, dass insbesondere in Bernbruch Anwohner eine Beruhigung gefordert hätten. Ziel der baulichen Änderungen sei es gewesen, den Schwerlastverkehr zu reduzieren – und dies sei gelungen: Von circa 160 habe sich die Zahl der täglichen Lkw-Durchfahrten auf 100 verringert. Unfälle mit Bezug auf die Verschwenkinseln habe es nur zwei gegeben. Am Mittwoch nun entschied der Stadtrat mehrheitlich, dass die Insel auf der Nordstraße verschwindet, die in Bernbruch bleiben jedoch bestehen.