Waldorfschule ehrt ihren Spiritus Rector posthum

Schulgeschäftsführer Bernhard Malina im November im MDR-Interview, als vor der Schule im ehemaligen Güterschuppen ein Triebwagen als Schülerclub aufgestellt wurde. Foto: Scholtz-Knobloch
Görlitz. Als Rudolf Steiner am 30. März 1925 in Dornach im Schweizer Kanton Solothurn stirbt, hinterließ er eine Vielzahl von angefangenen Projekten, die teilweise schon Wurzeln geschlagen hatten. So gab es bereits drei Waldorfschulen, eine kleine Klinik in Arlesheim, einige Bauern- und Gutshöfe wurden biologisch-dynamisch bewirtschaftet, aber alles steckte noch in den Kinderschuhen.
Nun jährt sich sein Todestag zum 100. Mal. Das Jubiläum gibt nun auch der Görlitzer Waldorfschule Gelegenheit, Steiners Lebenswerk „dankbar zu würdigen und kritisch zu reflektieren“, wie die Schule selbst formuliert und daran erinnert, dass es heute fast 1.300 Waldorfschulen, über 2.000 Waldorfkindergärten, große Landwirtschaftsbetriebe, Bio-Lebensmittelketten und hunderttausende Kleinbauern gebe, die dank biologisch-dynamischer Anbauweisen ohne Kunstdünger ihre Ernährung sichern können, ferner bekannte Marken biologisch-dynamischer Produkte, sozial-ökologische Banken, Krankenhäuser mit anthroposophisch erweiterter Medizin und Pflege, ganze heilpädagogische Dörfer, Camphills und Betriebsstätten. Steiners Ideen haben sich also enorm weiterentwickelt und seien ein Zeichen der Stärkung von Individualität, nachhaltiger Ressourcennutzung und Förderung sozialer Gerechtigkeit. „Dabei sind an vielen Orten Menschen tätig, die kaum einen Bezug zu Steiners Impulsen empfinden, gleichwohl sie diesen nun fortführen.“
Die Görlitzer Waldorfschule hat im März – und vor allem in der Festwoche vom 25. bis 29. März – mehrere Veranstaltungen rund um Rudolf Steiner und die Anthroposophie geplant. Der Auftakt findet jedoch bereits am 13. März, 19.30 Uhr, mit einem Vortrag von Andreas Neider statt: „Rudolf Steiner und die Anthroposophie – Der Stellenwert seines Werkes in der Waldorfpäfagogik“
Die weiteren Veranstaltungen: 20. März, 19.30 Uhr: Konzert mit dem Ensemble The Schoole of Night mit Maria Skiba (Sopran) und Frank Pschichholz (Laute), 25. März, 19.00 Uhr: „Zumutung Anthroposophie“ – Vortrag von Paolo Masini, 27. März, 19.00 Uhr; „Dreigliederung: was dem Menschen hilft, heilt auch die Gesellschaft“ – Vortrag von Johannes Halbauer, 28. März, 19.00 Uhr, „Die spirituelle Seite hinter der Waldorfpädagogik“ – Vortrag Andreas Gille, 29. März, 10.00 Uhr, Öffentliche Monatsfeier (Festansprache, Schülerauftritte, Beiträge des Kollegiums).