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Waldbühne bittet zur 27. Spielzeit

Waldbühne bittet zur 27. Spielzeit

Platz nehmen bitte: Andreas Trepte von der Spielgemeinschaft Schirgiswalde freut sich schon auf viele Waldbühnenbesucher.

Sohland/Spree. Die Requisiten stehen. Letzte Proben laufen. Dort wo in den 20er Jahren noch Volkshochschulkurse abgehalten wurden, machen unter Baumwipfeln und freiem Himmel die rund 20 Darsteller der Spielgemeinschaft Schirgiswalde in Kürze wieder Theater.

Am Samstag, dem 10. Juni 2017, soll unterhalb der Kälbersteine auf dem Privatgelände des bereits im vergangenen Jahrhundert verstorbenen Kammerherrn von Nostitz-Wallwitz der Startschuss fallen. „Eckhard, die Russen kommen“ nennt sich die Inszenierung, für die einmal mehr Autor Andreas Trepte das Drehbuch schrieb. Der 57-Jährige wählte als Grundlage russische Märchenfilme. Daher verwundert es auch nicht, dass sich während der angesetzten Vorstellungen hoch droben über den Köpfen der Zuschauer ein Hexenhäuschen dreht.

Von Beruf Ingenieur bei einem regionalen Energieversorger hatte der Lausitzer bereits recht früh zum Theater gefunden. Mit 18 gründete er sein eigenes Kabarett. Es bekam von ihm den Namen „Die Optimisten“ verpasst. Seit 1991 wirkt der Schirgiswalder auf der Waldbühne mit.

Getreu seinem Lebensmotto blickt Andreas Trepte hoffnungsvoll auf die kommende Spielzeit. Wieder rechnen er und seine Mitstreiter mit Hunderten Besuchern. Zum Vergleich: 2016 schauten sich rund 2.800 Frauen, Männer und Kinder die insgesamt 13 Vorstellungen an. Eine weitere fiel wetterbedingt ins Wasser.

Auch diesmal soll sich der imaginäre Vorhang 14 Mal öffnen. Neben dem einstudierten Theaterstück gibt es am 17. Juni ein Wiedersehen mit dem Kabarett „Die Oberlauser“. Einen Monat später am 16. Juli gastiert der Bergsteigerchor Sebnitz am Ortsrand von Sohland. Am 13. August kommen die Kleinsten auf ihre Kosten, wenn die Theatergruppe „Mimen Fundus NEO“ ihr Stück „Wie die Tiere die Menschen-Weihnacht kennenlernten“ aufführt. Den Saisonabschluss am 27. August bildet schließlich das Puppentheater Glöckchen mit „Geschichten vom Hündchen und Kätzchen“.

„In den Wintermonaten haben wir gemeinsam mit Requisiteur Gabriel Reinisch die Ausstattung für die Bühne entworfen“, erklärt Andreas Trepte. „Es wurde geschraubt und gehämmert. Und erst vor Kurzem ließen wir die nahezu fertigen Requisiten zum Spielort bringen. Auf diese Weise haben wir die spielfreie Zeit gut nutzen können.“ Nach Ende der letzten Saison kamen die Verantwortlichen zusammen, um Ideen für die neue Spielzeit zu sammeln. „In der Runde wird auch darüber beratschlagt, welches Equipment wir auf der Bühne benötigen“, führt der Drehbuchautor weiter aus. Das Ensemble könne zwar auf einen gewissen Fundus zurückgreifen. Doch nicht alles lasse sich für jedes Stück gebrauchen. In punkto Kostüme beispielsweise sind die Lausitzer gar auf Zukäufe angewiesen. Andreas Trepte: „Für unsere aktuelle Inszenierung haben wir Sachen im Katalog bestellt. Sie werden aus Moskau geliefert und sollten eigentlich dieser Tage bei uns eintreffen. Wenn die Bestellung nicht rechtzeitig da ist, sind wir dazu gezwungen, uns etwas einfallen zu lassen.“

Unterdessen steht ein Saporosch fahrbereit in den Startlöchern. An welcher Stelle in der märchenhaften Komödie das zu DDR-Zeiten recht weit verbreitete Fahrzeug zum Einsatz kommt, wollte noch keiner vorab verraten. Fest steht: Nach einer Explosion wird nichts mehr so sein, wie es war.
Damit beim Einsatz der Pyrotechnik nichts schief gehen kann, dafür sorgen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Sohland. Sie haben auch an sehr heißen und trockenen Tagen ein wachsames Auge auf das Waldbühnenareal. Zudem sorgen sie mit Tankwagen dafür, dass eine Wasserversorgung weitab vom Schuss gewährleistet ist.

Parkmöglichkeiten gibt es am Sohländer Stausee, am Ende der Spreetalstraße und entlang der Ellersdorfer Straße sowie in Schirgiswalde an der Kieferbergstraße und am Gondelteich, so die Organisatoren. Besucher sollten auf jeden Fall einen 15-minütigen Fußmarsch einkalkulieren. Wer sich nach dem Aufstieg erst einmal stärken und erfrischen möchte, hat gute Chancen. Eine Imbissversorgung wird garantiert. „Wir haben mit dem Betreiber alles vertraglich geregelt“, meint Christine Herold. Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Waldbühne Sohland-Schirgiswalde zeigt sich guter Dinge, dass die Anlaufschwierigkeiten im vergangenen Jahr damit behoben werden konnten. „Für uns ist es wichtig, dass die Zuschauer etwas zu Essen und zu Trinken bekommen.“

Jeweils 19.30 Uhr beginnen die Samstagsvorstellungen der Spielgemeinschaft Schirgiswalde, 15.00 Uhr die Aufführungen an den Sonntagen. Eine Stunde zuvor erfolgt der Einlass. Die Eintrittspreise wurden im Vergleich zu den Vorjahren um einen Euro angehoben. Für qualitativ hochwertige und mit viel Aufwand vorbereitete Stücke, wie es seitens der Interessengemeinschaft hieß.
Mehr Infos im Netz unter www.waldbuehne-sohland.de.

Roland Kaiser / 29.05.2017

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