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Wie Bautzen zu (s)einer Gesprächskultur zurückfinden will

Wie Bautzen zu (s)einer Gesprächskultur zurückfinden will

In der Maria-und-Martha-Kirche am August-Bebel-Platz erlebt am Freitagabend die Diskussionsrunde „Zurück zur Sachlichkeit“ unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen ihre Feuertaufe. Foto: RK

Bautzen. Lang schon hat keine Veranstaltung in Bautzen bereits im Vorfeld eine solch große Aufmerksamkeit erlangt wie diese. Vor dem Hintergrund hätten die Organisatoren selbst eine Stadthalle Krone vermutlich ohne weitere Probleme gut füllen können. Erstmals stehen sich am 8. Februar vor Publikum zwei politische Widersacher gegenüber, die in der Vergangenheit immer wieder mit ihren Ansichten zur gesellschaften Entwicklung polarisierten - und das über die Stadtgrenzen hinaus. Vor allem im Internet zog das mitunter heiße Wortgefechte von Sympathisanten beider Personen nach sich. Am Freitagabend nun reden die Bloggerin und Botschafterin für Demokratie und Toleranz, Annalena Schmidt, sowie der Bautzener Unternehmer und Geschäftsführer der Hentschke Bau GmbH, Jörg Drews, von Angesicht zu Angesicht Tacheles. 

Im Zusammenhang mit dem Gesprächsforum „Bautzen – wir müssen reden! Zurück zur Sachlichkeit“ sind inzwischen auch alle sicherheitsrelevanten Themen abschließend behandelt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Unklar war zunächst, ob es nicht doch zu Tumulten kommt. Fest steht: Der Einlass erfolgt erst eine halbe Stunde vor Beginn der Diskussionsrunde. Diese startet gegen 19.00 Uhr. Besucher müssen sich auf jeden Fall auf Kontrollen einstellen, betonte ein Rathaussprecher. In dem Zusammenhang riet er davon ab, größere Taschen zur Veranstaltung mitzubringen. Der Eintritt selbst ist kostenfrei.

Aufgrund der hohen Publikumsnachfrage für das von Oberbürgermeister Alexander Ahrens ins Leben gerufene Gesprächsforum musste ein neuer Austragungsort gefunden werden, da innerhalb kürzester Zeit die Eintrittskarten für die zunächst im großen Saal des Burgtheaters geplante Veranstaltung vergriffen waren.

Um allen Interessenten Genüge tun zu können, wurde kurzfristig ein Raum gesucht, der mehr Zuschauer fassen kann. Da wegen anderer Veranstaltungen weder das Haupthaus des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters noch die Mehrzweckhalle „Am Schützenplatz“ zur Verfügung stehen, haben die Organisatoren ein Angebot der Evangelischen Kirchgemeinde St. Petri Bautzen angenommen. Die Stadt Bautzen und die Landeszentrale für politische Bildung verlegten die Diskussionsrunde kurzerhand in die Maria-und-Martha-Kirche.

Gerade mit Blick auf politische Diskussionen hat dieser Ort übrigens 1989 als Veranstaltungsraum für das Neue Forum Stadtgeschichte geschrieben. Hier finden bis zu 450 Zuschauer Platz, durch Öffnung der Emporen wäre die Kapazität im Bedarfsfall sogar noch erweiterbar. Darum sei es auch nicht länger notwendig, Eintrittskarten im Bautzener Bürgerservice abzuholen, hieß es.

Nach dem Willen des Stadtoberhauptes sollen 2019 nunmehr regelmäßige Veranstaltungen dieser Art stattfinden, um offen und konstruktiv miteinander über die Bautzener Gesellschaft sprechen zu können. Ein Ziel dabei ist, eine Antwort auf die Frage zu erhalten, wie sich in der Spreestadt trotz widerstreitender Interessen und unterschiedlicher Ansichten fair und ordentlich miteinander umgehen und diskutieren lässt.

Zum Auftakt am Freitagabend moderiert der Dresdener Historiker Dr. Justus H. Ulbricht, der für die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung zahlreiche Diskussionsveranstaltungen in Sachsen konzipiert und geleitet hat. Nach dem erwarteten Schlagabtausch auf dem Podium sind die Bautzenerinnen und Bautzener dazu eingeladen, miteinander über das gesellschaftliche Klima in der Kommune zu diskutieren. Die Ergebnisse des Abends werden dokumentiert und auf bautzen.de veröffentlicht. Bereits im Vorfeld des Gesprächsforums gab es in den sozialen Netzwerken unterschiedliche Meinungen zu den Ansichten der Podiumsteilnehmer. 

Redaktion / 07.02.2019

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